Projektpartner tauschen sich beim Kick-off-Treffen über Meilensteine und Aufgaben aus
Hannover, 7. Oktober 2019 – Ob einzelne Visualisierungen, Videos, Podcasts, Skripte, Kursmaterialien oder komplette Kurse – sogenannte Open Educational Resources (OER) können ganz unterschiedlicher Natur sein, sofern sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. OER sind Bildungsmaterialien jeglicher Art und in jedem Medium, die unter einer offenen Lizenz veröffentlicht werden. Sie können geteilt, verändert, nachgenutzt, an spezifische Lehr- und Lernkontexte angepasst und kollaborativ – also gemeinschaftlich – weiterentwickelt werden, sodass sie den Zugang zu qualitativ hochwertigen Bildungsmaterialien und offenem Lernen wesentlich erleichtern.
Um eine Infrastruktur für die nachhaltige Bereitstellung von OER im Hochschulbereich in Niedersachsen aufzubauen, hat das Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) im Rahmen des Masterplans Digitalisierung der Landesregierung das Projekt „OER-Portal Niedersachsen“ initialisiert. Mit dem Kick-off-Treffen der beteiligten Projektpartnerinnen und -partner an der TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften in Hannover ist jetzt der offizielle Startschuss für das Projekt gefallen. Als Vertreter des MWK waren Dr. Philipp Schaumann und Dr. Stefan Niermann dabei, die Eindrücke von der Veranstaltung mit ins Ministerium nahmen.
Bildungsmaterialien nachhaltig verfüg- und durchsuchbar machen
Das Ziel des Projektes, das von der TIB geleitet wird, ist es, eine nachhaltige Infrastruktur für freie Bildungsmaterialien zur Unterstützung von Hochschullehrenden aufzubauen. „Neben der Entwicklung eines OER-Portals für Niedersachsen auf der Basis der Open-Source-Software edu-sharing wollen wir die Vernetzung mehrerer Portale zur Suche in verteilten Instanzen ermöglichen. Auf diese Weise können über das OER-Portal auch Lernmanagementsysteme wie Stud.IP oder Moodle, Videoplattformen wie das TIB AV-Portal und Präsentationsplattformen wie SlideWiki angebunden werden“, fasst Margret Plank, Leiterin des Labs Nicht-Textuelle Materialien an der TIB und Projektkoordinatorin des OER-Portals die Ziele zusammen.
Um das Projekt „OER-Portal Niedersachsen“ zu stemmen, sind neben der TIB fünf weitere Partnerinnen und -partner beteiligt: der ELAN e. V. (E-Learning Academic Network Niedersachsen), das HIS-Institut für Hochschulentwicklung e. V., die Universität Osnabrück, die Hochschule Emden-Leer und der Verein Stud.IP. Über die Laufzeit von vier Jahren wird das Projekt vom MWK mit einer Summe in Höhe von rund 5,5 Millionen Euro aus dem „Sondervermögen zur Finanzierung des Ausbaus von Gigabitnetzen und der Beschleunigung von Digitalisierungsmaßnahmen“ gefördert.
Erste Schritte: Meilensteine und Aufgabenpakete
Bei ihrem Kick-off-Treffen planten die Projektpartnerinnen und -partner gemeinsam die nächsten Schritte. „Zunächst stehen der Aufbau und der Betrieb der Plattform sowie die Evaluierung im Kontext von Hochschulen in Niedersachsen im Fokus. Im Zuge dessen werden beispielsweise Nutzungsszenarien entworfen und sogenannte Personas modelliert, um die Anforderungen verschiedener Nutzergruppen für das Portal zu identifizieren“, beschrieb Projektleiterin Noreen Krause von der TIB die ersten Schritte für das geplante OER-Portal. Die weiteren Arbeitspakete umfassen unter anderem die Bereiche Qualitätssicherung, Metadaten, Rechtssicherheit, Community Building sowie die didaktische Unterstützung für Autorinnen und Autoren von OER.
Förderung von Bildungsmaterialien für das neue OER-Portal
Während für das gestartete Projekt „OER-Portal Niedersachsen“ Aufbau und Betrieb der Infrastruktur sowie Maßnahmen der Unterstützung für Autorinnen und Autoren im Mittelpunkt stehen, wird es in einer zweiten Säule darum gehen, die Erstellung von neuen, hochwertigen Inhalten zu fördern, die anschließend im Portal bereitgestellt und nachgenutzt werden können. Hierfür wird das MWK voraussichtlich ab 2020 eine Fördersumme in Höhe von mehr als zwei Millionen Euro in einem wettbewerblichen Verfahren für niedersächsische Hochschullehrende zur Verfügung stellen. Darüber hinaus sollen Lernmaterialien, die im Rahmen der MWK-Förderlinien „Innovation plus“ und „Qualität Plus“ entstehen, ebenfalls in das neuen OER-Portal einfließen.
Über die TIB
Die TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und Universitätsbibliothek versorgt als Deutsche Zentrale Fachbibliothek für Technik sowie Architektur, Chemie, Informatik, Mathematik und Physik Wissenschaft, Forschung, Industrie und Wirtschaft mit Literatur und Information in gedruckter und elektronischer Form.
Die TIB baut ihre Rolle als deutsches Informationszentrum für die Digitalisierung von Wissenschaft und Technik stetig weiter aus. Für Fach- und Forschungscommunities stellt sie unter www.tib.eu wissenschaftliche Inhalte, digitale Dienste und Methodenkompetenz bereit, um die verschiedenen Phasen des wissenschaftlichen Arbeitens zu unterstützen. Über ihr Recherche- und Bestellportal bietet die Bibliothek Zugriff auf mehr als 95 Millionen von der TIB indexierte technisch-naturwissenschaftliche Datensätze. Zu dem exzellenten qualitätsgeprüften Bestand zählen auch Wissensobjekte wie audiovisuelle Medien, 3D-Modelle und Forschungsdaten. Mit eigens entwickelten Suchtechnologien können im AV-Portal der TIB (https://av.tib.eu/) die Inhalte wissenschaftlicher Videos aus Technik und Naturwissenschaften zielgenau durchsucht werden. Als forschende Bibliothek betreibt die TIB angewandte Forschung und Entwicklung, um neue Dienstleistungen zu generieren und bestehende zu optimieren. Die Schwerpunkte liegen auf Data Science, nicht-textuellen Materialien, Open Science und Visual Analytics.
Die TIB ist eine Stiftung öffentlichen Rechts des Landes Niedersachsen. Sie ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
https://www.tib.eu – Mehr Informationen zur TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften
https://av.tib.eu – Zum AV-Portal der TIB
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung
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