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25.11.2019 14:59

Open-Access-Transformation zum Erfolg führen

Dr. Nicole Saverschek TU9 Hauptstadtbüro
TU9 German Universities of Technology

    Die vom Projekt DEAL unter der Federführung der Hochschulrektorenkonferenz durchgeführten Verhandlungen mit großen Wissenschaftsverlagen sind von erheblicher Bedeutung für das deutsche Wissenschaftssystem, wegweisend für künftige Verhandlungen mit weiteren Verlagen und haben Einfluss auf das wissenschaftliche Publikationssystem weltweit.

    Die TU9-Universitäten stehen hinter den Verhandlungszielen des Projekts DEAL und begrüßen die Fortschritte, die in Richtung einer Transformation des wissenschaftlichen Publikationssystems hin zu Open Access erreicht wurden.

    Im Projekt DEAL verfolgen sie das Ziel, Open-Access-Publikationen auf dem Goldenen Weg zum Standard in der wissenschaftlichen Kommunikation zu machen und ihren Autorinnen und Autoren die Veröffentlichung ihrer Forschungsergebnisse frei von administrativen und finanziellen Hürden zu ermöglichen.

    Die TU9-Universitäten nehmen die erzielten Abschlüsse zum Anlass, auf wichtige Sachverhalte im Kontext des wissenschaftlichen Publikationsmarkts hinzuweisen:

    - Die vollständige Ablösung des Subskriptionsmodells ist noch nicht absehbar. Viele Zeitschriften sind derzeit hybrid oder bieten keine Möglichkeit zum Open-Access-Publizieren an.
    - Die nationale Kostenverteilung für Nicht-Gold-OA-Zeitschriften orientiert sich gegenwärtig nicht am Publikationsaufkommen.
    - Ein Berechnungsmodell nach Publikationsaufkommen führt zu deutlich höheren Kosten für publikationsstarke Einrichtungen.

    Es besteht das Risiko, dass publikationsstarke Einrichtungen perspektivisch an den DEAL-Verträgen nicht teilnehmen können, sofern es keine verbindlichen Vereinbarungen mit Bund, Ländern und den Forschungsförderern gibt, wie die finanziellen Auswirkungen des gewünschten Paradigmenwechsels aufgefangen werden können.

    Um die gemeinsamen Ziele zu erreichen, müssen jetzt und nicht erst in vier Jahren Verhandlungsführende, Unterhaltstragende und Forschungsfördernde zusammen mit den Ein-richtungen die Voraussetzungen für ein verlässliches und nachhaltiges, publikationsbasiertes Finanzierungs- und Kostenmodell schaffen. Insbesondere publikationsstarke Einrichtungen sind diesbezüglich auf ein abgestimmtes Vorgehen aller Beteiligten angewiesen.

    Die TU9-Universitäten sehen sich in der Verantwortung, den Übergang zu einem Open-Access-dominierten Publikationsmarkt mitzugestalten. Sie appellieren an alle Beteiligten, den folgenden Punkten besondere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen:
    - In den künftigen DEAL-Verhandlungen auf dem Weg von Publish-and-Read-Modellen (PAR fees) zu reinen Publikationsgebühren sind substanzielle Kostensenkungen zu erreichen. Preissteigerungen dürfen auf keinen Fall akzeptiert werden.
    - Neben der Senkung der Gesamtkosten in den Folgeverträgen braucht es eine faire Neujustierung der Publikationsfinanzierung durch Bund, Länder und Forschungsförderer.
    - Zur Bewältigung des Transformationsprozesses sind wenig publizierende Einrichtungen im Sinne einer fairen Kostenverteilung an der Finanzierung zu beteiligen, z. B. in Form einer reading fee.
    - Alle Mittel zur Finanzierung von Publikationen müssen an den Einrichtungen gebündelt und in der Regel durch die zentrale Bibliothek verwaltet werden.

    Über TU9
    TU9 ist die Allianz führender Technischer Universitäten in Deutschland: RWTH Aachen, Technische Universität Berlin, Technische Universität Braunschweig, Technische Universität Darmstadt, Technische Universität Dresden, Leibniz Universität Hannover, Karlsruher Institut für Technologie, Technische Universität München und Universität Stuttgart.
    Tradition, Exzellenz und Innovation kennzeichnen die TU9-Universitäten. Gegründet im Zeitalter der Industrialisierung tragen sie bis heute entscheidend zum technologischen Fortschritt bei. Weltweit genießen sie einen hervorragenden Ruf als renommierte Forschungs- und Lehreinrichtungen, die den Wissens- und Technologietransfer zwischen Universität und Praxis fördern. Sie bilden herausragenden Nachwuchs für Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung aus und übernehmen gesellschaftliche Verantwortung. TU9-Universitäten pflegen hochkarätige internationale Netzwerke und vielfältige Kooperationen mit der Wirtschaft. Dadurch sind sie ein wesentliches Element des Wissenschafts- und Innovationsstandortes Deutschland.


    Weitere Informationen:

    https://www.tu9-universities.de/aktuelle-veroeffentlichungen/


    Bilder

    Anhang
    attachment icon TU9-PM zu OA-Publikationen 25.11.19

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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