Auszeichnung für die Habilitationsschrift "Anreizkompatible Erfolgsrechnung im Kontext der Konzernsteuerung"
Prof. Dr. Barbara E. Weißenberger, Inhaberin der Professur für Betriebswirtschaftslehre IV mit dem Schwerpunkt Industrielles Management und Controlling (Fachbereich 02) an der Justus-Liebig-Universität Gießen, ist im November in Wien für ihre Habilitationsschrift "Anreizkompatible Erfolgsrechnung im Kontext der Konzernsteuerung" mit dem Österreichischen Controller-Preis ausgezeichnet worden.
Dieser Preis wird jährlich durch das Österreichische Controller-Institut für hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet des Operativen und Strategischen Controlling international ausgeschrieben. Der Preis ist mit insgesamt 7.500 Euro dotiert, die sich in diesem Jahr drei Preisträger teilen. Neben Prof. Weißenberger wurde in der Kategorie "Dissertationen/Habilitationen" auch Dr. Peter N. Damisch, TU Dresden, ausgezeichnet sowie Dr. Urs Jäger, Universität St. Gallen, in der Kategorie "Praxis".
Prof. Weißenberger habilitierte an der privaten WHU Otto-Beisheim-Hochschule und erhielt dort am 18. Oktober 2002 die Venia Legendi für das Fach Betriebswirtschaftslehre. Seit dem 1. Oktober 2002 lehrt die 36-jährige Wissenschaftlerin und Mutter eines vierjährigen Sohnes in Gießen. Schwerpunkte der Forschungstätigkeiten Prof. Weißenbergers sind Controllingthemen an der Schnittstelle zwischen interner und externer Rechnungslegung. "Sowohl durch die wachsende Implementierung wertorientierter Steuerungssysteme, als auch durch die zunehmende Integration der Unternehmensrechnung entstehen hier vielfältige neue Fragestellungen für die Forschung", erläutert Prof. Weißenberger.
Integration und Wertorientierung - diese beiden zentralen Trends für die Gestaltung der Rechnungslegung von Konzernunternehmen in Deutschland stellt Prof. Weißenberger auch in den Mittelpunkt ihrer Habilitationsschrift. Dabei legt sie das formale Analyseraster der Prinzipal-Agenten-Theorie zugrunde, die das Unternehmen als Netzwerk hierarchischer Beziehungen modelliert. Kernproblem ist dabei die Frage, wie die Konzernzentrale das Verhalten dezentraler Bereichsmanager durch geschickt gewählte, das heißt anreizkompatible, Formen der Erfolgsrechnung beeinflussen kann.
Zwar lässt sich keine der in Theorie und Praxis diskutieren Formen der Erfolgsrechnungen in dieser Betrachtung als überlegen charakterisieren - ein Ergebnis, das auch zu einer differenzierten Auseinandersetzung mit den häufig geäußerten Forderungen nach (markt )wertorientierter Entlohnung, zum Beispiel durch Aktienoptionspläne, aufruft. Prof. Weißenberger zeigt auf, warum sich in der Praxis seit einigen Jahren faktisch integrierte Formen der Unternehmensrechnung, das heißt eine interne Erfolgsmessung auf Basis von Größen der externen Rechnungslegung, durchsetzen. Hintergrund ist das so genannte Paradoxon der Verhaltenssteuerung: In dem Maße, in dem von der Konzernzentrale neue Aufgaben an die dezentralen Bereiche delegiert werden und damit an sich der Bedarf an eigenständigen internen Steuerungsgrößen steigt, um so weniger Informationen besitzt die Zentrale noch, um solche Steuerungsgrößen überhaupt definieren zu können. Damit erweist es sich in vielen Fällen als überlegene Strategie, auf die Steuerungsgrößen der externen Rechnungslegung zurückzugreifen.
Kontakt:
Prof. Dr. Barbara E. Weißenberger
Professur BWL IV
Licher Straße 62
35394 Gießen
Telefon: 0641/ 99-22260/1
Fax: 0641 99-22269
E-Mail: Barbara.Weissenberger@wirtschaft.uni-giessen.de
http://www.oeci.at
http://wiwi.uni-giessen.de/controlling
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Wirtschaft
überregional
Personalia
Deutsch
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