Sechs Wochen nach der Einweihung des "Sino-German Joint Software Institute" in Peking entsteht jetzt in Berlin der zweite Teil der deutsch-chinesischen Forschungseinrichtung: In dem neuen "Sino-German Mobile Communications Institute" werden internationale Forscherteams an neuen Übertragungstechniken für den Mobilfunk der Zukunft arbeiten.
Die Zeit, in der Handys ausschließlich zum Telefonieren da waren, ist vorbei. Mit Mobiltelefonen lassen sich heute bereits Bilder, Videos oder kurze Musikstücke verschicken. Damit auch bei der Übertragung großer Datenmengen der Funkverkehr nicht ins Stocken gerät, wollen die Forscher am neuen "Sino-German Mobile Communications Institute" leistungsfähige Netztechnologien entwickeln.
Das Ziel der Forschungen ist es, bei möglichst geringer Sendeleistung die Übertragungsraten zu steigern. Dadurch soll die Strahlenbelastung minimiert, die "spektrale Effizienz" aber vergrößert werden. Die spektrale Effizienz ist ein Maß dafür, wie viele Informationen pro Bandbreite verschickt werden können. Der Wert lässt sich auch durch neuartige Antennensysteme vergrößern: Bisher senden Mobilfunkantennen ihre Signale für einen bestimmten Frequenzbereich in alle Richtungen. Mit Mehrantennensystemen lassen sich die Signale in Richtung des tatsächlichen Aufenthaltsorts der Teilnehmer bündeln. Auf diese Weise stehen mehr Funkkanäle für die Datenübertragung zur Verfügung. Die Kosten pro übertragenes Bit können so verringert und die Akzeptanz breitbandiger Multimediadienste erhöht werden. Ein weiteres Forschungsfeld an dem jetzt eröffneten deutsch-chinesischen Institut sind neue Netzkonzepte: Während der Mobilfunk über ein Netz von feststehenden Antennen übertragen wird, können adhoc-Netze mit entsprechender Technologie vorübergehend aufgebaut werden. Solche temporären Funknetze ermöglichen beispielsweise die Car-to-car-Kommunikation in einer Fahrzeugflotte.
Eine verbesserte Übertragungsqualität und Auslastung der Frequenzen ist die Grundlage für die Entwicklung neuer Endgeräte und Dienste. Mögliche Anwendungen für die nächste Generation von Mobiltelefonen werden am kürzlich eröffneten Pekinger Schwesterinstitut "Sino-German Joint Software Institute" erforscht.
Ansprechpartner:
Dr. Wolf von Reden
Telefon 0 30 / 3 10 02-3 30, Fax -4 49, reden@hhi.fraunhofer.de
Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut, HHI
Einsteinufer 37
10587 Berlin
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
überregional
Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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