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28.01.2020 12:14

Das umgedrehte Klassenzimmer

Stephan Laudien Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    „Ziel ist es, die Studierenden zu befähigen, eine höhere Lernstufe zu erreichen“, sagt Dr. Dana Schneider vom Institut für Psychologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Dana Schneider ist eine von vier Preisträgerinnen des Programms „Innovationen in der digitalen Hochschullehre“, das zum zweiten Mal vom Thüringer Wissenschaftsministerium und dem Stifterverband ausgeschrieben worden ist. Vier der acht Preise – jeweils ein Fellowship – gehen an die Universität Jena.

    Dana Schneider überzeugte mit ihrer Idee „Digitaler flipped classroom Psychologie“. Im Kern geht es dabei darum, sich vom Frontalunterricht via Vorlesung zu verabschieden. Stattdessen werde eine Vorlesung aufgezeichnet und den Studierenden als Arbeitsmaterial zur Verfügung gestellt, sagt Dana Schneider. „Die Vorlesung wird angeschaut und dann in der Seminargruppe gemeinsam diskutiert – mit dem Dozenten.“ So werden Präsenzzeit und individuelles Lernen vertauscht – „flipped classroom“ wird mit „umgedrehtes Klassenzimmer“ übersetzt.

    Eingesetzt werden soll die neue Methode zunächst in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Thomas Keller in der Sozialpsychologie. Dana Schneider arbeitet dort seit 2013 als wissenschaftliche Mitarbeiterin und forscht über Empathie und Perspektivenübernahme. Letzteres biete Anknüpfungspunkte zu ihrem Fellowship: „Beim „flipped classroom“ übernehmen die Lehrkräfte zeitweise die Perspektive der Studierenden.“

    Wissen vertiefen

    Am Beginn ihrer Überlegungen stand Dana Schneiders Beobachtung, dass es den Studierenden trotz allen Fleißes an vertieftem Wissen fehlte. Es habe das Prinzip für-die-Prüfung-lernen-und-alles-wieder-vergessen überwogen. „Nun können die erlernten Modelle und Theorien gemeinsam mit den Dozenten nutzbar gemacht werden“, sagt Dana Schneider. So sollen Defizite speziell beim Grundlagenwissen beseitigt werden. Dabei lässt sich die Methode des „flipped classroom“ in anderen Fächern und den anderen Disziplinen am Institut anwenden. Es sei eine nachhaltige Methode, sagt Schneider. Sie hat diese Lehrmethode nicht selbst erfunden, sondern erprobt und auf ihr Fach zugeschnitten. Bei der Bewerbung um das Programm „Innovationen in der digitalen Hochschullehre“ stand ihr Dr. Anna Svet von der Servicestelle „LehreLernen“ sowie die Akademie für Lehrentwicklung der Uni Jena zur Seite.

    Im März möchte Dr. Dana Schneider ihr Fellowship beginnen. Die 37-jährige Psychologin hat 50.000 Euro zur Verfügung: für studentische Mitarbeiter und technisches Equipment. Der Gewinn im Förderprogramm hat die Jenaer Psychologin überrascht. Ihre Beschäftigung mit dem „flipped classroom“ sei zunächst aus dem Impuls heraus erfolgt, sich selbst weiterzubilden. Nun hat die gebürtige Magdeburgerin, die in Berlin und Brisbane (Australien) studiert hat, die Chance, den alltäglichen Lehrbetrieb zu verlassen und neue Wege zu probieren.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Dana Schneider
    Institut für Psychologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Humboldtstraße 26, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 945117
    E-Mail: dana.schneider[at]uni-jena.de


    Bilder

    Dr. Dana Schneider nutzt digitale Medien, um die Lehre in der Psychologie zu verbessern.
    Dr. Dana Schneider nutzt digitale Medien, um die Lehre in der Psychologie zu verbessern.
    (Foto: Anne Günther/FSU)
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende
    Pädagogik / Bildung, Psychologie
    überregional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Dr. Dana Schneider nutzt digitale Medien, um die Lehre in der Psychologie zu verbessern.


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