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20.11.2003 17:09

12.000 bei Demonstration gegen Sparpläne des Freistaats Bayern

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Über 12.000 Studierende der Universität Würzburg, der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt, Schülerinnen und Schüler der Würzburger Gymnasien und eine Vielzahl an Mitgliedern aus dem Wissenschafts-, dem technischen und dem Verwaltungsbereich demonstrierten am Donnerstagnachmittag in Würzburg gegen die Sparpläne der Staatsregierung an den Hochschulen.

    "Vernichten kann man schnell, Vertrauen zerstören noch schneller. Bayern als nachwuchswissenschaftlerfreie Zone herauszubilden geht innerhalb weniger Monate - der anschließende Wiederaufbau dauert Generationen", warnte in einer Ansprache Präsident Prof. Dr. Axel Haase vor Tausenden von Zuhörern vor der Universität am Sanderring die Politiker. Es gelte darauf hinzuweisen, dass "Bayerns Zukunft kaputt gemacht wird, wenn an den Hochschulen, wenn in der ganzen Wissenschaft, entgegen aller schönen Reden, abgebaut wird".

    Haase erinnerte an die Aussagen von Ministerpräsident Edmund Stoiber in seiner Regierungserklärung, wonach Bayern den Mut habe "zu einer klaren Prioritätensetzung für Bildung, Familien, Forschung und Entwicklung". Diesen Mut hätten Studierende in überfüllten Hörsälen, Wissenschaftler, die unter teilweise "erbärmlichen Bedingungen internationale Spitzenleistungen" erbrächten und alle anderen Mitarbeiter an den Hochschulen lange schon bewiesen.

    Jetzt müssten auch die "Prioritäten Bildung und Wissenschaft" zehn Prozent ihrer Gelder einsparen. Dieser Abbau heiße noch überfülltere Hörsäle, bringe eine "geistige Verarmung eines ganzen Landes", den Abbau von wissenschaftlichen Spitzenpositionen, den Abbau tausender Arbeitsplätze in und um Würzburg und damit auch eine weitere Schwächung der kommunalen Steuereinnahmen: "10-prozentiger Abbau heißt, dass unsere Nachwuchswissenschaftler, vielleicht Erfinder, Nobelpreisträger, Firmengründer, Arbeitsplatzbeschaffer von morgen, wegziehen, ins Ausland gehen, dorthin, wo Bildung und Forschung wirklich Priorität haben", sagte der Universitätspräsident.

    Prof. Haase wies auch darauf hin, dass Sparen im Bereich Wissenschaft und Forschung nicht eine bayerische Erfindung sei: "Das machen CDU, SPD, Grüne und Liberale in den anderen Bundesländern auch, der Bund ebenso."

    In einem kurzen Statement sagte der Präsident der Fachhochschule Würzburg Schweinfurt, Prof. Dr. Heribert Weber, nach den Sparmaßnahmen der letzten Jahre könnten weitere Einsparungen nicht mehr durchgeführt werden. Er verwies ebenso wie Haase auf die in Würzburg auch an seiner Fachhochschule stark steigenden Studierendenzahlen: "Die Fachhochschulen benötigen Kraftfutter, keine Diät, denn die geburtenstarken Jahrgänge, die momentan noch in den Mittel- und Oberstufen der weiterführenden Schulen sind, kommen erst in den nächsten Jahren auf die Hochschulen zu".

    Der Würzburger Demonstrationszug wurde von der Studierendenvertretung der Universität, dem Sprecherrat, organisiert. Der Zug, der über drei Stunden quer durch die Stadt mit Kundgebungen an der Universität und am Marktplatz führte, wurde von den Präsidenten der beiden Würzburger Hochschulen mit angeführt und von einer Vielzahl an Professoren begleitet. Die Demonstration war die größte ihrer Art in Würzburg.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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