Am 5. und 6. November 1998 findet an der Universität Osnabrück das "Erste Europäische Symposium zur Prävention von Berufsdermatosen bei Friseuren" statt. Die Veranstaltung, die der Osnabrücker Dermatologe und Umweltmediziner Prof. Dr. Dr. Hans Joachim Schwanitz initiiert hat, soll vor allem ein Forum zur Diskussion verschiedener Ansätze und Modelle der Vorbeugung bieten. Einen Schwerpunkt werden dabei internationale Modelle der Sekundärprävention bilden.
Pressemitteilung
Osnabrück, 29. Oktober 1998 / Nr. 148/98
Hauterkrankungen bei Friseuren: Anstrengungen der Vorbeugung weiter verstärken
Erstmals Symposium auf europäischer Ebene - Experten diskutieren Präventionsmaßnahmen
Mit welchen Maßnahmen kann man berufsbedingten Hauterkrankungen, insbesondere bei der hauptsächlich betroffenen Gruppe der Friseure, wirkungsvoll vorbeugen? Dieser Frage wird das "Erste Europäische Symposium zur Prävention von Berufsdermatosen bei Friseuren" nachgehen, das am 5. und 6. November 1998 auf Einladung der Arbeitsgruppe Gesundheitswissenschaften an der Universität Osnabrück stattfindet. Die Veranstaltung soll dabei vor allem ein Forum zur Diskussion verschiedener Ansätze und Modelle der Vorbeugung bieten. Initiiert hat diese Veranstaltung der Osnabrücker Dermatologe und Umweltmediziner Prof. Dr. Dr. Hans Joachim Schwanitz, der in diesem Jahr von der Arbeitsgemeinschaft für Berufs- und Umweltdermatologie e.V. für seine Forschungsarbeiten zur Prävention beruflich bedingter Hauterkrankungen bei Friseuren mit dem Krefelder Hautschutzpreis ausgezeichnet worden ist.
Prof. Schwanitz: "Obwohl inzwischen umfangreiche epidemiologische Daten und klinische Erfahrungen zum Friseurekzem und seinen Risikofaktoren vorliegen, handelt es sich immer noch um ein überaus häufig auftretendes Problem. Erkrankungen der Haut gehören mit einem Anteil von über einem Viertel ohnehin zu der größten Gruppe der Berufskrankheiten. Das höchste Risiko einer Erkrankung tragen dabei die Friseure, wobei Hautveränderungen vor allem in den ersten drei Monaten ihrer Berufsausbildung auftreten." Nach einer empirischen Studie von Prof. Schwanitz waren in Niedersachsen 1994 mehr als die Hälfte aller Friseur-Azubis im ersten Lehrjahr von Veränderungen der Haut betroffen. 16 Prozent der Lehrlinge wollten aus diesem Grund ihren Beruf aufgeben. "Daher müssen wir die präventiven Anstrengungen noch einmal deutlich verstärken." Im Rahmen des Symposiums sollen nun, so die beiden Tagungssekretäre Dr. Swen Malte John und Privatdozent Dr. Wolfgang Uter, aktuelle Forschungsergebnisse zur Prävention vorgestellt und verschiedene Aspekte der Vorbeugung wie Hautschutz, Produktsicherheit oder Gesundheitspädagogik diskutiert werden. Einen Schwerpunkt bilden dabei internationale Modelle der Sekundärprävention, die es erkrankten Friseuren ermöglichen sollen, weiter in ihrem Beruf zu arbeiten.
Im Bereich der sekundären Prävention arbeiten Prof. Schwanitz und sein Team seit 1994 an einer engen Verzahnung von ambulanter und stationärer Dermatologie. Das Modellvorhaben richtet dabei nicht nur an Friseure, sondern an die Versicherten aller Berufsgenossenschaften, die durch eine fortgeschrittene Erkrankung der Haut kurz vor der Aufgabe ihres Berufes stehen. Dieses Projekt wird nach Angaben des Osnabrücker Wissenschaftlers laufend evaluiert. "Die Ergebnisse zeigen, daß wir bei den auf den ersten Blick ,hoffnungslosen Fällen' eine Erfolgsquote von rund 60 Prozent vorweisen können. Ein Jahr nach der Teilnahme an unserem Projekt arbeiten sie weitgehend hautgesund in ihrem ursprünglichen Beruf weiter."
Kontaktadresse:
Dr. Swen Malte John, PD Dr. Wolfgang Uter
Universität Osnabrück, Arbeitsgruppe Gesundheitswissenschaften
Fachgebiet Dermatologie, Umweltmedizin, Gesundheitstheorie
Sedanstraße 115, 49069 Osnabrück
Tel. (0541) 405-1818, -1813, Fax (0541) 969-2445
http://www.rz.uni-osnabrueck.de/agw/esposh98.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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