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30.10.1998 00:00

Späte Würdigung für deutsch-israelischen Historiker

Heidi Neyses Kommunikation & Marketing
Universität Trier

    Institut für Geschichte der Juden heißt künftig "Arye Maimon-Institut" - Publikation der Memoiren des Wissenschaftlers an der Universität Trier

    Zum ersten öffentlichen "Arye-Maimon-Vortrag" lädt das 1996 gegründete Institut für Geschichte der Juden (IGJ) der Universität Trier für den kommenden Mittwoch, 4. November 1998, 18 Uhr in Hörsaal 9 ein. Den ersten "Arye Maimon-Vortrag" hält Prof. Dr. Israel Yuval von der Hebräischen Universität Jerusalem zum Thema "Pessach und Ostern - Dialog und Polemik in Spätantike und Mittelalter". Das IGJ wird zugleich den Namen dieses israelischen Historikers annehmen und künftig "Arye Maimon-Institut" heißen. Aus Anlaß der Umbenennung hat das Institut zu diesem Termin die bisher unveröffentlichten Memoiren Maimons publiziert. Er war deutscher Herkunft und hat sich in besonderem Maße um die deutsch-israelischen Wissenschaftsbeziehungen verdient gemacht.

    Arye Maimon, der vor 10 Jahren in Holon bei Tel Aviv starb, wurde 1903 in Breslau als Herbert Fischer geboren. Unter diesem Namen erschien auch 1931 sein Standardwerk über "Die verfassungsrechtliche Stellung der Juden in den deutschen Städten während des 13. Jahrhunderts". Als Jude 1933 aus dem öffentlichen Dienst entlassen und kurz vor den November-Pogromen 1938 aus Deutschland nach Costa Rica emigriert, gelangte Fischer über Uruguay 1949 nach Israel, wo er vor allem in der Erwachsenenbildung tätig war. Im Alter von 67 Jahren übernahm er 1969 die Leitung von "Germania Judaica", dem wichtigsten Projekt zur Erforschung der jüdischen Geschichte in den deutschen Landen. In dieser Funktion warb er auf vielen Reisen in Deutschland um neue Mitarbeiter - in der Regel waren dies nichtjüdische Historiker. Das neue "Arye Maimon-Institut" wäre ohne diesen Neubeginn nicht denkbar.
    Der Redner zum ersten "Arye Maimon-Vortrag", Prof. Dr. Israel Yuval, gehört zu den besten Kennern der deutsch-jüdischen Geschichte im Mittelalter, wobei er sich besonders durch die Kenntnis sowohl der hebräischen als auch der lateinischen und deutschen Quellen auszeichnet. Seine neueren Forschungen zum christlich-jüdischen Verhältnis im Mittelalter haben in der israelischen Öffentlichkeit eine große, zum Teil kontroverse Resonanz gefunden, so daß man ihn zu den Wegbereitern einer "postzionistischen" Geschichtswissenschaft zählt.

    Gäste sind herzlich willkommen.

    PRESSEMITTEILUNG - UNIVERSITÄT TRIER
    Herausgegeben von der Pressestelle
    Redaktion: Heidi Neyses
    54286 Trier
    Telefon: 06 51/2 01-42 39
    Fax: 06 51/2 01-42 47

    230/1998 28. Oktober 1998


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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