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27.11.2003 10:09

Versteinerte See- und Schlangensterne im Goldfuß-Museum

Frank Luerweg Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Wer schon einmal am Meer war, kennt sie bestimmt: See-, Schlangen- oder Sonnensterne, oft leuchtend rot oder orange, die wegen ihrer Hautstruktur auch als "Stachelhäuter" bezeichnet werden. Fossile Exemplare unterschieden sich in ihrem anatomischen Bau und ihrer Lebensweise nur wenig von den Tieren, die heute an den Meeresküsten angespült werden. Das Goldfuß-Museum der Universität Bonn hat versteinerte Stachelhäuter aus den Dachschiefer-Brüchen bei Mayen zu den Fossilien des Monats Dezember erkoren. Das Staunenswerteste an ihnen ist vielleicht die Tatsache, daß sie überhaupt den unvorstellbaren Zeitraum von 390 Millionen Jahren überdauern konnten.

    Vor 390 Millionen Jahren war die Verteilung der Kontinente und Ozeane vollkommen anders als heute. Im Norden des Rheinischen Schiefergebirges befand sich der Riesenkontinent Laurussia, dessen Südküste als Old Red Festland bezeichnet wird. Die Küstenlinie verlief zu dieser Zeit etwa auf der Höhe von Essen über Aachen nach Namur. Südlich des Old Red Festlandes war das Meer, Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten. Ereignisse wie Sturm und Erdbeben, die das schlammige Sediment des Meeresbodens in Bewegung setzten, töteten allerdings immer wieder einen Teil der Bewohner am Meeresgrund.

    Normalerweise werden tote Organismen rasch durch Aasfresser oder Bakterien "entsorgt". Anders bei den Lebewesen, die verschüttet wurden: Der Schlamm schloss sie rasch vom Kontakt mit dem Sauerstoff ab und schuf Sonderbedingungen, unter denen die gewöhnlichen Zersetzungs- und Zerfallsbedingungen nicht stattfinden konnten. Sie blieben daher in ihrem ursprünglichen anatomischen Zustand erhalten - so auch die See- und Schlangensterne im natürlichen Archiv des Hunsrück-Schiefers. Das Goldfuß-Museum verfügt über eine der wichtigsten Sammlungen von Fossilien aus diesem Archiv.

    Kontakt:
    Privatdozent Dr. Martin Sander
    Institut für Paläontologie der Universität Bonn
    Telefon: 0228/73-3105
    E-Mail: martin.sander@uni-bonn.de


    Bilder

    Fossiler Seestern. Foto: Georg Oleschinski / Uni Bonn
    Fossiler Seestern. Foto: Georg Oleschinski / Uni Bonn

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    regional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

    Fossiler Seestern. Foto: Georg Oleschinski / Uni Bonn


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