idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
03.04.1998 00:00

Riedel-Tagebücher

Dr. Wolfgang Hirsch Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    FSU-Mediendienst

    Medizinhistorisch wichtiger Nachlass uebergeben

    Jenaer Haeckel-Haus erhielt die Tagebuecher des Chirurgen Bernhard Riedel

    Jena (03.04.) Um zwoelf medizinhistorisch bedeutsame Tagebuchbaende reicher ist das Ernst-Haeckel-Haus der Universitaet Jena: Die Nachfahren des renommierten Chirurgen Bernhard Riedel (1846-1916) ueberga-ben die Aufzeichnungen ihres Urgrossvaters zur wissenschaftlichen Auswertung an das Jenaer Uni-Institut fuer Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik. PD Dr. Susanne Zimmermann vom Haeckel-Haus und Prof. Dr. Eberhard Markgraf als Leiter der Jenaer Unfallchirurgie bedankten sich herzlich bei den Riedelschen Urenkeln Carola Birkner, Helgard Reinert, Klaus Boeckel und ihren Familien.

    Der gebuertige Mecklenburger Bernhard Riedel studierte Medizin in Jena und Rostock, habilitierte sich in Goettingen und kam 1888 ueber die Station Aachen als Ordinarius und Direktor der Chirurgischen Klinik nach Jena. Als einer der ersten trat er entschieden fuer eine operative Entfernung des entzuendeten Blinddarm-Wurmfortsatzes ein; noch um die Jahr-hundertwende wurde diese haeufige Krankheit vorwiegend internistisch zu behandeln versucht. Gleichzeitig mit McBurney entwickelte Riedel den Wechselschnitt als Operationstechnik bei Appendicitis. Nach dem Jenaer Chirurgen sind bis heute in den medizinischen Lehrbuechern das Riedel-Struma und der Riedel'sche Lappen benannt; darunter versteht man pathologische Veraenderungen der Schilddruese (nach chronischer Entzuendung) bzw. der Leber (bei Gallensteinbildung). Riedels grosse Erfahrungen als erfolgreicher Gallenchirurg spiegeln sich in einer anerkannten, 1892 erschienenen Monographie. Als erstem deutschem Chirurgen gelang es Bernhard Riedel, ein ausgekugeltes Hueftgelenk operativ wieder einzurichten, und auch fuer ausgekugelte Schultergelenke entwickelte er eine unblutige Repositionsmethode. Riedel wurde 1910 emeritiert und starb 1916 nach langer Krankheit.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).