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27.11.2003 10:33

Vernetzung von Spitzenforschung: Saarbrücker Informatik ist Partner in neuem SFB

Saar - Uni - Presseteam Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Das Ziel des neuen DFG-Sonderforschungsbereiches "Automatische Verifikation und Analyse komplexer Systeme (AVACS)": Komplexe computergesteuerte Systeme wie sie in der Flugüberwachung, im Schienenverkehr, in Industrieanlagen oder Kraftwerken zum Einsatz kommen, sollen per Knopfdruck automatisch auf Zuverlässigkeit und Sicherheit geprüft werden können. Störquellen sollen ausgeschaltet und Unfallrisiken minimiert werden.

    Das überregionale Großprojekt wird gemeinsam von den Universitäten Oldenburg, Freiburg und Saarbrücken sowie dem Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken unter Mitwirkung von Forschern an der ETH Zürich (Schweiz) und der DTU Lyngby (Dänemark) getragen; Sprecheruniversität ist Oldenburg (Professor Dr. Werner Damm). Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat für zunächst vier Jahre Fördermittel in Höhe von rund zwei Millionen Euro jährlich zugesagt.

    Computergestützte Anflugkontrolle per Autopilot, elektronische Steuerung der Ein- und Ausfuhr des Transrapid in Hochgeschwindigkeitsbahnhöfen, Optimierung der Bremswirkung und Kurvenlage von Autos per ABS und EPS - die Bordelektronik in modernen Flugzeugen, in Zügen und im Automobil ist zu einem hohem Grad automatisiert. Ausgeklügelte computergesteuerte Systeme sind aufeinander abgestimmt und sorgen für den reibungslosen Ablauf des gesamten Luft- und Zugverkehrs. Die Funktionen, die diese elektronischen Steuergeräte erfüllen, werden immer vielfältiger und anspruchsvoller. Alle zwei Jahre verdoppelt sich die Leistungsfähigkeit der Basiskomponenten, die in der Regel schnell und flächendeckend in Verkehrsmitteln eingesetzt werden. Die Piloten, Zugführer und Autofahrer müssen sich hundertprozentig auf die Technik verlassen können. Fehler in sicherheitskritischen Computersystemen von Verkehrsmitteln können Leben gefährden.

    Bisher erlaubt die Technik nur die automatische Überprüfung und Analyse von begrenzten Aspekten solcher Systeme, wie zum Beispiel ihrer Stabilität oder Kontinuität. Die an AVACS angeschlossenen Spitzenforscher wollen diese Technologie nun auf eine neue Ebene heben: Die Systemzuverlässigkeit lässt sich nur dann entscheidend verbessern, wenn die Softwareingenieure die kritischen Eigenschaften mit automatisierten Techniken, gewissermaßen auf Knopfdruck, analysieren und überprüfen können. Daher zielt AVACS auf die automatische Analyse hochgradig vernetzter Systeme bereits während der Entwicklungsphase. AVACS wird dabei in neue Größenordnungen der Systemkomplexität vorstoßen, so dass damit Anwendungen wie Flugüberwachungs- oder Zugkontrollsysteme einer mathematisch vollständigen Sicherheitsanalyse unterzogen werden können.
    Um dieses Ziel zu verwirklichen, setzen die Forscher aus Oldenburg, Saarbrücken, Freiburg, Zürich und Lyngby auf die Kombination von Methoden der mathematischen Semantik komplexer Systeme (Fundierung) mit algorithmisch-deduktiven Methoden (Automatisierung).
    "AVACS baut auf langjährigen Vorarbeiten der Saarbrücker Wissenschaftler im Bereich des rechnergestützten Beweisens und der automatischen Verifikation von Softwareeigenschaften auf, die auch zu Industriekooperationen wie zum Beispiel mit Airbus geführt haben", erklärt Professor Dr. Reinhard Wilhelm, stellvertretender Sprecher und gleichzeitig Standort-Koordinator von AVACS in Saarbrücken.

    Sie haben Fragen? Wenden Sie sich bitte an den stellvertretenden Sprecher und gleichzeitig Standort-Koordinator von AVACS in Saarbrücken Professor Dr. Reinhard Wilhelm, Tel. (0681) 302-3434, E-Mail: wilhelm@cs.uni-sb.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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