idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
16.01.2020 14:53

EU-Projekt SONAR: Bessere Batterien für Strom aus erneuerbaren Energiequellen

Dipl.-Journalist (TU Dortmund) Michael Krapp Marketing und Kommunikation
Fraunhofer-Institut für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen SCAI

    Strom aus erneuerbaren Energien trägt dazu bei, dem Klimawandel zu begegnen. Eine Herausforderung besteht darin, Technologien zu entwickeln, mit deren Hilfe Überschüsse schnell und verlustfrei gespeichert werden können. Organische Redox-Flow-Batterien (RFBs) gelten hierfür als ein vielversprechender Ansatz: Sie können dezentral und dort, wo benötigt, betrieben werden, und sie speichern elektrische Energie in Form chemischer Verbindungen – in Analogie zum Vorbild der Natur.

    Der Nutzen einer RFB-Anlage hängt von vielen Aspekten ab: Idealerweise sind nicht nur die redox-aktiven Stoffe leicht mit Elektronen zu be- und entladen, löslich, stabil, ungiftig und preiswert, sondern auch die Batterie- und Tanksysteme sollten optimal an die Redox-Stoffe und die Standortbedingungen angepasst sein.

    Das von der Europäischen Kommission geförderte Projekt SONAR zielt darauf ab, den vielschichtigen Entwicklungsprozess in seiner Gesamtheit digital zu erfassen. Außerdem geht es darum, das Screening zur Identifizierung geeigneter Stoffe zu beschleunigen und das Design eines Batteriesystems an konkrete Gegebenheiten zu optimieren.

    Die Projektpartner entwickeln Werkzeuge und Arbeitsabläufe für die Untersuchung elektroaktiver Materialien. Sie kombinieren dazu Simulationsmethoden auf verschiedenen physikalischen Skalen – von der quantenmechanischen Ebene bis zum sichtbaren, makroskopischen Verhalten. Dabei fließen Faktoren wie Kosten, Lebensdauer und Leistung mit ein, um auch konkurrierende Energiespeichertechniken umfassend miteinander vergleichen zu können.

    »Um den Durchsatz des Screenings zu erhöhen, nutzt SONAR intelligente Methoden der Datenintegration und -analyse und greift dabei auf die wachsende Datenmenge zurück, die während des Projekts entsteht«, sagt Dr. Jan Hamaekers, Leiter der SCAI-Abteilung Virtual Material Design und gleichzeitig Exploitation Manager im Projekt SONAR. »Für eine maximale Zuverlässigkeit gleichen wir die Resultate von Simulationen und Modellen kontinuierlich mit experimentellen Daten ab und prüfen unsere Vorhersagen im Labor.«

    In SONAR arbeiten sechs Projektpartner mit fünf assoziierten Industrieunternehmen zusammen. Das soll die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Ergebnisse sicherstellen. Fraunhofer SCAI nutzt die Modelle einzeln und in einem umfassenden Screening-Service, um das technische und wirtschaftliche Potenzial einer neuen Technologie bereits in der frühen Entwicklungsphase einschätzen zu können. Dies senkt die Kosten, verkürzt die Markteinführungszeit und stärkt so die Wettbewerbsfähigkeit der Batterieindustrie in der Europäischen Union im Bereich der organischen RFBs.

    Das Projekt hat eine Laufzeit von vier Jahren und beginnt am 1. Januar 2020.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Jan Hamaekers
    Leiter des Geschäftsfelds Virtual Material Design
    Fraunhofer-Institut für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen SCAI
    53754 Sankt Augustin
    E-Mail: jan.hamaekers@scai.fraunhofer.de


    Weitere Informationen:

    https://www.scai.fraunhofer.de/vmd


    Bilder

    Schematische Darstellung einer Redox-Flow-Batterie
    Schematische Darstellung einer Redox-Flow-Batterie
    © Fraunhofer SCAI
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Chemie, Energie, Informationstechnik, Mathematik, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Schematische Darstellung einer Redox-Flow-Batterie


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).