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04.12.2003 11:22

TU Dresden untersucht und behandelt Opfer belastender traumatischer Ereignisse

Birgit Berg Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Der Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie untersucht gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Biopsychologie an der TU Dresden die Folgen so genannter traumatischer Ereignisse.

    Im Rahmen dieser Studie sollen die Zusammenhänge zwischen körperlichen und seelischen Reaktionen und dem Erleben eines belastenden Ereignisses erforscht werden. Belastende Erlebnisse können schwere Verkehrsunfälle, andere Unfälle, Vergewaltigungen, Gefangennahme, Überfälle, Naturkatastrophen (z.B. Flut) oder ähnliche Ereignisse sein, bei denen das Leben in Gefahr war und/oder starke Angst und Bedrohung erlebt wurden.
    Reaktionen auf diese Ereignisse können starke Angst, innere Unruhe, Angespanntheit, Nervosität, Konzentrations- und Schlafprobleme sein. Ebenso sind viele Opfer belastet, weil sie das unangenehme Ereignis häufig wieder erinnern und durch Alpträume geplagt werden. Häufig vermeiden Betroffene deshalb, an das Ereignis zu denken oder darüber zu sprechen. Ebenso werden Situationen, Orte oder Personen vermieden, die mit dem traumatischen Ereignis verbunden sind. Dies kann zu starken Einschränkungen im alltäglichen Leben führen. Beispielsweise vermeiden Verkehrsunfallopfer oft aus Angst das Autofahren oder bestimmte Strecken. Bei manchen Personen klingen diese Beschwerden nach einiger Zeit wieder ab, bei 15-30% aller Betroffenen bestehen diese Probleme jedoch auch noch Monate nach dem Ereignis.

    Im Rahmen eines großangelegten DFG-Forschungsprojektes, das von Dr. Anke Karl und Prof. Dr. Dr. Andreas Maercker geleitet wird, führen Diplom-Psychologen der TU Dresden bereits seit 2001 Untersuchungen insbesondere bei Überlebenden schwerer Verkehrsunfälle durch und konnten zahlreiche Betroffene, die unter den o.g. starken Beschwerden leiden mit Hilfe eines aus den USA mitgebrachten Therapieprogramms erfolgreich behandeln.
    Ziel der nun beginnenden Untersuchung ist es, weitere Erkenntnisse über die psychischen Folgen einer Traumatisierung zu gewinnen und diese für die Entwicklung von diagnostischen Verfahren und Therapiemöglichkeiten zu nutzen. Aus diesem Grund werden Betroffene, die vor nicht weniger als 6 Monaten ein solches belastendes, traumatisches Ereignis (z.B. Verkehrsunfall, Überfall etc.) erlebt haben, für die Studie gesucht. Im Rahmen der Untersuchung wird zunächst ein Interview zu dem Ereignis und zur bisherigen Bewältigung durchgeführt. Anschließend werden die körperlichen Reaktionen mit dem EEG (Elektroenzephalogramm) und/ oder dem fMRT (funktionelle Magnetresonanztomographie) untersucht. Für die Betroffenen besteht die Möglichkeit im Anschluss an die Untersuchung an einem Therapieprogramm teilzunehmen.

    Interessierte melden sich bitte telefonisch oder per e-mail: Projekt-Telefon 0351 463-33708 oder 463-32493, E-Mail: doerfel@psychomail.tu-dresden.de, rabe@psychologie.tu-dresden.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Psychologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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