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19.11.2003 15:22

Bessere Behandlung psychisch Kranker durch moderne Bildgebungsverfahren + innov. Versorgungskonzepte

Prof. Dr. Peter Falkai Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN)

    Moderne Bildgebungsverfahren, die die Funktionsabläufe im Gehirn sichtbar machen, eröffnen neue Möglichkeiten und Zukunftschancen in der Diagnostik und Therapie psychischer Erkrankungen. Innovative Modelle der vernetzten Versorgung psychisch Kranker von der Akutbehandlung bis zur Langzeitrehabilitation gewinnen angesichts einschneidender Veränderungen im Gesundheitswesen immer mehr an Bedeutung. Mit diesen und weiteren aktuellen Erkenntnissen aus Forschung und Praxis befasst sich der diesjährige Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) vom 19. bis 22. November im Internationalen Congress Centrum in Berlin.

    Der inzwischen jährlich stattfindende Kongress der DGPPN weist eine stetig anwachsende Teilnehmerzahl auf; dieses Jahr werden rund 2.500 Teilnehmer erwartet. Über 1.200 Vorträge in 115 Symposien, 50 Weiterbildungsveranstaltungen und 290 Postern befassen sich mit aktuellen Erkenntnissen aus allen Forschungsbereichen des Faches Psychiatrie und Psychotherapie. Unter anderem werden Persönlichkeitsstörungen, Sucht- und Alterserkrankungen, Psychosen, Genetik, Sozialpsychiatrie, Psychopharmakologie und Psychotherapie behandelt. "Die beiden Hauptthemen des Kongresses werden dieses Mal Brain Imaging - moderne Bildgebungsverfahren, die den Blick in normale und gestörte psychische Funktionsabläufe des Gehirns ermöglichen - und innovative Modelle der vernetzten Versorgung psychisch Kranker sein", erläutert Kongresspräsident Prof. Dr. Mathias Berger.

    Brain Imaging bildet psychische Funktionsstörungen des Gehirns ab
    Bedeutende Fortschritte der Bildgebungsverfahren im Bereich des zentralen Nervensystems ermöglichen erstmals, nicht nur strukturelle Veränderungen des Gehirns, etwa den Verlust von Nervenzellen, sichtbar zu machen. Moderne Brain-Imaging-Verfahren wie die Funktionelle Kernspintomographie oder die Positronenemissionstomographie sind in der Lage, auch die Aktivität unterschiedlicher Hirnregionen ohne operativen Eingriff oder Strahlenbelastung abzubilden. "Auf diese Weise lassen sich normale und gestörte psychische Funktionsabläufe besser erforschen", so Prof. Berger. "Voraussichtlich werden die neuen Methoden sowohl das Verständnis als auch die Therapie psychischer Erkrankungen wie der Alzheimerdemenz, Schizophrenie, Depressionen, Angst- oder Suchterkrankungen entscheidend beeinflussen. Auf Grund dieses hohen Potenzials wird Brain Imaging das erste Hauptthema des Kongresses sein."

    Innovative Modelle vernetzter Versorgung von Akutbehandlung bis Langzeitrehabilitation
    Neben aktuellen Forschungsergebnissen stehen auf dem Kongress auch praxisorientierte Versorgungsaspekte im Mittelpunkt. Als zweiter Schwerpunkt werden daher innovative Modelle vernetzter Versorgung von der Akutbehandlung bis zur Langzeitrehabilitation präsentiert. "Angesichts der allgemeinen Neuordnung des Gesundheitswesens gewinnen auch Fragen einer effektiven und ökonomisch vertretbaren Versorgung akuter und chronischer psychischer Störungsbilder an Bedeutung", betont Prof. Berger. "Eng vernetzte Versorgungssysteme mit Hausärzten, Psychotherapeuten, anderen psychosozialen Berufsgruppen sowie Selbsthilfe- und Angehörigengruppierungen sind zu gestalten. Dafür ist eine Kooperation des Faches Psychiatrie und Psychotherapie mit den Hausärzten unerlässlich, so dass dieses Thema gemeinsam mit dem Hausärzteverband und der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin bestritten wird."

    State-of-the-Art-Symposien: Weiterbildung für alle Berufsgruppen
    Schwerpunktthemen der Fort- und Weiterbildungsakademie sind dieses Jahr Aufmerksamkeitsstörung bei Erwachsenen, Alkoholabhängigkeit und Phobien. Darüber hinaus werden erstmals so genannte "State-of-the-Art-Symposien" zu den wichtigsten psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie, Angststörungen, Depression oder Drogenabhängigkeit angeboten. Prof. Berger: "Zu diesen Veranstaltungen sind nicht nur Ärzte und Psychologen, sondern auch andere in der Versorgung psychisch Erkrankter tätige Berufsgruppen eingeladen. So erhalten alle Kongressteilnehmer die Möglichkeit, sich rasch über den aktuellen Stand der Diagnostik und der auf wissenschaftlichen Studien basierenden Therapie der häufigsten Erkrankungen zu informieren."

    Gesundheitspolitische Podiumsdiskussion
    Samstag, der 22. November 2003, steht im Zeichen des von der DGPPN und den Berufsverbänden organisierten Psychiatertags. In Hauptsymposien und einem Referat von Prof. Dr. Karl Lauterbach, Direktor des Instituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie der Universität Köln, sollen dabei insbesondere die Konsequenzen der gegenwärtigen Neustrukturierung des Gesundheitswesens für die Versorgung psychisch Kranker behandelt und in einer gesundheitspolitischen Podiumsdiskussion mit Vertretern der Politik besprochen werden. Auch die Zielsetzung der weiteren Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen wird dabei im Mittelpunkt stehen.


    Weitere Informationen:

    http://www.dgppn-kongress2003.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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