idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
02.11.1998 00:00

Europas Experten für Synchrotronstrahlung tagen an der Universität Dortmund

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    In Europa gibt es inzwischen mehr als 10 Institute, die Kreisbeschleuniger zur Erzeugung von Synchrotronstrahlung betreiben. In diesen Anlagen laufen Elektronen mit Geschwindigkeiten um, die sich von der Lichtgeschwindigkeit praktisch nicht mehr unterscheiden. Beim Umlaufen senden diese Elektronen intensive, scharf nach vorn gebündelte elektromagnetische Strahlung aus, deren Spektrum vom Infrarot bis in den Röntgenbereich reicht. Die hohe Qualität dieser Strahlung, die auch als "Synchrotronstrahlung" bezeichnet wird, hat sie seit inzwischen mehr als 30 Jahren zu einem unentbehrlichen Werkzeug der Festkörper- und Materialforschung sowie der Biologie und Medizin werden lassen. Die Experten der europäischen Synchrostronstrahlungsquellen kommen am 6. und 7. November an der Universität Dortmund zu ihrem 6. jährlichen Workshop zusammen - gerade rechtzeitig vor dem Beginn der ersten Experimente in der Dortmunder Elektronen-Testspeicherring-Anlage (DELTA).

    Nach Fertigstellung der "European Synchrotron Radiation Facility" (ESRF) in Grenoble, der größten Anlage dieser Art in Europa, wurde dort ein Workshop ins Leben gerufen mit dem Ziel, die Erfahrungen aus den verschiedenen Instituten mit ähnlichen Anlagen zusammenzubringen und intensiv auszutauschen. Die ersten beiden Workshops fanden in Grenoble (Frankreich) statt. Inzwischen wechselt jährlich der Tagungsort. Nach Grenoble waren Triest (Italien), Daresbury (England) und Lund (Schweden) die Austragungsorte. In diesem Jahr hat es die Universität Dortmund übernommen, den Workshop auszurichten.

    Die Teilnehmer an dem Workshop haben in der Regel leitende Funktionen in ihren Instituten und sind verantwortlich für die Gesamtbeschleuniger oder wichtige Teilkomponenten. Die Maximalzahl der Teilnehmer ist bewußt auf etwa 50 begrenzt, um Gespräche und Diskussionen mit möglichst allen Teilnehmern zu ermöglichen. Auf diese Weise können sehr effizient in konzentrierter Form aktuelle Probleme und ihre Lösungen vorgestellt sowie neue technische Entwicklungen und längerfristige Forschungsprojekte auf hohem Niveau erörtert werden.

    Für das jeweilige Gastinstitut bietet sich hier die Möglichkeit, die eigene Anlage den kritischen Gästen zu präsentieren und allgemeine wie auch teilweise sehr detaillierte Empfehlungen zu bekommen. Aus derartigen Kontakten entwickeln sich oft zweiseitige Kollaborationen oder sogar Netzwerke im Europäischen Rahmen. Finanziert wird der Workshop durch Mittel der Universität und des Instituts, der "Deutschen Forschungsgemeinschaft" (DFG) sowie durch Spenden der regionalen Wirtschaft und Industrie.

    Für die Beschleunigeranlage DELTA an der Universität Dortmund kommt dieser Workshop gerade zur richtigen Zeit, da die Anlage inzwischen über einen längeren Zeitraum Betriebsbedingungen erreicht hat, die für den Beginn der diversen Experimente notwendig sind.

    Das erste externe Experiment, das von Prof. Dr. Eberhardt vom Forschungszentrum Jülich mit seiner Gruppe aufgebaut wird, ist Ende des Jahres bereit und wird Anfang Januar seinen Betrieb an DELTA aufnehmen. Wenige Monate später geht der supraleitende Multipolwiggler, ein weltweit einzigartiger Spezialmagnet zur Erzeugung polarisierter Synchrotronstrahlung, in Betrieb und wird insgesamt drei Experimente versorgen, die von Gruppen der Universität Dortmund, Düsseldorf und Bonn aufgebaut werden.

    Der am 5. und 6. November stattfindende Workshop leitet damit nach der langen Entwicklungs- und Aufbauphase von DELTA den regulären Forschungsbetrieb ein.

    Dortmund, am 28. Oktober 1998

    Liste der Teilnehmer am 6. Annual Workshop on European Synchrotron Light Sources in Dortmund:

    ANKA, Forschungszentrum Karlsruhe
    Francis Perez
    Montse Pont
    Erhard Huttel
    Dieter Einfeld

    ASTRID, ISA; University of Aarhus, Dänemark
    Søren Pape Møller
    Niels Hertel
    Yurij Senichev

    BESSY II, Berliner Speicherringgesellschaft, Berlin
    Dieter Krämer
    Jörk Feikes

    CLERC, Daresbury Laboratory, England
    Vic Suller
    Susan Smith
    Mike Pool
    Mike Dykes

    DORIS III, Deutsches Elektronen-Synchrotron,

    DESY, Hamburg
    Frank Brinker
    Ortwin Kaul

    ELETTRA, Sincrotrone Trieste, Italien
    Emanuel Karanntzoulis
    Bruno Diviacco
    Carlo J. Bocchetta

    ESRF, European Synchrotron Radiation Facility, Frankreich
    Pascal Elliaume
    Laurent Farvacque
    Ryntaro Nagaoka
    Annick Ropert

    KSRS-RRC, Kurchatov Institute, Russland
    Peter Alekseev
    Vladimir Ushkov
    Alexandre Valentinov

    LSB, Universidat Autonoma de Barcelona, Spanien
    Joan Bordas

    LURE, Centre Universitaire Paris-sud, Frankreich
    Raphael Roux
    Muriel Corlier
    Oliver Marcouille
    Max-Lab, Lund University, Schweden
    Mattias Georgsson
    Åke Andersson
    Eric Wallen
    Mikael Eriksson

    SLS, Paul Scherrer Institut, Schweiz
    Marc Munoz

    Projekt SOLEIL, Delegation Regionale Ile de France dy CNRS, Frankreich
    Phi Nghiem
    Malgorzata Tkatchenko
    Marie-Paul Level
    Jean-Louis Laclare

    DELTA, Institut für Beschleunigerphysik und Synchrotronstrahlung, Dortmund (Gastgeber)
    Dirk Nölle
    Andreas Jankowiak
    Detlef Schirmer
    Jochem Friedl
    Thomas Weis
    Klaus Wille
    Dekan des Fachbereichs Physik,
    Weitere Mitglieder des Instituts


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie, fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).