MEDIZINISCHE HOCHSCHULE HANNOVER
Pressestelle
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28. Oktober 1998
Pressemitteilung
Der Arzt und der Kranke
Jahrestagung der Viktor von Weizsäcker Gesellschaft
in Zusammenarbeit mit der
Abteilung Psychosomatik und Psychotherapie der MHH
Ein Arzt sollte geschickt Hände und Kopf einsetzen, immer Zeit für den Patienten haben, nett, freundlich und geduldig sein. Er sollte ferner 24 Stunden ohne Schlaf auskommen, auf dem neuesten Stand der Forschung sein, eigenverantwortlich arbeiten und die Kosten unter Kontrolle halten. Und nicht zuletzt eines muß er mitbringen: eine Ethik, die ihm verant-wortliches Handeln in jeder Situation ermöglicht. Was sich liest wie die Quadratur des Kreises, gibt in etwa den Druck und die Fülle an Anfor-derungen wieder, mit denen die Gesellschaft den Beruf des Arztes heute belegt. Daß angesichts solcher Ansprüche eine Reihe von Konflikten -programmiert ist, liegt auf der Hand.
Vielfach wird kritisiert, daß gerade die "Menschlichkeit" in der Medizin auf der Strecke bleibt. Ein Problem, mit dem sich bereits in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts der Arzt und Philosoph Viktor von Weizsäcker auseinandergesetzt hat. Seine Zielrichtung war stets klar. Ihm ging es darum, die Medizin aus ihrer Beschränkung auf mechanistisch-naturwissenschaftliche Prozesse herauszulösen - hin zu einer anthropologischen Sichtweise. Er forderte schlicht und einfach, das Verhältnis zwischen Arzt und Krankem "mehr menschlich" zu gestalten. Die am 30. und 31. Oktober 1998 im Leibniz-Haus in Hannover stattfindende Jahrestagung der Viktor von Weizsäcker Gesellschaft trägt diesem Ansatz Rechnung - und geht den Weg doch auch weiter. Unter dem Rahmenthema "Arzt und Kranker" werden die gut 60 Teilnehmer betrachten, ob sich von Weizsäckers Besinnung auf eine Medizin der Begegnung und Beziehung zwischen Arzt und Patienten vor dem Hintergrund der Probleme unserer Zeit aufrecht-erhalten läßt: mit all den Nöten der Strukturreform, der zunehmenden Ressourcenknappheit und einer fortschreitenden Spezialisierung.
Die Veranstaltung beginnt am Freitag, den 30. Oktober 1998 um 14 Uhr. Sie wird ausgerichtet von der Abteilung Psychosomatik und Psychotherapie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) unter Leitung von Professor Dr. Friedhelm Lamprecht. Interessierte Journalistinnen und Journalisten erhalten weitere Informationen im Vorfeld der Tagung bei Dr. Martin Sack von der MHH unter (0511) 5 32 - 31 95 oder 5 32 - 31 36.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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