idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
07.11.2019 13:07

TU Berlin: Hoffnungsträger der Pharmaforschung

Stefanie Terp Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin

    Prof. Hiroaki Suga, University of Tokyo, Japan, hält die Bohlmann-Vorlesung an der TU Berlin – 15. November 2019

    Hoffnungsträger der Pharmaforschung

    Prof. Hiroaki Suga, University of Tokyo, Japan, hält die Bohlmann-Vorlesung an der TU Berlin – 15. November 2019

    Bereits zum 31. Mal findet die nach der Emeritierung von Prof. Dr. Ferdinand Bohlmann am Institut für Chemie eingeführte Bohlmann-Vorlesung statt. Auch im Jahr 2019 konnte mit Professor Hiroaki Suga, University of Tokyo, Japan, wieder ein führender Wissenschaftler gewonnen werden. Das Thema seines Vortrages lautet: „Revolutionizing the discovery processes of de novo bioactive peptides and biologics“. Im Rahmen der Veranstaltung wird außerdem der Berliner Doktorandenpreis 2018 für hervorragende Dissertationen im Fach Chemie an den Berliner Universitäten verliehen. Bohlmann-Vorlesung und Berliner Doktorandenpreis werden von der Fa. Bayer AG finanziell unterstützt.

    Makrozyklische Peptide besitzen eine Reihe pharmakologischer Eigenschaften, die sie von anderen etablierten therapeutischen Molekülen unterscheiden und wesentliche Vorteile mit sich bringen. Hergestellt werden können sie zum einen über eine chemische Synthese oder auch mittels ribosomaler Synthese. Insbesondere die sogenannte RaPID-Technologie (Random non-standard Peptides Integrated Discovery) ermöglichte es in jüngster Zeit, Massenbibliotheken von nicht-standardisierten Peptiden, die unter anderem nicht-proteinogene Aminosäuren enthalten, in kurzer Zeit auf bioaktive Zielverbindungen hin durchzusuchen. Diese nicht-proteinogenen Peptide verfügen zum Teil über spezielle Eigenschaften, wie zum Beispiel eine höhere Stabilität oder eine verbesserte Pharmakokinetik, die sie von herkömmlichen Peptiden unterscheiden. Das Interesse an diesen makrozyklischen Peptiden in der Pharmaindustrie wächst rasant. Mehrere erst kürzlich entdeckte Peptide befinden sich derzeit in klinischen Studien. In dem Vortrag von Professor Suga werden die oben genannte Screening-Technologie, das RaPID-System, vorgestellt sowie das therapeutische Potenzial einiger makrozyklischer Peptide beleuchtet. Auch eine Anwendung der RaPID-Peptide bei der Entwicklung von Biologika wird beschrieben.

    Wir möchten Sie hiermit herzlich zur Bohlmann-Vorlesung und zur anschließenden Preisverleihung einladen:

    Zeit: Freitag, 15. November 2019, 16 Uhr s. t.
    Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 115, 10623 Berlin, Chemiegebäude, Hörsaal C 130

    Die Veranstaltung ist in englischer Sprache.

    Zum Vortragenden
    Hiroaki Suga wurde 1963 in Okayama, Japan, geboren. Er studierte an der Okayama University und promovierte am renommierten Massachusetts Institute of Technology, USA. Nach einem Postdoc-Studium an der gleichen Einrichtung wurde er 1997 zum Tenure Track Assistant Professor am Department of Chemistry der State University of New York, USA, ernannt. 2003 wechselte er an die University of Tokyo, wo Hiroaki Suga seit 2010 Professor am Department of Chemistry, an der Graduiertenschule für Naturwissenschaften ist. Seine Forschungsinteressen liegen an der Schnittstelle von Chemie und Biologie. Er forscht in den Bereichen bioorganische Chemie, chemische Biologie und Biotechnologie, sein spezielles Interesse richtet sich dabei auf die künstlichen Ribozyme, die Reprogrammierung des genetischen Codes und die ribosomale Synthese und Analyse von nichtstandardisierten Peptiden. Hiroaki Suga ist Gründer von PeptiDream Inc., einem Unternehmen, das sich mit der Erforschung und Entwicklung von nicht standardisierten Peptidtherapeutika beschäftigt. Professor Suga ist Träger des Akabori Memorial Award (2014) der Japanese Peptide Society, der Max-Bergmann Gold Medal (2016), der Nagoya-Silbermedaille für organische Chemie (2017) sowie des Vincent du Vigneaud Award 2019.

    Zur Bohlmann-Vorlesung
    In den vergangenen Jahren wurde die Vorlesung auch von einigen Nobelpreisträgern gehalten. Unter anderem sprach Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Gerhard Ertl, Nobelpreisträger für Chemie des Jahres 2007 im Dezember 2009 über „Elementarschritte bei der heterogenen Katalyse“ und wurde gleichzeitig zum Ehrenmitglied der TU Berlin ernannt. Im Jahr 2016 referierte Professor Frances Arnold vom California Institute of Technology in Pasadena/USA über evolutionäre Innovationen im Universum der Enzyme, die den Nobelpreis für Chemie im Jahre 2018 erhielt. Die Bohlmann-Vorlesung wurde nach der Emeritierung des langjährigen Leiters des TU-Instituts für Chemie, dem 1991 verstorbenen Prof. Dr. Ferdinand Bohlmann, an der TU Berlin eingerichtet. Für diese Veranstaltung, die über den Rahmen einer gewöhnlichen wissenschaftlichen Vorlesung hinausgeht, werden jedes Jahr international herausragende Wissenschaftler*innen eingeladen. Veranstaltet wird die Bohlmann-Vorlesung vom Institut für Chemie der TU Berlin und der Bayer AG.

    Berliner Doktorandenpreis 2018
    Im Rahmen der Veranstaltung wird auch der Berliner Doktorandenpreis für hervorragende Dissertationen im Fach Chemie vergeben. Für seine an der TU Berlin eingereichte Dissertation zum Thema „C–H-Silylierung und C–H-Formylierung von Aromaten unter Verwendung kationischer Siliciumelektrophile“ erhält Dr. Lukas Omann den diesjährigen Preis. In seiner Studie beschäftigt sich Dr. Omann unter anderem mit Siliciumkationen. Dies sind hochreaktive Verbindungen, die in jüngster Zeit als wertvolle „Reaktionsbeschleuniger“, sogenannte Katalysatoren, für neue chemische Reaktionen Anwendung fanden. Aufgrund ihrer hohen Reaktivität sind diese vielversprechenden Reagenzien jedoch nicht einfach herzustellen und zu handhaben, weshalb grundlegende Eigenschaften solcher reaktiven Teilchen bis heute nicht gänzlich verstanden sind. Eine Besonderheit dieser formal von drei Resten umgebenen, positiv geladenen Siliciumzentren ist beispielsweise, dass jene Reste leicht von einem zum anderen Siliciumatom „wandern“ können. Ein Teil der Dissertation befasste sich mit diesem Phänomen und gibt erstmals Aufschluss über dessen Ursache. Das trägt zum allgemeinen Verständnis dieser Moleküle bei und kann künftig für das Design von neuartigen Reaktionen nützlich sein.

    Weitere Informationen erteilen Ihnen gern:
    Prof. Dr. Roderich Süßmuth
    TU Berlin
    Institut für Chemie
    Tel.: 030/314-24205
    E-Mail: suessmuth@chem.tu-berlin.de

    Prof. Dr. Martin Oestreich
    TU Berlin
    Institut für Chemie
    Tel.: 030/314-29721
    E-Mail: martin.oestreich@tu-berlin.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Chemie
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).