idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.01.2020 12:22

Auf den Spuren der Wörter und ihrer wahren Bedeutung: neues Forschungsprojekt der Akademie der Wissenschaften in Hamburg

Catherine Andresen Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Akademie der Wissenschaften in Hamburg

    Das neue Langzeitvorhaben der Akademie der Wissenschaften in Hamburg „Etymologika“ beginnt mit seiner Arbeit an der Universität Hamburg. Es gehört zu insgesamt vier Vorhaben, die von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz im Dezember 2019 neu in das Akademienprogramm aufgenommen wurden. Das geisteswissenschaftliche Langzeitvorhaben ist mit einem Gesamtfördervolumen von 6,8 Mio Euro für die Akademie der Wissenschaften in Hamburg bewilligt worden. http://www.awhamburg.de

    Ziel des Langzeitvorhabens „Etymologika. Digitale Erschließung von Manuskriptproduktion, Nutzerkreisen und kulturellem Umfeld griechisch-byzantinischer Lexika bis in die Renaissance“ ist die Erforschung der griechischen etymologischen Wörterbücher („Etymologika“), einer der bedeutendsten Leistungen antiker und mittelalterlicher Wissensgeschichte in Europa. Diese Lexika wurden bis in die Renaissance und die frühe Neuzeit hinein produziert, genutzt und erweitert. Ihr Name bezieht sich auf die antiken philosophischen und grammatikalischen Auseinandersetzungen mit der Sprache auf der Suche nach dem étymon, d.h. der ‚wahren Bedeutung‘ und der Essenz eines Wortes. Das in den Etymologika gespeicherte Wissen ist ein wichtiger, bisher unzureichend erforschter Teil des literarischen und sprachwissenschaftlichen Erbes der griechischen Kultur.
    Im Vordergrund des Projekts steht die erste vollständige kritische Edition des wirkmächtigen „Etymologicum Gudianum“ (Ende des 10. Jh.) mit Übersetzung und Kommentierung. Geplant sind sowohl eine gedruckte Ausgabe als auch umfangreiche Online-Ressourcen, um die Arbeitsergebnisse einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
    Zugleich wird die reiche Produktion und Nutzung der Manuskripte mit ihren mehrschichtigen Text- und Bearbeitungsstufen detailliert untersucht werden: Dadurch wird es möglich, das kulturelle Umfeld ihrer Herstellung und Verbreitung sowie den Sitz im Leben der Manuskripte als Wissensträger und -vermittler zu bestimmen.
    Das Langzeitforschungsprojekt unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Brockmann ist auf eine Gesamtlaufzeit von 18 Jahren angelegt und wird in Kooperation mit der Universität Hamburg durchgeführt werden. Die Förderung wird hälftig vom Bund und von der Freien und Hansestadt Hamburg getragen.

    Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung: „Ich freue mich, dass mit ‚Etymologika‘ ein weiteres Forschungsprojekt der Akademie der Wissenschaften in Hamburg in das bundesweite Akademienprogramm aufgenommen wurde und nun in Kooperation mit der Universität Hamburg startet. Das ist ein schöner Erfolg für die geisteswissenschaftliche Forschung in Hamburg und zeigt einmal mehr, dass die Akademie der Wissenschaften eine wichtige Partnerin für die Stärkung des Wissenschaftsstandortes ist. Den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gratuliere ich sehr herzlich!“

    „Wir freuen uns sehr, dass der Kooperationsvertrag mit der Universität Hamburg unterzeichnet ist und unser neues geisteswissenschaftliches Langzeitvorhaben seine Arbeit aufnehmen kann. Dieses Langzeitvorhaben ist ein wichtiger Meilenstein für die geisteswissenschaftliche Forschung in Hamburg und Norddeutschland und zeigt, dass die Akademie der Wissenschaften in Hamburg weiter wächst“, so Prof. Dr.-Ing. Edwin Kreuzer, Präsident der Akademie.

    Der Präsident der Universität Hamburg, Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Lenzen: „Wir freuen uns sehr, dass es der Akademie der Wissenschaften und der Universität Hamburg ein weiteres Mal gelungen ist, die Mittel für ein großes Langzeitvorhaben in den Geisteswissenschaften einzuwerben. Ich gratuliere den erfolgreichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.“

    Das Projekt ist im Rahmen des von Bund und Ländern finanzierten Akademienprogramms bewilligt worden. Dieses Programm dient der Erschließung, Sicherung und Vergegenwärtigung des kulturellen Erbes. Es ist eines der größten geisteswissenschaftlichen Forschungsprogramme der Bundesrepublik Deutschland und wird von der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften koordiniert.

    Weitere Informationen:
    Catherine Andresen
    Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
    Akademie der Wissenschaften in Hamburg
    040/42 94 86 69–24
    presse@awhamburg.de
    http://www.awhamburg.de

    Prof. Dr. Christian Brockmann
    Fakultät für Geisteswissenschaften
    Institut für Griechische und Lateinische Philologie
    Universität Hamburg
    040/42 83 84 913
    christian.brockmann@uni-hamburg.de

    Die Akademie
    Der Akademie der Wissenschaften in Hamburg gehören herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen aus Norddeutschland an. Sie trägt dazu bei, die Zusammenarbeit zwischen Fächern, Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Institutionen zu intensivieren. Sie fördert Forschungen zu gesellschaftlich bedeutenden Zukunftsfragen und wissenschaftlichen Grundlagenproblemen und macht es sich zur besonderen Aufgabe, Impulse für den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit zu setzen. Die Grundausstattung der Akademie wird finanziert von der Freien und Hansestadt Hamburg. Präsident der Akademie ist Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. E.h. Edwin J. Kreuzer. Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg ist Mitglied in der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geschichte / Archäologie, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).