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31.10.2019 13:14

Master-Studierende der htw saar zeigen auf der 13. Konstrukta ihre Ideen für nachhaltige Produkte

Katja Jung Hochschulkommunikation
Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes

    Studierende der htw saar präsentierten funktionsfähigen Prototypen auf der Konstrukta – der Erfindermesse der htw saar

    Wie viel Erfindergeist in den Studierenden der htw saar steckt, konnten Besucherinnen und Besucher am 26. Oktober 2019 am Campus Rotenbühl der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar) bei der inzwischen 13. Konstrukta – der Erfindermesse der htw saar – erleben.

    20 Studierenden-Teams aus dem Bachelor-Studiengang Maschinenbau und dem Master-Studiengang Engineering und Management standen im Rahmen der Module „Konstruktion“ bzw. „Konstruktionsoptimierung“ unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Bernd Heidemann vor der Aufgabe, funktionsfähige Prototypen zu entwickeln.

    In diesem Jahr hatten die Bachelor-Studierenden alle die gleiche Aufgabe: Sie sollten eine Maschine entwickeln, die kleine Marmeladengläser mit den passenden Deckeln verschrauben und durch einen Handantrieb bedient werden kann.

    Die Master-Studierenden im Studiengang Engineering und Management hatten freie Wahl bei ihrem Projekt. Einzige Voraussetzung: Die Produktentwicklung musste als Kunststoffkonstruktion realisiert werden.

    Nicht nur den Besucherinnen und Besuchern haben die Entwicklungen der Studierenden gefallen, auch Prof. Dr.-Ing. Bernd Heidemann zeigte sich begeistert von den Ergebnissen: „Es ist klasse, die unterschiedlichen Lösungsansätze sowie die Fortschritte zu sehen – wie die Studierenden am Anfang vor dem Nichts stehen und dann auf der Konstrukta ihre funktionsfähigen Prototypen präsentieren.“

    In diesem Jahr haben sich die Studierenden wieder kreative und auch alltagstaugliche Ideen einfallen lassen, besonders beieindruckend ist die wiederverwendbare Zahnpastatube: Carsten Löffler und Matthias Mellinger studieren im dritten Semester des Master-Studiengangs Engineering und Management und haben für die Konstrukta eine wiederverwendbare Zahnpastatube entwickelt. „Wir wollten den Konstruktionswerkstoff Kunststoff nachhaltig und sinnhaft einsetzen und eine typische Einweg-Kunststoffverpackung durch ein Mehrweg-Produkt ersetzen, um Verpackungsmüll zu vermeiden“, erzählt Carsten Löffler.

    Hierfür besitzt die entwickelte Zahnpastatube einen Verschlussmechanismus, der es ermöglicht, die Tube nach dem Aufbrauchen der Zahnpasta zu öffnen und anschließend wieder zu befüllen – beispielsweise in Unverpackt-Läden.

    Für ihren Prototyp haben die Studenten zwei Kunststoffe verwendet: Für die Tube, die zerdrückbar und flexibel sein muss, haben sie Polyethylen mit Low Density ausgewählt. Dies ist ein Kunststoff, der verformbar ist und bereits bei vielen Zahnpastatuben verwendet wird. Für die festen Bauteile wie Kopf, Drehverschluss und Verschlussschiene haben sie hingegen Polyethylen mit High Density verwendet – also einen harten Kunststoff.

    Die Idee für die wiederverwendbare Zahnpastatube hatte Matthias Mellinger. Er kauft häufig in Unverpackt-Läden ein und hat festgestellt, dass es dort keine Zahnpasta gibt. „Man findet zwar Zahnputztabletten, diese sind aber gewöhnungsbedürftig und nicht mit dem ‚normalen‘ Zahnputzerlebnis vergleichbar“, so Mellinger.

    Wie funktioniert das Nachfüll-Konzept für die wiederverwendbare Zahnpastatube? Die Zahnpasta wird in Transportbehältern an Unverpackt-Läden geliefert und dort in eine Nachfüllstation umgefüllt. Der Kunde befüllt seine Tube an der Nachfüllstation und bezahlt die Ware nach Füllgewicht. Nach Entleerung der Tube kann diese leicht von Hand gereinigt werden und steht somit erneut für eine Wiederbefüllung bereit.

    Die Konstrukta findet seit 2007 jährlich an der htw saar statt. Von der Skizze bis zur technischen Umsetzung werden die Studierenden von Prof. Dr.-Ing. Bernd Heidemann und seinem Mitarbeiter Oliver Müller betreut. Bei der Konstrukta zeigten die Studierenden, wie sie ihre Ideen in funktionsfähige Prototypen umsetzen. Bis diese reibungslos funktionieren, ist es meist ein langer Weg. Denn die größte Herausforderung sind die kleinen Fehler und Probleme, die während des Konstruktionsprozesses auftreten. Im CAD-Programm, einer 3D-Software zum Umsetzen von Konstruktionsideen, mag die Entwicklung einfach und realisierbar aussehen, die praktische Umsetzung ist aber viel komplizierter. „Die Zeichnungen müssen so erstellt werden, dass die Fertigung genau weiß, was zu tun ist“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Bernd Heidemann. Im Rahmen des Projekts erleben die Studierenden so den Produktentwicklungsprozess hautnah und lernen, Anpassungen und Varianten zu erarbeiten, bis ihre Idee so funktioniert, wie sie es sich vorgestellt haben.


    Bilder

    Matthias Mellinger und Carsten Löffler mit ihrer wiederverwendbaren Zahnpastatube
    Matthias Mellinger und Carsten Löffler mit ihrer wiederverwendbaren Zahnpastatube
    htw saar
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    Die wiederverwendbare Zahnpastatube der beiden jungen Erfinder im Detail
    Die wiederverwendbare Zahnpastatube der beiden jungen Erfinder im Detail
    htw saar
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler
    Maschinenbau
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Matthias Mellinger und Carsten Löffler mit ihrer wiederverwendbaren Zahnpastatube


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    Die wiederverwendbare Zahnpastatube der beiden jungen Erfinder im Detail


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