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29.10.1998 00:00

Unterzuckerung im Kindesalter - Gibt es neue Hoffnungen bei der Behandlung?

Kornelia Suske Pressestelle
Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Vom 6. bis 8. November 1998 werden 250 Ärzte aus ganz Deutschland in Magdeburg zur 15. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft/Sektion Pädiatrische Endokrinologie (APE/SPE) der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin und der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie erwartet. Namhafte Referenten aus den USA, Frankreich und Großbritannien haben ebenfalls ihre Teilnahme zugesagt.

    "Schwerpunktthema des Kongresses ist das Krankheitsbild der Unterzuckerung im Säuglings- und Kindesalter, der sogenannte angeborene Hyperinsulinismus", informiert Dr. Klaus Mohnike, leitender Oberarzt an der Universitätskinderklinik Magdeburg. "Jeder Mensch hat eine bestimmte Menge Zucker im Blut, die für die Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Körpers unerläßlich ist. Normalerweise reguliert der Körper diese Zuckermenge so, daß nie zu viel oder zu wenig Zucker im Blut ist", erklärt Dr. Mohnike, der die wissenschaftliche Leitung dieser Tagung übernommen hat. Ein spezielles Krankheitsbild sei hierbei der angeborene Hyperinsulinismus, eine Erkrankung, die sich in ihrem Erscheinungsbild sowie ihrem Verlauf sehr unterschiedlich darstellt. Mohnike: "Von der weiteren Erforschung erwarten wir eine wesentliche Verbesserung für die Prognose der Kinder, die wenn sie heutzutage zu spät behandelt werden, eine Hirnschädigung entwickeln. Die neuen Therapiekonzepte können für die betroffenen Kinder auch Spätfolgen verhindern, da nach der bisherigen Behandlung die Gefahr einer Zuckerkrankheit besteht. Diese Erkenntnisse der Grundlagenforschung könnten nach Ansicht des Experten schon bald zu neuen medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten führen und die derzeitige Behandlung des angeborenen Hyperinsulinismus verändern.

    Ein weiteres Tagungsthema ist der Endokrinologischen Onkologie im Kindesalter gewidmet. Im Mittelpunkt stehen hierbei Schilddrüsenkarzinome sowie die Bedeutung bestimmter Wachstumsfaktoren bei der Entstehung von Tumoren. Vorgestellt werden in diesem Zusammenhang die Ergebnisse eines gemeinsamen Forschungsprojektes von Wissenschaftlern der Universität Portland, USA, und der Magdeburger Kinderkrebsklinik zur Funktion insulinähnlicher Wachstumsfaktoren bei Leukämien.

    Als dritter Schwerpunkt steht die Qualitätssicherung in der Endokrinologie in der Kinderheilkunde auf dem dreitägigen Tagungsprogramm. Auch bei diesem Thema wird das Magdeburger Zentrum für Kinderheilkunde mit eigenen Fachbeiträgen präsent sein.

    Nähere Angaben zum Tagungsinhalt:

    · Das Hauptthema Hypoglykämie im Kindesalter wird durch ein interdisziplinäres Symposium (Leitung: W. Rabl/ München, N. Bannert und K. Mohnike/Magdeburg) ergänzt: "Nesidioblastose - diagnostische und therapeutische Konsequenzen". Das seltene Krankheitsbild des kongenitalen Hyperinsulinismus (=Nesidioblastose) ist nicht nur für Pädiater von Interesse. Neue Erkenntnisse zur Genetik dieser Erkrankung, zur Pathophysiologie der Insulinsekretion sowie die morphologische Differenzierung in fokale und diffuse Formen sind für Kliniker und Grundlagenforscher von Bedeutung. Diese Erkenntnisse führen zu neuen medikamentösen Optionen und schonenderen Operationsmethoden und verändern so das klassische Konzept zur Behandlung der `NesidioblastoseŽ. Die Vorträge des Symposiums "Nesidioblastose - diagnostische und therapeutische Konsequenzen" sind diesen aktuellen Aspekten gewidmet. Zum Krankheitsbild der persistierenden hyperinsulinämischen Hypoglykämie im Säuglings- und Kleinkindesalter werden Übersichten zur Pathophysiologie (M. Schwanstecher/ Braunschweig, H. Böhles/ Frankfurt), pathologischen Anatomie (G. Klöppel/ Kiel), Möglichkeiten medikamentöser (A. Aynsley-Green/ London) und chirurgischer Therapie (C. Nihoul-Fékéte/ Paris) und das perioperative Vorgehen (P. Amendt und H. Mau/ Berlin) dargestellt. Erste Befunde einer multizentrischen deutschen Studie werden diskutiert (B. Beinbrech und E. Mayatepek/ Heidelberg, U. Wendel/ Düsseldorf).

    · Endokrinologische Onkologie: Schwerpunkte sind: Schilddrüsenkarzinom und familiäre endokrine Tumoren (gemeinsam mit Prof. H. Lehnert, Magdeburg) Funktion der insulinähnliche Wachstumsfaktoren in der Tumorentstehung (gemeinsam mit Prof. U. Mittler/ Magdeburg), Gast: Prof.Youngman Oh, USA

    · Qualitätssicherung in der Pädiatrischen Endokrinologie (Gast: Dr. R. Hauser/ Köln)

    Im Anschluß an die Jahrestagung wird am 8. November ein Workshop unter der Leitung von Prof. N. Bannert/ Magdeburg, zum Thema `Leptin und ErnährungsstörungenŽ durchgeführt.

    Weitere Auskünfte zur Tagung erteilt gern:

    Dr. Klaus Mohnike, Zentrum für Kinderheilkunde der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Pädiatrische Gastroenterologie und Endokrinologie, Tel. 0391/67 17087, Fax 0391/67 17002,
    e-mail: Klaus.Mohnike@Medizin.Uni-Magdeburg.DE


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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