Potsdamer Max-Planck-Forscher haben einen bisher unbekannten molekularen Mechanismus entdeckt, durch den sich Holz zerstörungsfrei verformen lässt
Mit den außergewöhnlichen Eigenschaften von biologischen Materialien wie Knochen oder Holz beschäftigen sich Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung, Potsdam. Gemeinsam mit Kollegen aus Wien und Leoben (Österreich) sowie aus Kiel und Grenoble (Frankreich) haben die Forscher dünne Holzfolien und -fasern im Röntgenstrahl der Europäischen Synchrotronstrahlungsquelle ESRF gedehnt und alle hierbei ablaufenden molekularen Veränderungen beobachtet. Dabei haben sie in der Zellwand einen molekularen Mechanismus entdeckt, mit dem sich Holz - ähnlich wie Metall - verformen kann, ohne dass Beschädigungen auftreten. Diese Verformung beruht auf spiralförmig gewundenen Zellulosefibrillen, die in der Wand der Holzzellen liegen und durch eine Matrix aus Polymeren miteinander verbunden sind. Werden diese Fibrillen nun durch starke Kräfte verdreht, löst sich ihre Verbindung untereinander und rastet - sobald diese äußeren Kräfte nachlassen - in einer neuen Position wieder ein, wie bei einem Klettverschluss. Dieser Klettverschluss ermöglicht Holz eine ähnlich "plastische Reaktion" wie bei Metallen. Die Ergebnisse werden in der Dezember-Ausgabe der internationalen Fachzeitschrift "Nature Materials" (Online-Publikation: 16. November 2003) veröffentlicht.
http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/dokumentation/pressemitteilungen/2003/...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Biologie, Chemie, Maschinenbau, Mathematik, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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