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26.11.2003 13:55

Präsident Haase:"Alarmstufe für Universitäten muss weiter auf Rot bleiben"

Adolf Kaeser Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Die Universitäten benötigen auch zur Einsparung von "nur" fünf Prozent ihrer Mittel ausreichend Zeit, ihre Strukturen profilschärfend zu verändern: "Die Alarmstufe an den Universitäten muss weiter auf Rot bleiben. Es gibt keine Entwarnung", erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Axel Haase heute in Würzburg.

    Wie aus München verlautet, sollen die bayerischen Hochschulen anstelle der ursprünglich geforderte zehnprozentige Einsparung im Jahr 2004 eine fünfprozentige realisieren. Präsident Haase sieht den Aktivitäten der Hochschulen gegen die Absicht der Staatsregierung, ihre finanziellen Mittel um zehn Prozent zu kürzen, insoweit einen gewissen Erfolg beschieden, als unser "Argumente in München in den Ohren geklungen haben". Es bestehe aber keinerlei Anlass, "dass sich die Hochschulen als Sieger fühlen können".

    Im Ergebnis bleibe es nach Haases Ansicht "ziemlich gleich", ob an der Universität Würzburg binnen Jahresfrist 150 oder nur 75 Stellen gestrichen werden müssen: Wenn den Universitäten nicht ausreichend Zeit eingeräumt wird, sachgerechte mittel- bis langfristige Perspektiven für ihre künftigen Strukturen zu überlegen, "bleibt, wie in Würzburg, auch bei einem Einzug von 75 Stellen nur der Einsatz der Rasenmähermethode übrig mit der Folge, dass Spitzenforschung unter die Räder kommen kann", sagte der Präsident. Die Diskussionen um die Einsparungen an den Universitäten, so Prof. Haase, führe zudem schon jetzt dazu, dass wir "ausgezeichneten Nachwuchswissenschaftlern in einigen Fächern keine Perspektiven mehr bieten können, zum Nachteil des Wissenschaftsstandortes Bayern, weil man ihnen nicht erklären kann, was wann auf die Hochschulen noch zukommt."

    Präsident Haase verweist in diesem Zusammenhang auf neuere Zahlen in Berichten der Europäischen Kommission, wonach innerhalb der Grenzen der Europäischen Gemeinschaft die Ausgaben für Forschung entgegen den Planungen tendenziell zurückgingen, - "wie wir das nun auch leider in Bayern sehen müssen" - mit katastrophalen Auswirkungen auf die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses, der dann nicht mehr in Europa bleibt: "Rund 75 Prozent aller europäischen Forscher, die in den 90er-Jahren in den USA promoviert haben, planen nicht mehr, in ihre Heimat zurückzukehren", sage ein Kommissionsbericht aus.

    Im Hinblick auf die Entwicklung der Studierendenzahlen weist Präsident Haase auf den starken Anstieg in diesem Jahr - allein 13 Prozent mehr Studienanfänger in Würzburg - hin. Die Gesamtzahl der Studienanfänger habe mit 32.776 in Bayern bereits im vergangenen Jahr den "historischen Spitzenwert von 1990" überschritten, wie aus der "Absolventenprognose 2003" des Wissenschaftsministeriums zu entnehmen ist. "Diese Entwicklung wird in den nächsten Jahren nicht nur anhalten, sondern sich weiter zuspitzen und wir werden die Zahlenrekorde an Studierenden der 90er-Jahre weit übersteigen und in eine weit höhere Überlast hineinschlittern".


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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