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09.12.2003 16:52

Demenz-WG als Alternative zum Altenheim

Dr. Olaf Kaltenborn Kommunikation und Marketing
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

    Das Institut für Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke präsentiert in Kooperation mit der Autonomia GmbH neues Pflegemodell für Demenzkranke

    Die Autonomia GmbH hat in Kooperation mit dem Institut für Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke ein neues Pflegemodell für Demenzkranke entwickelt und geht damit nun in die Praxis: In Dortmund-Scharnhorst ist gerade eine Wohngemeinschaft mit acht Demenzkranken im Aufbau, eine weitere Wohngemeinschaft ist für den Februar in Essen-Altendorf geplant. Das sagte Jörg Burbaum, Geschäftsführer der Autonomia GmbH und Absolvent des Wittener Studienganges für Pflegewissenschaft am Dienstag bei einem Pressegespräch inWitten.
    Der bisher deutschlandweit einmalige Modellversuch eines betreuten Wohnens versteht sich als Alternative zur Unterbringung in klassischen Altenheimen. Ziel sei es, so Prof. Christel Bienstein, Leiterin des Instituts für Pflegewissenschaft, die Demenzkranken in einem Umfeld zu betreuen, das ihren häuslichen Verhältnissen so ähnlich wie möglich ist. Außerdem sei in der neuen Wohnform ein wesentlich selbstbestimmteres Leben möglich als in anderen Pflegeeinrichtungen. Berechnungen des Instituts für Pflegewissenschaften zufolge kostet diese neue Betreuung nicht mehr als die Unterbringung in einem klassischen Altenpflegeheim, hat aber viele Vorteile: So zeigten Untersuchungen des Wittener Instituts, dass bei solchen Formen eines betreuten Wohnens in einer Wohngemeinschaft die mit Demenz normalerweise verbundenen "Verhaltensauffälligkeiten wesentlich seltener auftreten als in Pflegeheimen."
    In den nun geschaffenen, kleinen Wohneinheiten werden bis zu acht Menschen rund um die Uhr betreut. Jeder Demenzkranke hat sein eigenes Zimmer. Das Pflegepersonal ist nicht nur pflegerisch auf dem neuesten Stand, sondern "auch in Kommunikation geschult", so Jörg Burbaum.
    Bienstein verwies auf die grundsätzliche Dimension der Pflegeproblematik für die Entwicklung der Gesellschaft: "Neue Formen sind schon deshalb nötig, weil sich vor allem die heute noch Jüngeren nicht mehr vorstellen können, im Alter in ein Pflegeheim zu gehen." Außerdem entlaste der neue Betreuungsansatz die Angehörigen: Untersuchungen zeigen, dass u.a. aus Ressentiments gegenüber klassischen Pflegeheimen zwei Drittel der Demenzkranken zuhause gepflegt werden. Das neue Modell stellt aus der Sicht von Prof. Bienstein eine menschenwürdige Alternative zur häuslichen Pflege dar.

    Kontakt: Institut für Pflegewissenschaft, Prof. Christel Bienstein, Tel.: 02302/669-356; Autonomia GmbH, Jörg Burbaum: Tel.: 02305/4446-0


    Weitere Informationen:

    http://www.autonomia-gmbh.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin, Pädagogik / Bildung, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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