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17.12.2019 17:37

Hohe Ungleichheit bei Vermögensverteilung in Deutschland - Rechercheservice der Hans-Böckler-Stiftung

Rainer Jung Abt. Öffentlichkeitsarbeit
Hans-Böckler-Stiftung

    Die Ungleichheit der Vermögen ist in Deutschland größer als in fast allen anderen Ländern der Eurozone. Das haben Studien der Europäischen Notenbanken für die Mitte dieses Jahrzehnts ergeben, und es gibt keine Hinweise darauf, dass sich daran in jüngster Zeit etwas verändert hat. Darauf weist Dr. Dorothee Spannagel hin, Verteilungsexpertin im Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.

    „Nach Litauen hat Deutschland die zweitgrößte Vermögensschere im Euroraum. Allenfalls ist die große Vermögensungleichheit stabil hoch geblieben. Das ist nach einem Jahrzehnt mit starker wirtschaftlicher Entwicklung sicher kein Trend, mit dem man zufrieden sein kann. Zumal große Vermögen in den gängigen Statistiken deutlich unterrepräsentiert sind. Von den deutschen Milliardären findet sich beispielsweise kein einziger im „Sozio-oekonomischen Panel“, mit dem viele Forscher arbeiten“, sagt die Wissenschaftlerin.

    Was die hohe Ungleichheit ganz konkret bedeutet, hat das WSI 2018 in einer Studie sehr anschaulich gemacht: Während sich ohne laufendes Einkommen rund 30 Prozent der Menschen in Deutschland mit ihren geringen Rücklagen nur Tage bis maximal wenige Monate über Wasser halten könnten, könnten die reichsten fünf Prozent nur mit ihrem Vermögen mindestens 21 Jahre ihr – zudem höheres – Konsumniveau sichern. Eine Zusammenfassung und den Link zur Untersuchung finden Sie hier: https://www.boeckler.de/111601_111612.htm#

    Weitere aktuelle Daten und Studien – auch von anderen Wissenschaftlern/Instituten – zum Thema Vermögen finden Sie hier:

    Vermögen in Deutschland legen deutlich zu, Ungleichheit verharrt auf hohem Niveau – aktuelle Studie des DIW: https://www.diw.de/de/diw_01.c.679995.de/vermoegen_in_deutschland_legen_deutlich...

    Gestiegene Häuserpreise in Deutschland haben die Ungleichheit erheblich vergrößert. Das reichste Zehntel hat seit 2011 real 1,5 Billionen Euro durch Wertsteigerungen gewonnen, während ärmere Haushalte unter steigenden Mieten leiden – Studie von Prof. Dr. Moritz Schularick et al.: https://www.boeckler.de/120873_120883.htm

    Hohe Ungleichheit der Vermögen im Euro-Vergleich: Kurzübersicht im WSI-Verteilungsmonitor: https://www.boeckler.de/wsi_66094.htm und mit Grafik: https://www.boeckler.de/wsi_66095.htm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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