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20.11.2003 15:04

Mittelständische Software-Unternehmen bereiten sich auf den Aufschwung vor

Patrick Leibbrand Unternehmenskommunikation und Technologiemarketing
Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE

    Am ersten Tag des Jahrestreffens der Software Technologie Initiative Kaiserslautern vom 12. - 13. November standen die Resultate des Projekts QUASAR im Mittelpunkt. Die Vorträge des zweiten Tags griffen zum einen aktuelle Themen auf, die die IT- Branche betreffen. Zum anderen stellten sie konkrete Beispiele für die Zusammenarbeit der STI-Mitglieder miteinander oder mit ihren jeweiligen Kunden bei zukunftsträchtigen IT-Themen vor.

    Welche Schritte geht die IT- und Medienbranche in der Region Kaiserslautern, damit sich die positiven Vorhersagen des Mediengutachtens Rheinland-Pfalz möglichst bald erfüllen? Vielfältige Antworten gab es darauf beim sechsten Jahrestreffen der Software Technologie Initiative (STI) Kaiserslautern e.V. am 12. und 13. November in Kaiserslautern. Unter dem Motto "Chancen erkennen, Kompetenzen aufbauen, Märkte erschließen" erörterten Software-Experten aus Forschung und industrieller Praxis technische Fragestellungen ebenso wie juristische und wirtschaftliche Aspekte heutiger Software-Entwicklung.

    Das Land habe das Potenzial für rund 11.000 Arbeitsplätze in IT- und Medien-Unternehmen und für weitere 30.000 IT- oder Medien-Arbeitsplätze in anderen Branchen, zitierte Dr. Rudolf Büllesbach von der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz bei der Jahrestagung der Software Technologie Initiative (STI) Kaiserslautern e.V. aus dem Mediengutachten des Landes. Der Region Kaiserslautern stellte er ferner in Aussicht, das Profil als IT- und Software-Standort weiter ausbauen zu können. Neben den Aktivitäten des Landes gelte es insbesondere regionale Initiativen anzustoßen, Netzwerke aufzubauen und Fachkräfte aus- und weiterzubilden.

    Damit bestätigte er die Ziele des bereits 1997 gegründeten Kaiserslauterer Vereins STI, dem derzeit über 30 regionale Unternehmen und Einrichtungen aus dem Bereich der Software-Entwicklung angehören. Bereits zum sechsten Mal bot der Verein mit dem Jahrestreffen am 12. und 13. November dem Austausch von Erfahrungen und dem Blick auf aktuelle und künftige Aufgaben in der Software-Entwicklung ein Forum.

    Themen von heute und morgen
    Am ersten Tag des Jahrestreffens standen die Resultate des Projekts QUASAR im Mittelpunkt. Experten aus Forschung und Wissenschaft ebenso wie Vertreter namhafter Industriefirmen wie z.B. DaimlerChrysler berichteten, worauf bei der Auftragsvergabe und Zusammenarbeit mit Software-Zulieferern speziell im Bereich "eingebettete Systeme" zu achten ist. Die Vorträge des zweiten Tags griffen zum einen aktuelle Themen auf, die die IT- Branche betreffen. Sie befassten sich beispielsweise mit der von der EU geplanten Richtlinie zur Patentierbarkeit von Software, der Ausbildung zum zertifizierten Software-Projekt-Manager, ebenso wie mit den Konsequenzen, die sich aus den Basel II-Beschlüssen für mittelständische IT-Firmen ergeben. Zum anderen stellten sie konkrete Beispiele für die Zusammenarbeit der STI-Mitglieder miteinander oder mit ihren jeweiligen Kunden bei zukunftsträchtigen IT-Themen vor. Beispiel: Die Zusammenarbeit der DCON Software und Service AG mit dem Fraunhofer IESE und weiteren regionalen IT-Firmen im Rahmen eines firmenübergreifenden Forschungslabors. Wie die gemeinsamen Forschungs-arbeiten im Bereich Software-Architektur und Benutzerfreundlichkeit von Software-Produkten zu Verbesserungen in der Produktlinie des Software-Unternehmens führten, erläuterten
    Dr. Klaus Schmid, Abteilungsleiter am Fraunhofer IESE, und Mirko Jahn, Entwicklungsmanager bei der DCON.

    Professionelle Sorgfaltspflicht für Software-Entwickler
    Wie wichtig die Auswahl geeigneter Entwicklungsmethoden für die Qualität von Software ist, legte Prof. Dieter Rombach, Leiter des Fraunhofer IESE und STI-Vorstand, in seinem Vortrag "Best Practices in der Software-Entwicklung" dar. Entwicklungsprozesse müssen in den firmenspezifischen Kontext eines Unternehmens, z. B. zur Kommunikationskultur und zu den Qualifikationsprofilen der Mitarbeiter passen und immer weiter optimiert werden. Bisherige, erfolgreich angewandte Entwicklungskonzepte, so genannte "Best Practices", könnten dabei die Ausgangsbasis sein, müssten aber noch auf das jeweilige Unternehmen zugeschnitten werden, forderte Rombach. In seinem Vortrag nannte er eine ganze Reihe von Quellen für Best Practices: Lehrbücher, Erfahrungsberichte in Internet-Portalen und Print-Publikationen, darunter das von ihm und dem ehemaligen
    IBM Entwicklungsleiter, Professor Dr. Albert Endres, neu erschienene Buch
    "A Handbook of Software and Systems Engineering". "Ziel ist es, dem Software-Entwickler einen Kodex von Erfahrungen und Regeln an die Hand zu geben, die ihn in die Lage versetzen, seiner professionellen Sorgfaltspflicht nachzukommen. Wenn er diesen Kodex beachtet, kann er nachweisen, dass er seiner Verantwortung als Entwickler nachgekommen ist und braucht im Konfliktfall keine Entschuldigungen", so Professor Dr. Rombach, der in gerichtlichen Verfahren gegen Software-Firmen oftmals als Gutachter auftritt.

    "Goldene Regeln" für die IT-Sicherheit
    Die Qualität von Software wird längst nicht nur daran gemessen, ob sie alle Funktionen bietet, die sich die Anwender wünschen. Sie muss auch zusätzlichen Anforderungen, insbesondere solchen in puncto Sicherheit, genügen. So muss sie insbesondere externen Angriffen - beispielsweise durch Hacker oder Spione - standhalten. Dr. Holger Peine vom Fraunhofer IESE erläuterte in einem Workshop "20 Goldene Regeln bei der Entwicklung sicherer Software". Anschaulich erläuterte er Grundregeln wie Schütze die schwächste Stelle, Vorsicht beim Speichern von Geheimnissen, Verwende sichere Voreinstellungen oder Trenne Code und Daten, die das unerlaubte Abhören der eigenen Kommunikation oder unerwünschte Eingriffe durch Fremde in das eigene System verhindern. Er machte aber auch deutlich, dass die "Goldenen Regeln" nur Hilfestellung leisten können, aber noch keine Patentrezepte darstellen: "Um solche Regeln richtig anzuwenden, ist eine Menge Erfahrung und Gespür für die unternehmensspezifischen Gegebenheiten und Risiken erforderlich", so der Sicherheitsexperte des Fraunhofer IESE.

    5.799 Zeichen (inklusive Leerzeichen)
    Wir bitten um ein Belegexemplar. Vielen Dank.

    Diese Pressemitteilung finden Sie im Internet auch unter
    http://www.iese.fraunhofer.de/Press_Media/pm_STI-Jahrestagung2/

    Ihre Ansprechpartnerin:

    Petra Steffens
    Fraunhofer IESE
    Marketing / PR
    Tel.: 06301 / 707-160
    Fax: 06301 / 707-200
    E-Mail: petra.steffens@iese.fraunhofer.de
    http://www.iese.fraunhofer.de


    Weitere Informationen:

    http://www.sti-ev.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Maschinenbau, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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