Tagung zu "Serbien in einem zusammenwachsenden Europa" vom 3.-5.12. an der Universität Jena
Jena (26.11.03) Seit dem Sturz des Regimes von Slobodan Milosevic und nach Jahren internationaler Isolierung rückt der südslawische Balkanstaat "Serbien und Montenegro" wieder ins Interessenfeld der internationalen Politik und Wirtschaft. "Das Land steht gegenwärtig vor der Transformation seiner gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politisch-rechtlichen Strukturen", weiß Prof. Dr. Gabriella Schubert. Die Professorin für Südslawistik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena verfolgt diesen Prozess, dessen erklärtes Ziel die Annäherung an ein gemeinsames Europa ist. Die Slawistin hat ein deutsch-serbisches Symposium organisiert, das vom 3. bis 5. Dezember an der Universität Jena stattfindet. Veranstalter der Tagung "Serbien in einem zusammenwachsenden Europa: Leitbilder der Moderne in der Diskussion" ist neben dem Institut für Slawistik das Collegium Europaeum Jenense (CEJ) an der Friedrich-Schiller-Universität.
"Tagungsziel ist es, mit deutschen und ausländischen Wissenschaftlern die Probleme, Potenziale und Perspektiven Serbiens und Montenegros zu analysieren und zu diskutieren", sagt Prof. Schubert. So gelte Serbien einerseits in der Wirtschaftsbranche als Geheimtipp. Andererseits sei angesichts jüngster Ereignisse - wie etwa dem Mord an dem Europa zugewandten Ministerpräsidenten Zoran Djindjic - fraglich, mit welcher Intention Transformationsprozesse in Serbien fortgeführt werden, illustriert die Wissenschaftlerin. Kritisch wird daher nicht nur hinterfragt, wie Serbien seine Stellung in Europa definiert, sondern auch welche Diskurse um die Standortbestimmung geführt werden. "Ich freue mich sehr, dass wir viele serbische Referenten aus verschiedenen Disziplinen wie Geschichte, Theologie, Philosophie, Soziologie sowie den Kultur-, Literatur- und Politikwissenschaften nach Jena holen konnten", so Schubert weiter. Gerade im zusammenwachsenden Europa sei der Wissensaustausch über nationale und fachliche Grenzen hinweg wichtiger Bestandteil einer offenen und modernen Wissenschaftskultur.
Die Jenaer Universität und das CEJ bemühen sich seit längerer Zeit um eine Annäherung von Serben und Deutschen. Symposiumsbegleitend wird daher auch ein öffentliches Rahmenprogramm geboten. So kann die Fotoausstellung "12 Jahre Milosevic-Diktatur", die von der Botschaft Serbiens und Montenegros initiiert wurde, noch bis zum 9.12. im Universitätshauptgebäude (1. OG, Fürstengraben 1) besichtigt werden. Über literarisch vermittelte Bilder, die sich Serben von Deutschen machen und vice versa, spricht der international anerkannte Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Zoran Konstantinovic am 3.12., 20 Uhr, in seinem Festvortrag im Schillerhaus (Schillergässchen 2). Weiterhin wird der aus Sarajevo stammende Schriftsteller Stevan Tontic am 4.12., 20.00 Uhr, in der Gaststätte "Zur Noll" (Oberlauengasse) aus seinen Werken lesen. Die Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.
Neben dem CEJ unterstützen hochkarätige Sponsoren wie der Deutsche Akademische Austauschdienst, die Michael-Zikic-Stiftung, die Thüringer Staatskanzlei sowie die Südosteuropa-Gesellschaft das Symposium.
Die Tagung beginnt am 3.12., 14.00 Uhr, im Senatssaal des Universitätshauptgebäudes (Fürstengraben 1). Grußworte sprechen u. a. auch der Botschafter Serbiens und Montenegros S. E. Milovan Bozinovic und der Vizepräsident der Südosteuropa-Gesellschaft Dr. Dr. h.c. Roland Schönfeld.
Das Tagungsprogramm ist im Internet zu finden unter:
http://www.uni-jena.de/philosophie/soestudien
Kontakt:
Prof. Dr. Gabriella Schubert
Institut für Slawistik der Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944725
E-Mail: G.Schubert@uni-jena.de
http://www.uni-jena.de/philosophie/soestudien
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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