Beim Bekämpfen von Infektionen sind sie erste Klasse: Neutrophile Granulozyten, Fresszellen des Immunsystems. Sie stehen allerdings auch im Verdacht, Krebs zu fördern. Ein Forscherteam der Universität Duisburg-Essen (UDE) unter der Leitung von Prof. Sven Brandau von der Hals-Nasen-Ohren-Klinik des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) konnte das erstmals im menschlichen Tumorgewebe nachweisen. Die Ergebnisse sind in der aktuellen Ausgabe des renommierten Journals Science Immunology erschienen.
„Man wusste bereits, dass Krebspatienten, bei denen viele dieser Fresszellen ins Tumorgewebe gewandert sind, eine geringere Lebenserwartung haben“, so Sven Brandau, Leiter der Abteilung für experimentelle und translationale Forschung. „Deshalb vermutete man in Fachkreisen, dass diese Granulozyten das Immunsystem hemmen könnten, den Krebs zu bekämpfen.“
Mit aufwändigen spezialmikroskopischen Techniken und Analysen haben die Wissenschaftler nun erstmals die Interaktion zwischen den Fress- und Killerzellen sichtbar gemacht. „Wir konnten zeigen, dass die Granulozyten die Killerzellen, die eigentlich gegen den Krebs vorgehen, an ihrer Arbeit hindern und ausschalten.“
In künftigen Studien möchten die Essener Forscher die Fresszellen davon abhalten, ins Tumorgewebe einzudringen, um u.a. neuartige Immuntherapien gegen Krebs zu ermöglichen.
An der Studie haben Teams aus der Dermatologie und der Experimentellen Immunologie mitgewirkt.
Redaktion: Milena Hänisch, Tel. 0201/723-6274, milena.haenisch@uk-essen.de
Prof. Dr. Sven Brandau, Experimentelle und Translationale Forschung, Klinik für HNO-Heilkunde, Tel. 0201/723-3193, sven.brandau@uk-essen.de
https://immunology.sciencemag.org/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Biologie, Chemie, Gesellschaft, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).