idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
26.11.2019 14:51

Marine Algen als Rohstoff für die Zukunft - Deutsch-Dänisches Interreg Projekt FucoSan stellt erste Ergebnisse vor

Dr. Andreas Villwock Kommunikation und Medien
GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel

    Welche Chancen und Herausforderungen bieten Meeresalgen als Rohstoff der Zukunft? Diese Frage soll im Rahmen einer Konferenz am 26. November am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel diskutiert werden, an der ca. 70 Expertinnen und Experten teilnehmen. Die Veranstaltung unter dem Titel „FucoSan – from Science to Innovation Day 2019“ wird vom Projektkonsortium des deutsch-dänischen Verbundprojektes FucoSan organisiert. Gastgeber ist die Forschungseinheit Marine Naturstoffchemie/GEOMAR Zentrum für Marine Biotechnologie (GEOMAR-Biotech).

    Welche Chancen und Herausforderungen bieten Meeresalgen als Rohstoff der Zukunft? Diese Frage soll im Rahmen einer Konferenz am 26. November am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel diskutiert werden, an der ca. 70 Expertinnen und Experten teilnehmen. Die Veranstaltung unter dem Titel „FucoSan – from Science to Innovation Day 2019“ wird vom Projektkonsortium des deutsch-dänischen Verbundprojektes FucoSan organisiert. Gastgeber ist die Forschungseinheit Marine Naturstoffchemie/GEOMAR Zentrum für Marine Biotechnologie (GEOMAR-Biotech).

    Marine Makroalgen werden in Europa heutzutage nicht in erster Linie als natürlicher Rohstoff wahrgenommen. Nur in vergleichsweise geringem Maße werden die wertvollen Inhaltsstoffe vieler Algen hierzulande genutzt; in Asien hingegen werden die gesundheitsfördernden Eigenschaften vieler Algen bereits seit langem hoch geschätzt. Auch in unseren heimischen Meeren Nord- und Ostsee sind Algen eine wichtige und bislang noch selten genutzte Ressource. Viele Bestandteile der Algen weisen gesundheitsfördernde Eigenschaften auf. Dies trifft insbesondere auf das sogenannte Fucoidan zu, welches aus Braunalgen gewonnen wird.

    „Fucoidan ist ein großes Polysaccharid mit vielversprechenden Eigenschaften für Anwendungen in der Medizin und Kosmetik“, erläutert die Projektkoordinatorin von FucoSan Prof. Dr. Alexa Karina Klettner vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel. „Allerdings variiert Fucoidan je nach Herkunft in unterschiedlicher Art und Weise, was zu unterschiedlichen, mitunter sogar gegensätzlichen Wirkungen führen kann. Insbesondere für einen medizinischen Einsatz müssen diese Wirkungen natürlich detailliert untersucht werden“, so Prof. Klettner weiter.

    Mit seinem interdisziplinären Ansatz generiert das Interreg Projekt FucoSan, an dem acht Partner aus Deutschland und Dänemark aktiv beteiligt sind, systematisches Wissen über Fucoidan-Polymere und ihre Wirkungsweisen, um ihren Weg zur Anwendung zu ebnen. Die Projektpartner entwickelten dafür Prozesse, um Braunalgen in nachhaltiger Weise aus der Ostsee zu gewinnen, und untersuchen die entnommenen Fucoidane. Die Untersuchungsergebnisse werden in eine Datenbank eingepflegt, auf deren Basis die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aussichtsreiche Kandidaten auswählen und auf ihre Anwendbarkeit testen. In Pilotexperimenten werden die Fucoidan-Extrakte auf ihre Eignung in den Bereichen Augenheilkunde, regenerative Medizin und Kosmetik geprüft. Zugleich untersuchen die Projektpartner verschiedene Geschäftsmodelle, die eine Nutzung auch nach Projektende zum Ziel haben. Somit soll die Expertise zu einer nachhaltigen Wertschöpfungskette zusammengeführt werden.

    Auf der Konferenz „FucoSan – from Science to Innovation Day 2019“, die am 26. November am GEOMAR stattfindet, sollen die bisherigen Ergebnisse präsentiert und diskutiert werden, sowie die Möglichkeit zum Netzwerken und zur Entwicklung weiterer Projekte gegeben werden. Alle Interessierten aus Wissenschaft und Wirtschaft sind herzlich willkommen. „Wir freuen uns, relevante Interessenvertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft am GEOMAR zusammenzubringen, um die bisherigen Ergebnisse des FucoSan-Projekts und zukünftige Herausforderungen zu diskutieren“, sagt Prof. Dr. Deniz Tasdemir, Gastgeberin der Konferenz und Leiterin der Forschungseinheit Marine Naturstoffchemie und des GEOMAR-Zentrums für Marine Biotechnologie, die die Aktivitäten von GEOMAR im Projekt leitet. „Dieser Tag ist ein herausragendes Forum, um Forschungsergebnisse zu diskutieren, aber auch um neue Kontakte zu knüpfen und neue Erkenntnisse über das Kommerzialisierungspotenzial von Fucoidanen in verschiedenen Anwendungsbereichen zu gewinnen“, so Prof. Klettner abschließend.

    Hintergrundinformation Projekt FucoSan:
    Deutsche Projektpartner:
    • Christian-Albrecht-Universität zu Kiel (CAU)
    • Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH)
    • Coastal Research & Management oHG (CRM)
    • OceanBasis GmbH
    • GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung Kiel

    Dänische Projektpartner:
    • Technical University of Denmark (DTU)
    • Southern Denmark University (SDU)
    • Odense Universitets Hospital (OUH)
    Laufzeit: 1. Februar 2017 – 31. August 2020
    Budget: 3,8 Mio. Euro, davon 2,2 Mio. Euro Fördermittel
    FucoSan wird gefördert durch Interreg Deutschland-Dänemark mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.

    Kontakt:
    Dr. Andreas Villwock (GEOMAR, Kommunikation & Medien), Tel.: 0431 600-2811, presse@geomar.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Deniz Tasdemir, dtasdemir@geomar.de


    Weitere Informationen:

    https://www.fucosan.eu Projektseite FucoSan


    Bilder

    Braunalgen and der Ostseeküste.
    Braunalgen and der Ostseeküste.
    C. Zenthöfer
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Braunalgen and der Ostseeküste.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).