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01.12.2003 08:51

Steppensatire: Andrej Kurkow liest in der Stadtbibliothek Greifswald

Dr. Edmund von Pechmann Hochschulkommunikation
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    PM 172/2003

    Am 4. Dezember 2003 liest der russischsprachige ukrainische Schriftsteller Andrej Kurkow um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek Greifswald aus seinen Romanen (vier erschienen bisher auf Deutsch bei Diogenes). Diese Veranstaltung organisieren die Stadtbibliothek und Drs. Alexander Kratochvil und Raja Hauck vom Institut für Slawistik.

    Andrej Kurkow kam 1961 in St. Petersburg zur Welt, aber zog bereits als Kind mit seinen Eltern nach Kiew. Er absolvierte das Kiewer Fremdspracheninstitut. Nach dem Studium arbeitete er als Redakteur einer Ingenieurszeitschrift, dann folgte der Militärdienst, den er als Wärter im Gefängnis von Odessa ableistete. Danach arbeitete er als Kameramann und begann zudem, Drehbücher zu schreiben. Seit 1996 ist er freier Mitarbeiter bei Radio und Fernsehen und freier Schriftsteller. Er verfaßte bisher 14 Romane, 4 Kinderbücher und zahlreiche Erzählungen auf Russisch. Seine Werke sind in zahlreiche europäische Sprachen sowie das Türkische und Chinesische übersetzt. Er wurde bereits zweimal für den Booker-Preis, die bedeutendste Auszeichnung für russischsprachige Literatur, nominiert. Er lebt in Kiew und London. Nach anfänglicher harscher Ablehnung als Russischsprachiger in der Ukraine hat Andrej Kurkow seit einigen Jahren wegen seiner Auslandserfolge auch Erfolg zu Hause.

    Andrej Kurkow liebt die überzogene Satire, die dem Anschein nach allerdings das Leben in seinem Land stets einholt. Ein Roman handelt von einem Journalisten, dessen Aufgabe, Nachrufe auf Lebende zu verfassen, sich schneller als erwaret, als sinnvoll erweist. Die Ermordung des Journalisten Gongadze hat er scharf nachgezeichnet, die Mafia allerdings, so ist zu hören, hält er für erledigt, weil sie legalisiert sei. Er schreibt gerne von watschelnden Pinguinen und scheint sich bis zu Betrachtungen der geldwerten Jagd nach Nationalheiligem wie dem Dichter Taras Schewtschenko vorzuwagen.

    Der Schriftsteller war bereits vor zwei Jahren in Greifswald, las im Slawistenkeller "Tschajka" in der Domstraße - diese Lesung hatte bei Studierenden und anderen Anwesenden großen Erfolg, auch durch seinen offenen und herzlichen Charakter. Andrej Kurkow Vorpommernscheint zu mögen, da er diesmal extra einen Tag früher kommt, um die Umgebung und Rügen kennenzulernen. Vor zwei Jahren reiste er schon auf Usedom.

    Info:
    Dr. phil. Alexander Kratochvil, Institut für Slawistik, Domstraße 9-10,
    17487 Universität Greifswald, Tel. 0172-1450780, kratoch@uni-greifswald.de


    Bilder

    Andrej Kurkow (aus dem Netz gefischt)
    Andrej Kurkow (aus dem Netz gefischt)

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Sprache / Literatur
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Andrej Kurkow (aus dem Netz gefischt)


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