idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
19.11.2019 15:12

Jugend – eine zu wenig beachtete Lebensphase

Birgit Taffertshofer Abteilung Medien und Kommunikation
Deutsches Jugendinstitut e.V.

    Deutsches Jugendinstitut (DJI) eröffnet wissenschaftliche Jahrestagung in Berlin: Etwa 250 Fachleute aus Praxis, Politik und Wissenschaft diskutieren zwei Tage lang über die Lebenssituation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

    Das Jugendalter hat sich innerhalb weniger Jahrzehnte enorm verändert: Jugendliche werden zu einem Zeitpunkt volljährig, zu dem sie den Weg zum Erwachsenwerden längst noch nicht abgeschlossen haben. Im Gegensatz zu früheren Jugendgenerationen liegen viele Entscheidungen und Aufgaben noch vor ihnen: Abschluss der Schule und einer Berufsausbildung, feste Anstellung, eigene Wohnung, Gründung einer Familie.

    Vor welchen Herausforderungen junge Menschen heute stehen und wie Gesellschaft und Politik sie unterstützen können, ist Thema der wissenschaftlichen Jahrestagung des Deutschen Jugendinstituts (DJI), die an diesem Dienstag und Mittwoch in Berlin unter dem Titel „Jugendwelten – Jugendforschung. Jugendpolitik. Jugendbilder“ stattfindet.

    Eine Podiumsdiskussion über Jugendpolitik und thematisch unterschiedliche Foren

    Etwa 250 Fachleute aus Praxis, Politik und Wissenschaft sowie Interessierte diskutieren im Berliner Hotel Aquino in verschiedenen Foren über die Lebenssituationen und -bedingungen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Den Berliner Abend am Dienstag eröffnet Staatssekretärin Juliane Seifert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Anschließend tauschen sich Vertreter und Vertreterinnen der Politik, der Wissenschaft und des Bundesjugendrings bei einer Podiumsdiskussion über das Thema „Jugendpolitik – zwischen Realität und politischer Rhetorik“ aus. Das letzte Wort haben bei der Jahrestagung schließlich die eingeladenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen: Zum Veranstaltungsabschluss am Mittwoch ziehen sie ihr Fazit.

    „Mit der zunehmenden Individualisierung und den modernen Biografie-Entwürfen ist Jugend zu einem Projekt in Eigenregie der Jugendlichen selbst geworden und hat dabei seine gesellschaftspolitischen, generationsspezifischen Besonderheiten eingebüßt“, kritisierte Institutsdirektor Prof. Dr. Thomas Rauschenbach in seiner Begrüßungsrede am Dienstag. Die wissenschaftliche, fachliche und politische Debatte der vergangenen 20 Jahre sei so stark von der Kindheit geprägt gewesen, dass das Jugendalter als eigenständige Lebensphase fast aus der Wahrnehmung gerückt sei.

    Die drei zentralen Herausforderungen des Jugendalters

    Rauschenbach plädierte dafür, das Jugendalter künftig inhaltlich statt zeitlich zu beschreiben. Im Wesentlichen gehe es um drei zentrale Herausforderungen: Wie werden junge Menschen durch Bildungsprozesse sozial und beruflich handlungsfähig? Wie erlangen sie soziale, politische und ökonomische Eigenständigkeit? Und wie entwickeln sie ihre eigene Identität, ihre Standpunkte und ihre Urteilskraft?

    An diese drei Kernherausforderungen des Jugendalters – nämlich Qualifizierung, Selbstpositionierung und Verselbstständigung – schließen sich weitere Fragen an: Wie können manifestierte soziale Ungleichheiten im Jugendalter verringert werden? Wie sieht eine jugendgerechte Gesetzgebung aus? Wie können junge Menschen beispielsweise über digitale Medien stärker an politischen Prozessen beteiligt werden? Was leistet das berufliche Übergangssystem im Hinblick auf die wachsende Erwerbsunsicherheit im Jugendalter? Diesen und anderen Fragen gehen die Referentinnen und Referenten in den insgesamt neun Diskussionsforen der Tagung nach.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Thomas Rauschenbach
    Direktor des Deutschen Jugendinstituts
    Tel.: 089/62306-280
    rauschenbach@dji.de

    Dr. Christian Lüders
    Abteilungsleitung Jugend und Jugendhilfe
    Tel.: 089/62306-210
    lueders@dji.de

    Dr. Birgit Reißig
    Forschungsschwerpunkt „Übergänge im Jugendalter“
    0345/ 68178-33
    reissig@dji.de


    Weitere Informationen:

    http://www.dji.de/jahrestagung2019 Tagungsprogramm
    http://www.dji.de/themen/jugend Online-Thema Jugend
    http://www.dji.de/themen/queere-jugend Online-Thema Queere Jugend
    http://www.dji.de/politischeBildung Online-Thema Politische Bildung
    http://www.dji.de/impulse Forschungsmagazin DJI Impulse


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Psychologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).