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26.02.2020 15:04

Ältere Demonstranten bei Klimastreik

Hans-Christoph Keller Abteilung Kommunikation, Marketing und Veranstaltungsmanagement
Humboldt-Universität zu Berlin

    Forschende der Humboldt-Universität und Technischen Universität Berlin haben in einer aktuellen Studie das Mobilisierungsmuster der Fridays-for-Future-Bewegung untersucht

    In der Öffentlichkeit ist das typische Bild der Fridays-for-Future-Bewegung (FFF) mehrheitlich durch junge Schülerinnen geprägt – ein Profil, das im Allgemeinen mit der Klimaaktivistin Greta Thunberg in Verbindung gebracht wird. Dass sich dieses Image tatsächlich in der Anhängerschaft der Bewegung widerspiegelt, wurde in einer internationalen Untersuchung zum globalen Klimastreik im März 2019 veranschaulicht.

    Der aktuelle Forschungsbericht der Forschenden Dr. Beth Gharrity Gardner (Humboldt-Universität zu Berlin) und Dr. Michael Neuber (Technische Universität Berlin) zeigt nun, dass es der Bewegung in Deutschland gelungen ist, auch ältere, weniger politisch aktive Erwachsene zum „Globalen Klimastreik“ am 20. September 2019 zu mobilisieren. Anhand einer Befragung unter den September-Klimastreikenden in Berlin und Chemnitz, wurden die Veränderungen im Mobilisierungsmuster gegenüber den März-Ereignissen aus Berlin und Bremen deutlich. So ist etwa das Durchschnittsalter zwischen den beiden Ereignissen um zwölf Jahre, von 19 Jahren – im März – auf 31 Jahre – im September – gestiegen.

    Bei der Untersuchung des so genannten „Greta-Effekts“ bei den FFF-Protestierenden kamen die Autorinnen und Autoren zu gemischten Ergebnissen. Während die Teilnehmerinnen und Teilnehmer weiterhin berichten, dass Greta Thunberg ihr Interesse am Klimawandel verstärkt habe, war ihr Einfluss auf ihre Entscheidung, sich dem Klimastreik anzuschließen, geringer.

    Die Untersuchung ist Teil einer größeren, international angelegten Initiative zur Erforschung der Klimastreiks (Walström et al. 2020). Der jüngste Forschungsbericht zur internationalen Aktionswoche der Fridays-for-Future vom 20. bis 27. September 2019 in 15 Ländern (19 Städte) spiegelt ebenfalls die angesprochene ältere Alterszusammensetzung der Protestierenden wider und bietet ein aktualisiertes Bild der sich entwickelnden Protestdynamik der Fridays-for-Future-Bewegung. Nach Schätzungen der Organisatoren und weiterer Quellen haben an den Demonstrationen in Deutschland über eine Million Menschen (270.000 allein in Berlin) und weltweit über sieben Millionen teilgenommen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Beth Gharrity Gardner, DPhil Research Associate, Institut für Sozialwissenschaften, Political Sociology and Social Policy, Humboldt-Universität zu Berlin, gardnerb@hu-berlin.de


    Originalpublikation:

    Michael Neuber and Beth Gharrity Gardner (2020). Germany. In: Joost de Moor, Katrin Uba, Mattias Wahlström, Magnus Wennerhag and Michiel De Vydt (Eds.). Protest for a future II: Composition, mobilization and motives of the participants in Fridays For Future climate protests on 20-27 September, 2019, in 19 cities around the world. Retrieved from: https://osf.io/asruw/


    Weitere Informationen:

    https://osf.io/asruw/


    Bilder

    Anhang
    attachment icon PM HU Fridays for Future

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende
    Gesellschaft, Meer / Klima
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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