Wie Zeiten und Lebensumstände das Denken muslimischer Gelehrter beeinflusst haben, erforscht der Islamwissenschaftler Mohammad Gharaibeh
Unendliche Weiten, faszinierende Welten – der Wissenschaftspodcast der HU
Das neu gegründete Berliner Institut für Islamische Theologie (BIT) hat im Wintersemester 2019/2020 seine Arbeit aufgenommen. Mohammad Gharaibeh ist einer der ersten Professoren des Institutes und neu in Berlin. Sein Lehrstuhl ist mit seiner historischen Ausrichtung bislang einzigartig in Deutschland.
Gharaibeh erforscht Islamische Ideengeschichte in vormodernen, muslimischen Gesellschaften der sogenannten postklassischen Zeit, also des Mittelalters ab dem zwölften Jahrhundert und der frühen Neuzeit. In dieser Zeit nimmt die Mobilität der Menschen im arabischen, türkischen und persischen Raum nachweislich zu und der Bildungsgrad wächst.
In Metropolen wie Damaskus können im Hochmittelalter mitunter selbst Handwerker lesen und schreiben. Diese Epoche hat eine Fülle von theologischen Texten hervorgebracht. Eine spannende Zeit, findet Mohammad Gharaibeh. Der Blick in die Vergangenheit sei zudem unerlässlich, um Interpretation beispielsweise des Islamischen Rechts besser zu verstehen, denn viele Muslime heute betrachteten Gelehrte und deren Texte aus vergangenen Jahrhunderten als normgebend. Das sei, so Gharaibeh, problematisch, da jeder Autor eines theologischen Textes aus seinem jeweiligen historischen, sozialen und gesellschaftlichen Kontext heraus argumentiere. Deren Antworten auf theologische Fragen seien damit nicht ohne weiteres auf die heutige Zeit übertragbar.
Mehr zu diesem Thema hören Sie im neuen Wissenschaftspodcast der HU.
Weitere Informationen
Der HU-Wissenschaftspodcast „Unendliche Weiten, faszinierende Welten“ bringt die Hörerinnen und Hörer in Kontakt mit den Forschenden der HU. Die Radiojournalistin Cora Knoblauch führt die Gespräche an den Orten, die für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wichtig sind und an denen sie anschaulich machen können, worum es ihnen mit ihrer Forschung geht.
Der nächste Wissenschaftspodcast erscheint in fünf Wochen, am 15. Januar 2019. Gesprächspartner von Cora Knoblauch ist dann Dr. Anke te Heesen, Professorin für Wissenschaftsgeschichte mit dem Schwerpunkt der Bildung und Organisation des Wissens im 19. und 20. Jahrhundert.
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Kontakt
Hans-Christoph Keller
Pressesprecher der Humboldt-Universität zu Berlin
Tel.: 030 2093-2946
E-Mail: pr@hu-berlin.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Religion
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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