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01.12.2003 17:50

Rituale zwischen Orient und Okzident

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Symposium über regionale Minderheiten zwischen islamischer Welt und westlicher Diaspora - 3. bis 5. Dezember 2003 im Internationalen Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg

    Die Mitarbeiter des islamwissenschaftlichen Teilprojekts im Sonderforschungsbereich Ritualdynamik der Universität Heidelberg veranstalten vom Mittwoch, dem 3. bis Freitag, den 5. Dezember 2003 in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Wissenschaftsforum der Universität (IWH) ein internationales Symposion zum Thema "Migration und Ritualtransfer: Religiöse Minderheiten zwischen islamischer Welt und westlicher Diaspora". Die Tagung mit knapp dreißig Teilnehmern findet im Gebäude des IWH in der Hauptstrasse 242 statt und beginnt am späten Mittwochnachmittag mit einer theoretischen Einführung und einem Eröffnungsvortrag des Göttinger Iranisten Professor Kreyenbroek. Mit seinem Vortrag, in dem er den Wandel der Rituale von Zoroastriern, Ahl-e Haqq und Jesidis thematisiert, spricht er bereits das zentrale Thema der Veranstaltung an, nämlich den räumlichen wie auch den Inhalts- und Bedeutungstransfer von Ritualen dieser traditionellerweise marginalisiert lebenden religiösen Gruppen. Ein Teil der Vorträge während der folgenden zwei Veranstaltungstage beschäftigt sich mit der Situation dieser Gruppen in ihren ursprünglichen Heimatländern, wo sich die gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen in den letzten Jahrzehnten stark geändert haben. Ein anderer Teil konzentriert sich hingegen auf das religiöse Leben insbesondere der alevitischen und jesidischen Migranten in Westeuropa insbesondere in Deutschland. Im säkularen europäischen Umfeld mit den vielfältigen Möglichkeiten, die eigene Identität auch jenseits der Religion zu definieren, gewinnen Rituale eine neue Bedeutung. Sie müssen sich ändern, wenn sie für die Menschen in ihrer neuen Heimat spirituell, emotional und sozial attraktiv sein wollen. Ziel des Symposions ist es letztlich, herauszufinden, inwieweit das Verständnis des Transfers von Ritualen in die moderne Gesellschaft neue Perspektiven auf das Phänomen des Rituals als Grundelement menschlicher Gemeinschaftsbildung ermöglicht.

    Hier das ausführliche Programm:
    Mittwoch, 3. Dezember 2003

    17.00 - 17.30
    Begrüßung durch den Direktor des IWH, den Sprecher des SFB 619 und den Projektleiter Teilprojekt C 7
    17.30 - 18.00
    Kerstin Radde (Heidelberg):
    Vorstellung der Untersuchungsmatrix Ritualtransfer
    18.00 - 19.00
    Eröffnungsvortrag
    Philip G. Kreyenbroek (Göttingen): Religious Minorities in the Middle East and Transformation of Rituals in the Context of Migration

    Donnerstag, 4. Dezember 2003
    Yezidi und Nusayri-'Alawi

    9.00 - 9.45
    Jalile Jalil (Wien): Ritualtraditionen der Yeziden Kaukasiens nach zwei Migrationen (nach dem Ersten Weltkrieg und nach dem Ende der Sowjetunion)
    9.45 - 10.30
    Andreas Ackermann (Frankfurt am Main): Yezidi in Deutschland: Von der Minderheit zur Diaspora
    10.45 - 11.30
    Sebastian Maisel (Washington): Kulturelle und politische Rahmenbedingungen jesidischer Rituale in der deutschen Diaspora
    11.30 - 12.15
    Werner Arnold (Jerusalem): Nusairische Rituale

    Alevitentum in der Türkei

    13.30 - 14.15
    Robert Langer, Janina Karolewski, Ina Paul (Heidelberg): Großstadt-'Gottesdienste' der Aleviten: Präsentation von Filmmaterial aus den Feldforschungen des Heidelberger Ritualtransfer-Projekts
    14.15 - 15.00
    Raoul Motika, Robert Langer (Heidelberg): Vorläufige Ergebnisse der Feldforschungen bei Aleviten in der heutigen Türkei und in der deutschen Diaspora: Transfer oder Neu-Invention von Ritualen?
    15.00 - 15.45
    Refika Sariönder (Bielefeld): Transformationsprozesse des alevitischen Cem: Ritualhandbücher und die Öffentlichkeit ritueller Praktiken
    16.15 - 17.00
    Johannes Zimmermann, Ina Paul (Heidelberg): Die Cem Dergisi als sozial-funktionales Ritual: Persönliche und redaktionelle Annäherungen an das Cem Ritual
    17.00 - 17.45
    Ayhan Ayd1n (Istanbul) Übersetzung: Hüseyin Aguicenoglu (Bamberg):
    Die CEM-Vakfi und die Dedes: Traditionelle Ritualspezialisten im Spannungsfeld von Gemeinde und sozial-politischer Zentralinstitution [in türkischer Sprache]
    17.45 - 18.30
    Hüseyin Aguicenoglu (Bamberg): Alevitische Dede-Ausbildung in Deutschland
    18.30 - 19.00
    Zusammenfassung und Tagesabschlussdiskussion

    Freitag, 5. Dezember 2003

    9.00 - 9.45
    Béatrice Hendrich (Göttingen): Alevitentum und Ritual am Beispiel der Haci-Bektas-Gedächtnis-Feierlichkeiten 2003
    9.45 - 10.30
    Hans-Lukas Kieser (Zürich): Alevilik als Lied und Liebesgespräch: Der Dorfweise Meluli Baba (1892-1989)

    Religiöse Minderheiten in der Diaspora

    10.45 - 11.30
    Michael Nijhawan (Heidelberg): Sikh-Tempel und -Rituale in der Diaspora
    11.30 - 12.15
    Rüdiger Benninghaus (Köln): Grabkultur von Aleviten und Yezidi in Deutschland mit Seitenblick auf die Türkei

    Alevitentum in der deutschen Diaspora

    13.30 - 14.15
    David Shankland (Bristol): Aufrechterhaltung dorfspezifischer Ritualistik in der alevitischen Diaspora in Deutschland
    14.15 - 15.00
    Martin Sökefeld (Hamburg): Cem in Deutschland: Transformationen eines Rituals im Kontext der alevitischen Bewegung
    15.00 - 15.30
    Abschlussdiskussion

    Rückfragen bitte an:
    Dr. Raoul Motika, Seminar für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients, Tel. 06221 543582
    raoul.motika@urz.uni-heidelberg.de

    Rückfragen von Journalisten auch an:
    Dr. Michael Schwarz, Pressesprecher der Universität Heidelberg
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

    und
    Irene Thewalt
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Psychologie, Recht, Religion, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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