Ilmenau/Celle-Scheuen, 27. September 2019: Um Menschenleben nach Unfällen mit radioaktivem, chemisch oder hoch entzündlichem Material bzw. bei akuter Einsturzgefahr nicht in Gefahr zu bringen, werden hochspezialisierte, ferngelenkte Fahrzeuge genutzt, welche die besonders gefährlichen Aufgaben übernehmen. Diese Fahrzeuge sind jedoch zum einem sehr kostenintensiv, zum anderen müssen sie erst an den Unglücksort gebracht werden. Ein Forschungskonsortium unter Federführung des IOSB-AST Ilmenau hat nun eine alternative Herangehensweise entwickelt und erfolgreich in der Praxis getestet.
Der Schwerpunkt der Arbeiten lag auf der Konzeption eines Autonomie-KIT, welches es ermöglicht, weltweit verfügbare Bau- und Arbeitsmaschinen, wie z.B. Bagger und
Traktoren, innerhalb kürzester Zeit durch die Zurüstung von Sensoren und anderen Komponenten in unbemannt operierende Bergegeräte umzurüsten. Dieses Autonomie-KIT unterstützt durch Funktionen wie autonome Navigation in unstrukturierter Umgebung, die 3D-basierte assistierte Objektmanipulation und situationsangepasste Vernetzung optimal und ermöglicht damit den Bergungskräften eine zügige Beräumung von Gefahrenquellen. Durch die Umsetzung als Zurüst-Kit müssen keine speziell umgerüsteten Fahrzeuge weltweit vorgehalten werden, sondern können am Einsatzort beschafft und qualifiziert werden.
Am 26. September 2019 konnte das Forschungskonsortium AKIT unter Führung des Fraunhofer IOSB-AST Ilmenau erfolgreich ein Praxisszenario auf dem Technik- und
Trainingszentrum der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Forschung präsentieren. Szenario war ein verunglückter, mit Gefahrgut beladener Zug. Im Rahmen des Projekts erkundete eine Drohne den Einsatzort und Kommunikationsknoten wurden im Gelände verlegt. Anschließend fuhren zwei unbemannte Fahrzeuge (ein mit dem Autonomie-KIT präparierter Bagger mit einem Hilfsfahrzeug) zum Einsatzort. Dort griff der unbemannte Bagger automatisiert nach einem der Gefahrgutbehälter, trug Boden ab und lud ihn auf das Hilfsfahrzeug, das mit dem Behälter zurückkehrt.
„Wir konnten im AKIT-Projekt zahlreiche technische Hürden überwinden und die
Praxistauglichkeit unseres Ansatzes auf dem Trainingsgelände in Celle-Scheuen evaluieren. Mit diesem Know-How wollen wir nun das Thema in andere Anwendungsgebiete transferieren und gemeinsam mit der Industrie vorantreiben“, erklärt Projektleiter Prof. Andreas Wenzel vom Fraunhofer IOSB-AST.
Projektpartner im AKIT-Verbund sind das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB (Ilmenau, Karlsruhe), die Kerntechnische Hilfsdienst GmbH (Eggenstein-Leopoldshafen), die Götting KG (Lehrte) sowie die SGE-GmbH (Pirna). Als assoziierte Partner sind die Claas KGaA mbH (Harsewinkel), die Liebherr GmbH
(Bischofshofen), Palfinger AG (Bergheim, Österreich) sowie die Feuerwehr und
Katastrophenschutz Mannheim eingebunden.
Zur Abschlusspräsentation in Celle-Scheuen wurde das autonome Beladen und der Abtransport von Materi ...
Martin Käßler, Fraunhofer IOSB-AST
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Von einem mobilen Leitstand wurden die Tätigkeiten der autonomen Fahrzeuge überwacht.
Martin Käßler, Fraunhofer IOSB-AST
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Elektrotechnik, Informationstechnik, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch
Zur Abschlusspräsentation in Celle-Scheuen wurde das autonome Beladen und der Abtransport von Materi ...
Martin Käßler, Fraunhofer IOSB-AST
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Von einem mobilen Leitstand wurden die Tätigkeiten der autonomen Fahrzeuge überwacht.
Martin Käßler, Fraunhofer IOSB-AST
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