„PlasmaPanel“ möchte mit physikalischem Plasma gegen Krankenhauskeime vorgehen
Zum vierten Mal in Folge hat ein Gründerteam der der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) beim Wettbewerb „Hessen Ideen“ einen Podestplatz ergattert. Das Team „PlasmaPanel“ besteht aus Studierenden und Promovierenden der Physik (Sandra Moritz, Alisa Schmidt, Jonathan Gail, Sandra Martens und Tobias Tschang) und hat eine neue Sterilisations-Methode gegen multiresistente Keime entwickelt. Damit konnten sie die Jury überzeugen und den mit 3.500 Euro dotierten 2. Preis mit nach Gießen nehmen. Für ihre Methode nutzen sie physikalisches Plama – ein reaktionsfreudiges Gas, das durch Energiezufuhr in Luft erzeugt wird. Neben der schonenden Desinfektion der Hände kann es sogar eine wundheilfördernde Wirkung haben. Die Jury lobte die Fokussierung des Gründungsteams auf eine große gesellschaftliche Herausforderung.
Jährlich sterben über 33.000 Menschen in Europa an den Folgen einer Infektion mit multiresistenten Erregern (MRE). Vor allem in Krankenhäusern kommt es zum Kontakt mit diesen Keimen. Da nach MRE-Infektionen eine Antibiotikatherapie selten wirksam ist und Keime existieren, die mit herkömmlichen Sterilisationsmethoden nicht abgetötet werden können, bedarf es aus Sicht der fünf Studierenden einer Revolution der Sterilisation im Gesundheitswesen. Die Sterilisation mit physikalischen Plasmen könnte das Problem lösen. Ein physikalisches Plasma – nicht zu verwechseln mit dem biologischen Zellplasma oder Blutplasma – ist ein reaktionsfreudiges Gas, das durch Energiezufuhr in Luft erzeugt wird. Die Luftbestandteile werden hierbei angeregt und es entstehen reaktive Verbindungen.
PlasmaPanel hat eine Plasmaquelle entwickelt, die gegenüber der langen Sterilisationsdauer herkömmlicher Methoden (45 Minuten bis 10 Stunden) eine schnelle Sterilisation in nur ein bis zehn Minuten bei Raumtemperatur ermöglicht. Die geringe Behandlungstemperatur ist vor allem bei der Entkeimung hitzeempfindlicher Materialien (bspw. Katheter oder Endoskope) vorteilhaft. Außerdem bietet der modulare Aufbau die Möglichkeit, ein PlasmaPanel sowohl im Verbund zur großflächigen Sterilisation, als auch einzeln zur Handdesinfektion zu nutzen.
JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee freute sich über den Erfolg der Gießener Idee: „Ich gratuliere den Studierenden herzlich und bin sehr stolz, dass seit Beginn des Wettbewerbs ‚HessenIdeen‘ immer wieder Teams der JLU erfolgreich sind. Das ist auch ein Erfolg für unsere etablierten Strukturen, um Studierende konsequent bei Unternehmensgründungen zu unterstützen.“ Das Entrepreneurship Cluster Mittelhessen (ECM) bietet als gesamtuniversitäre Gründungsberatungsstelle allen JLU-Mitgliedern kostenlose, ganzheitliche Beratung an, die sich – gemeinsam mit internen und externen Netzwerkpartnern – über den gesamten Gründungsprozess erstreckt.
Der Wettbewerb „Hessen Ideen“ fand in diesem Jahr zum vierten Mal statt. Er richtet sich an gründungsaffine Hochschulangehörige, die mit ihrer Idee für ein Unternehmen noch am Anfang stehen. Insgesamt 28 Ideen haben die 13 teilnehmenden hessischen Hochschulen für den Wettbewerb eingereicht. Verschiedene Gutachterinnen und Gutachter hatten die Projekte bewertet, parallel stimmten die Userinnen und User auf www.hessen-ideen.de für ihre Lieblingsidee ab. Auf diese Weise kamen elf Geschäftsideen ins Finale und präsentierten sich vor einer Jury, die über die Preisträger entschied.
Kontakt
Alisa Schmidt, I. Physikalisches Institut
E-Mail: Alisa.Schmidt@physik.uni-giessen.de
http://Weitere Informationen
https://hessen-ideen.de/wettbewerb/ideen/ideen-2019/detail2019/eintrag/plasmapan...
Staatssekretärin Ayse Asar, Tobias Tschang, Sandra Martens, Jonathan Gail, Alisa Schmidt, Sandra Mor ...
Foto: Thomas Tratnik
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Physik / Astronomie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Staatssekretärin Ayse Asar, Tobias Tschang, Sandra Martens, Jonathan Gail, Alisa Schmidt, Sandra Mor ...
Foto: Thomas Tratnik
None
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).