Sprachen, heißt es heute, lernt man besser, wenn man Zeit in einer fremden Kultur verbringt und selbst zu sprechen versucht, anstelle über Lehrbüchern zu brüten. Das sah man freilich nicht immer so. Über den Wandel der Lehr- und Lernmethoden diskutieren vom 13.-15.11.2019 rund 50 Erziehungswissen-schaftler/-innen der Geschichte des Sprachenlernens und -lehrens am HWK.
Dass das Lehren und Lernen stets auch von den Bildern geprägt wird, die sich Lehrer/-innen und Schüler/-innen von seinem Sinn und Zweck machen, liegt nahe. Frontalunterricht oder interaktives Se-minar? Eigenständige Arbeit oder Anleitung durch Experten? Eigenaktivität oder Lehrbuch? – jede Methode ist mit vielerlei Annahmen über die Lernfähigkeiten des Menschen und vermeintlich „optimale“ Lehrmethoden verbunden.
Geschichte der Sprachdidaktik
Um die Frage, wie Sprachen früher gelehrt und gelernt wurden und wie sich diese Praxis im Laufe der Zeit gewandelt hat, geht es bei der internationalen Tagung „Valorizing Practice: Grounded Histories of Language Learning and Teaching“ der Universität Bremen in Kooperation mit der University of War-wick, Großbritannien, im Hanse-Wissenschaftskolleg. Dazu gehört auch die Forschungsfrage, wie sich Methoden des (Fremd-)Sprachenlernen und -lehrens historisch von Ort zu Ort unterschieden und wel-chen Einfluss ihr Wandel auf die Gestaltung von Lehrmaterialien hatte.
Dass nicht alle Methoden des Lehrens bei Lehrer/-innen wie Schüler/-innen gleichermaßen beliebt wa-ren, können Eltern- wie Großelterngenerationen leicht bestätigen. Deshalb untersucht die Tagung auch die Widerstände gegenüber der Lehrpraxis – sowohl vonseiten der Lernenden gegenüber den Lehren-den als auch umgekehrt.
Wert der Praxis
Dabei geht es darum, die Bedeutung von Praxis und Lernkontext in der Geschichte genauer zu erfor-schen. Die Tagung, die Teil des internationalen HoLLT-Forschungsnetzwerkes ist, setzt sich daher von üblichen Methoden der Geschichtsforschung dadurch ab, dass sie sich der Rekonstruktion der Praxis im Gegensatz zur allein theoretischen Methodengeschichte zuwendet.
Noch kaum untersucht ist, wie aus der vielgestaltigen Praxis auf der ganzen Welt dann großräumige Konzepte, etablierte Ansätze und „Lehrmoden“ entstehen. Ebenso wenig ist klar, wie die häufig zentra-lisiert entworfenen Lehrbücher in der Praxis eingesetzt werden und diese individuell prägen. Außerdem weitgehend unklar ist, wie derartige Forschungsthemen am besten zu untersuchen sind.
Die Veranstaltungssprache ist Englisch. Für Interviewtermine mit Redner/-innen oder Bildmaterial wen-den Sie sich bitte an den Pressekontakt des HWK.
Dr. Dorothe Poggel (HWK, dpoggel@h-w-k.de)
Sabine Doff (University of Bremen)
Tim Giesler (University of Bremen)
Richard Smith (University of Warwick)
https://www.h-w-k.de/presse/presseartikel/vom-nuernberger-trichter-zum-selbstbes... Vollständige Pressemitteilung
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Geschichte / Archäologie, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Sprache / Literatur
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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