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06.11.2019 09:56

Im Trend: Mitmachen gegen schnelllebige Mode

Franz-Georg Elpers Pressestelle
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

    Projekt fördert nachhaltigen Textilkonsum bei Jugendlichen – DBU gibt 270.000 Euro

    Berlin/Ulm. Ein T-Shirt für drei, Schuhe für zehn, Socken für einen Euro – mit so günstigen Preisen werben viele Modeketten. Oft ist die Ware aber minderwertig und im Ausland unter fragwürdigen Bedingungen mit negativen sozialen und ökologischen Folgen hergestellt worden. Besonders junge Menschen zwischen 14 und 19 Jahren greifen auf „Fast Fashion“, also schnelllebige Mode, zurück. In einem jetzt gestarteten Projekt untersuchen die Universität Ulm und die Technische Universität Berlin (TU Berlin), wie Jugendlichen mit Hilfe von verschiedenen Mitmach-Aktionen ein stärkeres Bewusstsein für nachhaltigen Textilkonsum vermittelt werden kann. Des Weiteren soll festgestellt werden, ob sich das so veränderte Verhalten der Jugendlichen anschließend auch auf andere Lebensbereiche übertragen lässt. Auf Grundlage der Ergebnisse sollen Lehr- und Lernformate für unterschiedliche Schulformen erarbeitet werden. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert fachlich und finanziell mit 270.000 Euro.

    Schnelle Mode mit negativen Auswirkungen

    „Schnelllebige Mode setzt auf billige Textilien mit niedriger Qualität, die bereits nach kurzer Zeit entsorgt werden“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Martin Müller von der Universität Ulm. Möglich gemacht werde diese günstige Produktion im Ausland durch niedrige Löhne und schädliche Bedingungen für den Menschen und die Umwelt. Es komme zu Wasser- und Luftverschmutzung, dem Einsatz von Pestiziden, Menschenrechtsverletzungen und erhöhtem Kohlendioxid-Ausstoß. „Unser Konsumverhalten muss sich dringend verändern. Denn obwohl sich viele Menschen der schlechten Bedingungen bewusst sind, kaufen sie trotzdem weiter billige Kleidung“, betont Müller.

    Ein stärkeres Bewusstsein für Nachhaltigkeit schaffen

    Da sich besonders Jugendliche von den günstigen Produkten locken ließen, setze hier das Projekt in Zusammenarbeit mit der TU Berlin an. „Angesichts des aktuellen Trends von schnelllebiger Mode, besteht großer Bedarf, vor allem junge Menschen für die umweltbezogenen und sozialen Auswirkungen des Modekonsums zu sensibilisieren“, so Dr. Thomas Pyhel, DBU-Fachreferent für Umweltbildung.

    Schüler gestalten aktiv mit

    An insgesamt sechs Schulen in Berlin und Ulm soll untersucht werden, wie eine aktive Beteiligung von Schülern zu einem stärkeren Bewusstsein für Nachhaltigkeit gefördert werden kann. Mit Hilfe von Mitmach-Experimenten, die gemeinsam von Schülern und Forschern durchgeführt werden, sollen Konzepte für einen nachhaltigen Kleidungskonsum entwickelt werden. Mögliche Mitmach-Veranstaltungen seien zum Beispiel Kleidertauschpartys, das Einrichten von Textilwerkstätten oder das Durchführen von sogenannten „Zero Waste Design“-Workshops, also Arbeitsgruppen, die Kleidung ohne Abfall entwickeln. An der Umsetzung sollen außerdem mehrere Unternehmen aus der nachhaltigen Textilherstellung beteiligt sein. Auf Basis der Ergebnisse des Projekts sei geplant, passende Lehr- und Lernformate für verschiedene Schulformen zu entwickeln. Gleichzeitig sollen die Erkenntnisse in die Lehramtsausbildung der beiden Universitäten fließen.


    Weitere Informationen:

    https://www.dbu.de/123artikel38446_2362.html


    Bilder

    Wie kann man weg von der schnelllebigen Mode hin zu einem nachhaltigen Kleidungskonsum finden? Die Universität Ulm und die TU Berlin wollen dieser Frage auf den Grund gehen.
    Wie kann man weg von der schnelllebigen Mode hin zu einem nachhaltigen Kleidungskonsum finden? Die U ...
    Anja Hirscher/Universität Ulm
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Schule und Wissenschaft
    Deutsch


     

    Wie kann man weg von der schnelllebigen Mode hin zu einem nachhaltigen Kleidungskonsum finden? Die Universität Ulm und die TU Berlin wollen dieser Frage auf den Grund gehen.


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