Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) stellt den aktuellen Wissensstand zum Klimawandel und neue Möglichkeiten im Bereich der Niedrigwasservorhersage auf einer Stakeholder-Konferenz des BMVI am 26.09.2019 in Berlin vor.
Die Umweltbedingungen an den Bundeswasserstraßen verändern sich – mit weitreichenden Konsequenzen für die Gesellschaft. Die lange Niedrigwasserphase im vergangenen Jahr hat uns gezeigt, wie ein Extremereignis die Leistungsfähigkeit der Wasserstraßen und die davon abhängenden Wirtschaftssektoren beeinträchtigen kann. Wirtschaft und Schifffahrt sind auf zuverlässige Transportwege angewiesen. Sie und die Unterhalter der Wasserstraßen müssen sich daher auf solche und andere Folgen des Klimawandels vorbereiten.
Unter dem Dach des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) arbeiten deshalb die Ressortforschungseinrichtungen BfG, Deutscher Wetterdienst und Bundesanstalt für Wasserbau zusammen, um die Folgen des Klimawandels abzuschätzen und Anpassungsmaßnahmen zu entwickeln. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie ist mit an Bord, wenn es im Bereich der Küsten um die Aspekte Meeresspiegeländerung und Tidedynamik geht.
Die BfG wird morgen den aktuellen Wissensstand, ihres bereits in der Testphase befindlichen Vorhersagesystems sowie das Konzept eines Klimaberatungsdienstes auf der Stakeholder-Konferenz „Wasserstraßen und Schifffahrt - Erkenntnisse und Herausforderungen zur Anpassung an den Klimawandel“ des BMVI in Berlin präsentieren. Die Konferenz ergänzt den Anfang Juli von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer veröffentlichten Aktionsplan „Niedrigwasser Rhein“ durch konkrete Vorschläge.
Was bedeutet der Klimawandel für die Bundeswasserstraßen?
Niedrigwasserphasen gab es schon immer: Berechnungen der BfG zeigen jedoch, dass in Zukunft häufiger damit zu rechnen ist. „Den menschengemachten Anteil des Klimawandels zu begrenzen, ist ein wichtiges Ziel. Wir empfehlen der Politik, gleichzeitig Maßnahmen zu forcieren, die die Schifffahrt und die Unterhalter in die Lage versetzen, auf die Folgen des Klimawandels zu reagieren. Unsere neuen Dienste können dafür wichtige Beiträge liefern“, sagt Birgit Esser, Leiterin der BfG.
Was liefern der neue Vorhersage- und Klimaberatungsdienst?
Die neuen Dienste bauen auf aktuellen Forschungsergebnissen auf. Im Gegensatz zu begrenzt laufenden Forschungsprojekten soll der Klimaberatungsdienst jedoch routinemäßig aktuelle und einheitliche hydrometeorologische Grundlagen bereitstellen. Das ist von weitreichender Bedeutung, beispielsweise für die Transportplanung der Wirtschaft und Schifffahrt. Oder für eine vorausschauende Anpassung der Verkehrsinfrastruktur durch die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. Diese muss einen „Klima-Check“ bestehen. "Mit den neuen Diensten gehen wir gemeinsam mit unseren Partnern gezielt die Informationsbedarfe der unterschiedlichen Nutzer und der Anwohner der großen Flüsse in Deutschland an“, sagt Enno Nilson, Klimawandel-Experte der BfG.
Dr. Enno Nilson, Bundesanstalt für Gewässerkunde, Am Mainzer Tor 1, 56068 Koblenz, Fon: 0261/1306-5325; E-Mail: nilson@bafg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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