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27.10.1998 00:00

Preiswürdig: Wie Membranen in Zellen verschmelzen

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Der Mikrobiologe Dr. Albert Haas (38) vom Biozentrum der Universität Würzburg hat den in diesem Jahr erstmals verliehenen "Butenandt-Habilitationspreis" erhalten. Außerdem wurden ihm unlängst zwei weitere Auszeichnungen zuteil.

    Dr. Haas hat in seiner Habilitationsarbeit an Zellen der Bäckerhefe einen grundlegenden biologischen Prozeß untersucht: die Verschmelzung von Membranen. Dabei gelangte er zu einem Modell, das besser als alle vorherigen erklären kann, wie diese Verschmelzung vor sich geht.

    Warum diese Forschungen preiswürdig sind? "Die Membranverschmelzung spielt nicht nur im Leben der Hefe eine Rolle, sondern auch bei vielen Vorgängen im menschlichen Körper, wie bei der Signalübertragung zwischen Nervenzellen, welche wiederum überraschenderweise nach wahrscheinlich sehr ähnlichen Prinzipien abläuft wie die Membranfusion in der Hefe", sagt Dr. Haas. Deshalb habe sein Modell sehr große Resonanz gefunden.

    Der Würzburger Wissenschaftler erhielt den "Butenandt-Habilitationspreis", der von der Deutschen Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) für eine herausragende Habilitation auf dem Gebiet der Molekular- oder Zellbiologie verliehen wird, bei der Herbsttagung der GBM Ende September in Jena. Das Preisgeld von 7.500 Mark wurde von der Schering-Forschungsgesellschaft gestiftet.

    Bereits im Mai war Dr. Haas mit dem "Young Investigator Award" der Akademie der Amerikanischen Gesellschaft für Mikrobiologie (ASM) ausgezeichnet worden. Diesen mit 3.000 Mark dotierten Preis, der die "ausgezeichnete Grundlagenforschung eines hervorragenden jungen Wissenschaftlers" würdigt, bekam er bei einer Feierstunde in Atlanta überreicht. Stifterin des Preisgeldes ist die Firma "Vector Laboratories". Die mit den genannten Preisen bedachten Arbeiten hat Albert Haas von 1991 bis 1997 in den USA durchgeführt.

    Die dritte Auszeichnung ist ein Heisenberg-Stipendium, das der Mikrobiologe im August dieses Jahres angetreten hat. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) verleiht ihre Heisenberg-Stipendien an junge, hervorragend qualifizierte Wissenschaftler/innen, um diese für die wissenschaftliche Laufbahn zu erhalten. Die Stipendien bieten laut DFG die Möglichkeit, sich frei von anderen Verpflichtungen für eine Reihe von Jahren der Forschung zu widmen. Mehr als 70 Prozent der Geförderten könnten ihre Stipendien vor Erreichen der Höchstförderungsdauer zurückgeben, weil sie auf Professuren berufen werden.

    Albert Haas, 1960 in Bad Mergentheim geboren, studierte Biologie an der Universität Würzburg und promovierte am hiesigen Lehrstuhl für Mikrobiologie. Nach einem sechsjährigen Aufenthalt in den USA kam er 1997 ans Würzburger Biozentrum zurück, wo er zunächst mit einem Habilitandenstipendium der DFG arbeitete und im Juli 1998 in den Fächern Mikrobiologie und Zellbiologie habilitiert wurde.

    Derzeit untersucht er, wie bestimmte Krankheitserreger im Inneren der Immunzellen ihrer Wirte überleben können. Beispiele für solche Erreger sind Mycobakterien, welche Tuberkulose und Lepra verursachen können, Afipien, welche die "Katzenkratzkrankheit" hervorrufen, und Legionellen, die Erreger der Legionärskrankheit. Die DFG fördert diese Arbeiten.

    Weitere Informationen: Dr. Albert Haas, T (0931) 888-4413, Fax (0931) 888-4402, E-Mail:
    albert.haas@biozentrum.uni-wuerzburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

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