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04.12.2003 17:34

Hohe Auszeichnungen zur Förderung von Innovationen

Inge Arnold Stabsabteilung Presse, Kommunikation und Marketing
Forschungszentrum Karlsruhe in der Helmholtz-Gemeinschaft

    Karl Heinz Beckurts-Preise 2003 werden am 12. Dezember in der Münchener Residenz vergeben

    Am 12. Dezember 2003 überreicht Professor Dr. Manfred Popp, Vorsitzender der Karl Heinz Beckurts-Stiftung, drei Wissenschaftlergruppen den mit jeweils 30 000 Euro dotierten Karl Heinz Beckurts-Preis 2003. Ausgezeichnet werden Professor Dr. Michael Karas, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, und Professor Dr. Franz Hillenkamp, Universität Münster, Professor Dr. Thomas Lengauer, Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken, sowie Dr. Wilma K. Weyrather, Dr. Michael Krämer und Privatdozent Dr. Michael Scholz von der Gesellschaft für Schwerionenforschung in Darmstadt. Durch den Präsidenten der Helmholtz-Gemeinschaft, Professor Dr. Walter Kröll, werden außerdem 14 Gymnasiallehrerinnen und -lehrer für ihre besonderen Verdienste im naturwissenschaftlichen Unterricht geehrt. Zu der Preisverleihung, die am 12. Dezember 2003 ab 17.00 Uhr in der Münchener Residenz stattfindet, sind Vertreter der Medien herzlich eingeladen.

    Die Karl Heinz Beckurts-Stiftung zeichnet am 12. Dezember 2003 drei Wissenschaftlergruppen mit dem Karl Heinz Beckurts-Preis 2003 aus. Die drei Preise in Höhe von jeweils 30 000 Euro werden vergeben für herausragende wissenschaftlich-technische Leistungen, von denen Impulse für die industrielle Innovation ausgegangen oder zu erwarten sind. Die Preisträger im Einzelnen:

    * Professor Dr. Michael Karas, Fachbereich Chemische und Pharmazeutische Wissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, und Professor Dr. Franz Hillenkamp, Institut für Medizinische Physik und Biophysik der Universität Münster, erhalten den Beckurts-Preis für ihre revolutionierenden Arbeiten auf dem Gebiet der Massenspektrometrie. Die von Karas und Hillenkamp entwickelte Methode MALDI zählt zu den fundamentalen methodischen Entwicklungen der Bioanalytik und hat die modernen Biowissenschaften revolutioniert. Durch MALDI steigt einerseits die Signalintensität, andererseits wird die Fragmentierung der komplexen organischen Moleküle vermieden. Schon kurz nach der erfolgreichen Entwicklung konnte das neuartige Verfahren weltweit in Forschungs- und Industrielaboratorien eingesetzt und entsprechende Massenspektrometer kommerziell angeboten werden. Es ist somit ein hervorragendes Beispiel für die schnelle Umsetzung von der Grundlagenforschung in innovative Technologie und nicht zuletzt in Arbeitsplätze bei der deutschen forschenden Industrie.

    * Professor Dr. Thomas Lengauer, Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken, erhält den Beckurts-Preis für seine überragenden und richtungsweisenden Arbeiten auf dem Gebiet der Grundlagenforschung in theoretischer und angewandter Informatik. In eindrucksvoller Weise demonstrierte Lengauer den Weg von der Grundlagenforschung über die Realisierung und Umsetzung der Ideen bis hin zur Anwendung weltweit genutzter Software und kommerziell erfolgreicher Produkte. Aufgrund der interdisziplinär angelegten Arbeiten hat Lengauer Brücken geschlagen zu anderen Fächern wie der Elektrotechnik, der Chemie und Biologie. Es gelang ihm, effiziente und innovative Verfahren zu entwickeln, die im Bereich der Bioinformatik heute zu den wichtigsten Methoden zählen. Dazu gehören unter anderem die Strukturvorhersage für Proteine und ein Verfahren, mit dem man Datenbanken nach potenziellen Wirkstoffmolekülen für bestimmte Zielmoleküle durchsuchen kann und das in der pharmazeutischen Industrie Anwendung findet.

    * Dr. Wilma K. Weyrather, Dr. Michael Krämer und Privatdozent Dr. Michael Scholz von der Gesellschaft für Schwerionenforschung in Darmstadt erhalten den Beckurts-Preis für ihre exzellenten Arbeiten auf dem Gebiet der Tumortherapie mit Ionenstrahlen. Weyrather, Scholz und Krämer erarbeiteten dafür die biologische Grundlage in Experimenten, setzten diese in ein theoretisches Modell um und integrierten die Ergebnisse in die Bestrahlungsplanung für Tumorpatienten. Die neuartige biologiebasierte Bestrahlungsplanung erzielte für inoperable und strahlenresistente Tumore Erfolge, die die anderer Therapien weit übersteigen. Bei keinem der bisher bestrahlten 150 Patienten konnte ein Wiederauftreten des Tumors innerhalb der bestrahlten Region beobachtet werden. Aufgrund der hervorragenden klinischen Ergebnisse können ab dem Jahr 2006 in dem in Bauvorbereitung stehenden Schwerionentherapiezentrum in Heidelberg Tumorpatienten in größerem Maßstab behandelt werden.

    Ein weiterer Höhepunkt ist die Verleihung der Lehrerpreise 2003 durch Professor Dr. Walter Kröll, den Präsidenten der Helmholtz-Gemeinschaft, an 14 Gymnasiallehrerinnen und -lehrer. Die Lehrerpreise werden von der Helmholtz-Gemeinschaft gestiftet und durch die Karl Heinz Beckurts-Stiftung vergeben. Sie würdigen besondere Verdienste im naturwissenschaftlichen Unterricht. Ausgezeichnet werden Pädagogen, die sich um die Anregung ihrer Schüler zu eigenen wissenschaftlichen Arbeiten verdient gemacht haben.

    Die Veranstaltung wird abgerundet durch einen Vortrag über "Forschungspolitische Thesen" von Walter Kröll sowie eine Diskussion mit Dr. habil. Reinhard Breuer, Chefredakteur von Spektrum der Wissenschaft, und den diesjährigen Karl Heinz Beckurts-Preisträgern.

    Interessierte Journalisten sind zur Teilnahme an der Preisverleihung und dem anschließenden Empfang auf Einladung des bayerischen Ministerpräsidenten am Freitag, dem 12. Dezember 2003, um 17.00 Uhr im Max-Joseph-Saal der Münchener Residenz herzlich willkommen. Das Programm und weitere Informationen erhalten Sie unter Telefon 089 3299-2232.

    Die Karl Heinz Beckurts-Stiftung wurde 1987 von der heutigen Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren gegründet, um den Forscher und Manager Karl Heinz Beckurts, der 1986 einem Terroranschlag zum Opfer gefallen ist, zu ehren und das Andenken an ihn wach zu halten. Forschungseinrichtungen und Unternehmen der Wirtschaft brachten gemeinsam die Mittel für eine Stiftung auf, die sich vor allem die Förderung der Partnerschaft zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zum Ziel gesetzt hat. Weitere Informationen zur Karl Heinz Beckurts-Stiftung können Sie im Internet unter http://www.beckurts-stiftung.de abrufen.

    Joachim Hoffmann 4. Dezember 2003


    Weitere Informationen:

    http://www.beckurts-stiftung.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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