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05.12.2019 10:52

Ausgezeichnete Forschung: DIVI-Förderstipendium über 10.000 Euro geht an Dr. Benjamin Kühne

Torben Brinkema Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e. V.

    Die ersten Minuten nach der Geburt sind entscheidend für die Entwicklung eines Säuglings, vor allem wenn er zu früh auf die Welt kommt. Wie eine innovative Methode diese Situation möglicherweise verbessern kann, untersucht derzeit eine wissen-schaftliche Studie an der Uniklinik Köln. Ausgezeichnet wurde diese Arbeit nun beim Jahreskongress der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) mit dem Förderstipendium der DIVI-Stiftung. Der Preisträger Dr. Benjamin Kühne (links im Bild), Arzt auf der neonatologischen und pädiatrischen Intensivstation der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Uniklinik Köln, erhält eine Fördersumme von 10.000 Euro.

    „Seine Arbeit hat das Potenzial, die Erstversorgung von Frühgeborenen maßgeblich zu verbessern und ist damit unbedingt förderungswürdig“, sagte Stiftungsvorstand Professor Gerhard W. Sybrecht (im Bild rechts) bei der Preisverleihung.

    Beim Geburtsvorgang ist das sogenannte Abnabeln, also das Durchtrennen der Nabelschnur, sehr wichtig für die weitere Entwicklung des Kindes. In der neonatologischen Forschung konnte gezeigt werden, dass ein verzögertes Abnabeln nach der Geburt vor allem bei frühgeborenen Kindern zu einem höheren Blutgehalt im Körper führt. Komplikationen wie zum Beispiel Hirnblutungen treten dadurch seltener auf. Erschwerend hinzu kommt allerdings, dass über 80 Prozent der kleinen Frühgeborenen (1.500 Gramm Geburtsgewicht) unmittelbar nach der Geburt eine non-invasive Atemunterstützung brauchen, die allerdings nicht im Kreißsaal durchgeführt werden kann. Der Kompromiss bei dieser Problematik bestand bisher darin, das verzögerte Abnabeln auf etwa 60 Sekunden zu begrenzen, bevor dann die Atemunterstützung an einem anderen Ort durchgeführt werden konnte.

    Neue Methode: Extrauterine plazentare Transfusion vereint Vorteile von bewährten Methoden

    „Wir möchten gerne beide Vorteile, die des verzögerten Abnabelns und die eines schnellen Beginns einer Atemhilfetherapie, nutzen – mit einer alternativen Methode“, erklärt Benjamin Kühne. Bei der „extrauterinen plazentaren Transfusion“ (EPT) werden Frühgeborene, die per Kaiserschnitt geboren werden, zeitgleich mit der Plazenta vom mütterlichen Uterus gelöst. Anschließend werden die Frühgeborenen mitsamt der Plazenta zur Erstversorgung in die Neonatologie gebracht. Dort kann sofort mit der Atemunterstützung begonnen werden, während die Plazenta hochgehalten wird. So erhält das Frühgeborene parallel zur Atemunterstützung für mehrere Minuten die so wichtige Blutzufuhr. Den Effekt testet das Team um Dr. Kühne derzeit in einer Studie: „Wir wollen herausfinden, ob eine extrauterine plazentare Transfusion im Vergleich zum herkömmli-chen verzögerten Abnabeln zu einem höheren Blutvolumen bei Frühgeborenen im Rahmen der Erstversorgung führt. Ebenso prüfen wir, ob sich Komplikationen dadurch verringern lassen.“ Die Mittel aus dem DIVI-Förderstipendium helfen dabei, diese so wichtige Studie umsetzen zu können. Sollte sich wie erhofft die neue Methode als effektiv herausstellen, könnte sie einmal Standard in der Erstversorgung kleiner Frühgeborener werden.

    Ausschreibung 2020: Das Förderstipendium der DIVI-Stiftung

    Auch im nächsten Jahr wir die DIVI-Stiftung ein Förderstipendium in einer Höhe von bis zu 10.000 Euro vergeben. Nachwuchswissen-schaftlerinnen und – wissenschaftler erhalten diese Unterstützung für klinische sowie wissenschaftliche Projekten in der Intensiv- und Notfallmedizin. Die finanzielle Zuwendung dient als Beitrag für Sachmittel oder Aufwendungen zur Implementierung und Realisation von wissenschaftlichen Aktivitäten für Nachwuchswissenschaftler bis 40 Jahre. Bewerbungsschluss ist der 30. September 2020.
    Mehr Informationen finden Sie unter der Rubrik „Preise und Ausschreibungen“ auf der DIVI-Website.

    Bildunterschrift:
    Dr. Benjamin Kühne, Arzt auf der neonatologischen und pädiatrischen Intensivstation der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Uniklinik Köln, erhält das diesjährige DIVI-Förderstipendium in Höhe von 10.000 Euro von Stiftungsvorstand Professor Gerhard W. Sybrecht. Foto: Mike Auerbach

    Ansprechpartner für Journalisten:

    Torben Brinkema
    Pressesprecher der DIVI

    presse@divi.de
    Tel +49 (0)89 230 69 60 21
    www.divi.de/presse

    Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V. (DIVI)

    Die 1977 gegründete Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) ist ein weltweit einzigartiger Zusammenschluss von mehr als 2.500 persönlichen Mitgliedern und entsprechenden Fachgesellschaften. Ihre fächer- und berufsübergreifende Zusammenarbeit und ihr Wissensaustausch machen im Alltag den Erfolg der Intensiv- und Notfallmedizin aus.
    Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne der Gemeinnützigkeitsverordnung vom 24.12.1953 und ist damit ein nicht-wirtschaftlicher Verein gemäß § 21 ff BGB.
    Mehr über die DIVI im Internet: www.divi.de


    Weitere Informationen:

    https://www.divi.de/presse/pressemeldungen/pm-ausgezeichnete-forschung-divi-foer...


    Bilder

    Dr. Benjamin Kühne (links) und Professor Gerhard W. Sybrecht (rechts)
    Dr. Benjamin Kühne (links) und Professor Gerhard W. Sybrecht (rechts)
    Foto: Mike Auerbach
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    Anhang
    attachment icon PM: Ausgezeichnete Forschung: DIVI-Förderstipendium über 10.000 Euro geht an Dr. Benjamin Kühne

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Personalia
    Deutsch


     

    Dr. Benjamin Kühne (links) und Professor Gerhard W. Sybrecht (rechts)


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