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28.10.1998 00:00

Die Zukunft der Arbeit - Das Beschäftigungssystem im Wandel

Dagmar Schuster M. A. Pressestelle/Öffentlichkeitsarbeit
Fachhochschule Ludwigshafen am Rhein, Hochschule für Wirtschaft

    "Die Arbeit wird in Zukunft ihr Gesicht verändern!"

    Festvortrag von Prof. Dr. Bert Rürup anläßlich des 10-jährigen Bestehens von Berufsintegrierendem Studium (BIS) Betriebswirtschaft an der Fachhochschule Ludwigshafen am Rhein - Hochschule für Wirtschaft

    Zum Jubiläum des Studienganges BIS waren zahlreiche Gäste aus den rund 100 kooperierenden Unternehmen in der Region, Lehrende und Mitarbeiter des Lehrstuhls sowie die meisten der Absolventen gekommen, um den Erfolg von 10 Jahren Arbeit zu feiern.

    Breiten Diskussionsstoff lieferten die Thesen des Hauptredners, Prof. Dr. Bert Rürup, der auch als Berater der neuen Bundesregierung in Fragen des Arbeitsmarktes und der Rentenversicherung fungiert. Hier nun einige Auszüge aus seiner Rede "Die Zukunft der Arbeit - Das Beschäftigungssystem im Wandel":

    Unserer Gesellschaft geht weder die Arbeit im allgemeinen noch die Erwerbsarbeit im besonderen aus, wohl aber wird die Arbeit "ihr Gesicht verändern". Die Arbeit in der "globalisierten Informationsgesellschaft" wird nicht nur in einem immer größer werdenden Maße im "Be- und Verarbeiten" von Informationen bestehen, sondern auch in "neuen" Organisationsformen, d.h. jenseits des traditionellen Normalarbeitsverhältnisses, stattfinden.

    Zu dieser Erosion kann und wird es verstärkt durch die zunehmende Arbeitskostenorientierung des Wettbewerbs kommen, aber auch und gerade durch die zunehmende Informatisierung der Arbeit, die zu "neuen" Organisationsformen von Erwerbsarbeit führt. So ist der Trend einer Zunahme von - heute noch so bezeichneten - atypischen Beschäftigungsformen wie Teilzeitbeschäftigung, Leiharbeit, befristete und geringfügige Beschäftigung, Werkvertragsbeschäftigung, "neue" Selbständigkeit und auch Telearbeit eindeutig. Auch wenn diese Entwicklung noch begrenzt ist, so wird doch ein fundamentaler Widerspruch zum noch dominanten - industriegeprägten - Leitbild der Organisation von Arbeit, dem Normalarbeitsverhältnis, deutlich: Das auf Dauerhaftigkeit und Vollerwerb ausgerichtete Normalarbeitsverhältnis war Ausfluß der Verhältnisse und der Belange der "Industie" und ist raum-, zeit-, hierarchie- und betriebsgebunden und damit im Prinzip mit den Anforderungen einer durch die Informatisierung, den Strukturwandel und die Globalisierung geprägten Arbeitswelt schlecht vereinbar.

    Nicht nur Qualifikationsstrukturen, Arbeitsinhalte oder Berufsbilder werden sich ändern; auch eine fachspezifische Ausbildung ist wertlos, wenn sie nicht gepaart ist mit Kenntnissen im Umgang mit rechnergestützten Arbeitsmitteln. Die Fähigkeit zum Selbstlernen wird zur entscheidenden Schlüsselqualifikation des beruflichen Erfolgs. Auch die Art der vertraglichen Bindungen (Werkvertrag statt Arbeitsvertrag) und vor allem die zeitlichen Bindungen zwischen "Beschäftiger" und "Beschäftigem" dürften lockerer werden. Die Arbeitsmarktforschung spricht hier von "Übergangsarbeitsmärkten", "Turboarbeitsmärkten" oder "Künstlerarbeitsmärkten".

    Wiederholte, in die Berufstätigkeit integrierte Phasen zur Weiter- und Anpassungsfortbildung können die Lücke zwischen vorhandener und vom Markt nachgefragter Qualifikation schließen helfen. Einem Studiengang, wie dem von der Ludwigshafener Wirtschaftshochschule angebotenen, kommt dabei eine Vorreiter-Rolle zu. Aufgrund der zeitlichen Disposition der Lehrveranstaltungen haben die Studierenden die Möglichkeit, unter Beibehaltung des bisherigen Vollzeit-Arbeitsplatzes ein betriebswirtschaftliches Studium zu absolvieren, das zum gleichen Hochschulabschluß führt wie der/die Diplombetriebswirt/-in (FH) in einem Vollzeitstudium.
    lockerer.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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