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27.11.2003 16:05

Konzept der Sportpsychologischen Arbeitsstelle an der Hochschule Vechta

Homfeldt Sascha Pressestelle
Hochschule Vechta

    Mit Jan Simak und Sebastian Deisler befinden sich aktuell zwei Profifußballer in den Schlagzeilen, die unter psychischen Problemen leiden. Während Simak am "Burn-Out-Syndrom" leiden soll, ist Deisler wegen Depressionen in eine Münchner Klinik eingeliefert worden.
    Beide Fälle verdeutlichen zweierlei. Zum einen zeigen sie die Belastungen, die der Profisport mit sich bringen kann und dass Profisportler wie alle anderen Menschen in bestimmten Lebenssituationen psychologische Hilfe benötigen. Das enorme Medieninteresse an diesen Fällen verdeutlicht zum anderen aber ebenfalls die Randstellung, die der Psychologie im Leistungssport immer noch zugewiesen wird. Auf psychologische Hilfe wird oftmals erst dann zurückgegriffen, wenn das sprichwörtliche Kind in den Brunnen gefallen ist. Bekennt sich ein Leistungssportler dazu, sorgt dies für Schlagzeilen.
    An der Sportpsychologischen Arbeitsstelle des Lehrstuhls für Pädagogische Psychologie an der Hochschule Vechta wird unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Martin K.W. Schweer von einem ganzheitlichen Betreuungskonzept für (jugendliche) Leistungssportler ausgegangen, bei dem psychologische Beratung und Betreuung nicht im Sinne einer Krisenintervention verstanden wird, sondern vielmehr die karrierebegleitende psychologische Unterstützung in den Mittelpunkt gestellt wird. Das Vertrauen zwischen Athleten, Trainern, Eltern, Verbänden, Sponsoren usw. spielt in diesem Konzept eine zentrale Rolle. Nur in einem vertrauensvollen Umfeld kann die bestmögliche sportliche und persönliche Entwicklung des Sportlers realisiert werden. Ferner werden auf diese Weise Probleme eher erkannt und thematisiert, so dass entsprechende Hilfe gesucht werden kann.
    Probleme, mit denen sich Leistungssportler an die Sportpsychologische Arbeitsstelle in Vechta wenden, sind dabei nicht immer sportspezifisch, so müssen sich bspw. jugendliche Athleten mit typischen pubertären Schwierigkeiten auseinandersetzen, die jeder Heranwachsende bewältigen muss. Darüber hinaus müssen sie aber zusätzlichen Anforderungen begegnen, die die Ausrichtung des Lebens auf den Leistungssport mit sich bringt, wie z.B. die Koordination von Leistungssport und Schule / Beruf oder von Leistungssport und Freundschaften. Auch Probleme mit der Familie oder Verbänden können dazu führen, dass sich der Sportler überfordert fühlt und sich nicht optimal entwickeln kann.
    Prof. Schweer und sein Team verfolgen in ihrem Konzept sportpsychologischer Beratung und Betreuung von daher das Ziel, die Sportpsychologie ähnlich kontinuierlich wie bspw. Technik- und Taktiktraining in die Ausbildung von Sportlern in jedweder Sportart und in jedem Altersbereich zu integrieren. Erschwert wird die Realisierung dieses Ziels durch das negative Image, welches der Sportpsychologie in den Köpfen vieler Sportler und Trainer anhaftet: Unseriöse Angebote, bei denen mit fragwürdigen aber spektakulären Methoden auf einfachem Wege mentale Probleme beseitigt werden sollen, führen oftmals dazu, dass sich Sportler und Trainer scheuen, den Weg zum Psychologen zu suchen.
    An der Sportpsychologischen Arbeitsstelle soll auch diesem Image entgegengetreten werden: Hier werden wissenschaftliche Forschung mit praktischer Anwendung verbunden. Die Erkenntnisse aus aktuellen Forschungsprojekten, die am Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie und dem ihm ebenfalls angegliederten Zentrum für Vertrauensforschung (ZfV) durchgeführt werden, fließen in die sportpsychologische Beratung und Betreuung ein. Neben der Beratung und Betreuung von Sportlern und Mannschaften sowie der Beratung bei einer sich in der Planung befindlichen Academy für jugendliche Leistungssportler steht die Arbeitsstelle in Kontakt zum Kultusministerium des Landes Niedersachsen sowie dem Landessportbund; u.a. geht es hier um die wissenschaftliche Begleitung von Sportinternaten. Darüber hinaus ist Prof. Schweer Dozent an der European Business School Management Academy GmbH im Rahmen des Intensivstudiums "Sportökonomie".

    Kontakt:
    Sportpsychologische Arbeitsstelle am Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie Tel.: 04441 / 15-534 / -531 / -541
    Handy Prof. Schweer: 0171 / 1212635


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Psychologie, Sportwissenschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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