Oldenburg. Ökologische Schäden durch Grundwasserabsenkungen im Bereich des Braunkohletagebaugebiets Garzweiler II lassen sich durch Versickerungsmaßnahmen wirkungsvoll vermeiden. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von WissenschaftlerInnen der Arbeitsgruppe Pflanzenökologie an der Universität Oldenburg. Die Untersuchung ist ein wichtiger Teil des aufwendigen Verfahrens, das jetzt zur wasserbaurechtlichen Genehmigung von Garzweiler II durch das nordrhein-westfälische Umweltministerium geführt hat. Die Forschungsarbeiten wurden zusammen mit den Universitäten Düsseldorf und Bonn auf Veranlassung der Landesanstalt für Ökologie in Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Ergebnisse der Studie wurden jetzt im Forschungsmagazin EINBLICKE Nr. 28/Oktober 1998 der Universität Oldenburg veröffentlicht.
"Die technisch-ökologische Forschung macht selbst große Eingriffe wie den Braunkohletagebau kalkulierbar", so Prof. Dr. Peter Janiesch, Leiter der Oldenburger Arbeitsgruppe. Um die an die riesigen Abbaugebiete angrenzenden Feuchtwaldgebiete des Naturparks Schwalm-Nette zu schützen, wurden bei Garzweiler I und II umfangreiche Systeme zur Versickerung von Wasser installiert bzw. eingeplant. Sie sollen die Grundwasserabsenkungen durch den Braunkohletagebau ausgleichen. Für Garzweiler II soll die eingespeiste Wassermenge von derzeit 47 auf ca. 90 Millionen m³/Jahr gesteigert werden. Der Naturpark Schwalm-Nette, ein zusammenhängendes Feuchtgebiet von internationalem Rang, ist eine über Jahrhunderte entstandene vielfältige Landschaft mit Mühlenbächen, Weihern und Feuchtwäldern, die es sonst in Mitteleuropa kaum noch gibt.
Ziel der Untersuchung war herauszufinden, ob diese Versickerungssysteme auch tatsächlich den gewünschten ökologischen Effekt haben. Die Ergebnisse sind positiv. Die Pflanzengesellschaften ließen sich durch Stützung des Grundwassers tatsächlich in ihrem jetzigen ökologischen Zustand erhalten. Auch sensibelste Pflanzengesellschaften stellten sich als unverändert stabil heraus. Im Boden konnten erste positive Effekte der Versickerungsmaßnahmen nachgewiesen werden, noch bevor Veränderungen in der Vegetation sichtbar wurden.
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Kontakt: Prof. Dr. Peter Janiesch, Arbeitsgruppe Pflanzenökologie, Tel.: 0441/798-3333
Der EINBLICKE-Artikel im Internet: www.admin.uni-oldenburg.de/presse/einblick/ ____________________________________________________________
Pressestelle, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Pressemitteilung 308/98
verantw.: Wolf Hertlein
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Geowissenschaften, Gesellschaft, Informationstechnik, Meer / Klima, Politik, Recht, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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