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11.12.2003 16:21

Welchen Geschäftswert hat IT?

Ines Jansky Öffentlichkeitsarbeit / Institutsteil Berlin
Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST

    Fraunhofer ISST entwickelt erste Standardmethode für die Informationstechnologie

    Welche strategische Bedeutung hat die Informationstechnologie (IT) für Unternehmen? Wie ist ihr Geschäftswert zu beurteilen? Über diese Frage wird aktuell in der Wirtschaft heiß diskutiert. Dabei sind sich die Experten überwiegend einig: Obwohl IT mittlerweile für alle Unternehmen erschwinglich und leicht verfügbar wurde, bestimmt sie unverändert als strategischer, wettbewerbsrelevanter Faktor den Wert von Unternehmen.

    Allerdings hatte man hier bislang mit einer Problematik zu kämpfen: Um komplexe - aus Hard- und Softwarekomponenten bestehende - informationstechnische Infrastrukturen von Unternehmen angemessen zu beurteilen, fehlte es an anerkannten Verfahren. Der Absturz der New Economy, die sich wie keine Branche zuvor auf die Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologie stützte, machte dies mehr als deutlich: Hier erhielten im Vorfeld von Börsengängen frisch gegründete Unternehmen Fabel-Bewertungen, die sich allein auf das visionäre Potenzial von Business Plänen und Geschäftsmodellen stützten. Die angewandten Verfahren taugten - wie uns die Erfahrungen der letzten Jahre leider zeigten - in keiner Weise, um den tatsächlichen Geschäftswert von Informationstechnologie für ein Unternehmen zu evaluieren.

    Die IT-Experten vom Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST in Berlin haben sich dieser Aufgabe verschrieben. Sie entwickelten eine wissenschaftlich fundierte Methodik, die den "Business Value" erfasst, also den konkreten geschäftlichen Nutzen, der sich durch den Einsatz von IT erzielen lässt. Dabei konnten sie auf ihre langjährige Expertise auf diesem Gebiet zurückgreifen: So führten die Wissenschaftler im Auftrag von Banken, Venture Capital-Gebern und anderen Finanzinstitutionen zahlreiche IT-Evaluations-Projekte durch. Ziel war es, das Risiko geplanter finanzieller Transaktionen zu bewerten.

    Entstanden ist eine Methode, die sich pragmatisch "IT Evaluation Management (ITEM)" nennt. ITEM ermöglicht die technische Bewertung von Software aus unternehmerischer und betriebswirtschaftlicher Sicht im Sinne einer "Technical Due Diligence"* . Dazu der Leiter des Fraunhofer ISST Prof. Dr. Herbert Weber: "Wir beobachten derzeit, dass der strategische Stellenwert der IT für die Unternehmen vielerorts in Frage gestellt wird. Mehr denn je geht es heute um die Frage, welchen konkreten Beitrag die IT-Ausstattung für das Geschäft und die Unternehmensziele liefert."

    Der ISST-Chef ist daher überzeugt, dass "die IT-Evaluierung in Zukunft ein fester Bestandteil von Investitionsentscheidungen sein wird". Mit ITEM werden Unternehmer in die Lage versetzt, IT-Investitionen zielgenau und kostenoptimal in Hinblick auf ihre geschäftlichen Ziele zu treffen.

    Mit ITEM lassen sich beispielsweise folgende konkrete Fragestellungen klären: Welcher IT-Anbieter ist ein geeigneter Partner für mein Unternehmen; wie steht es um die Zukunftsfähigkeit eines IT-Produkts; wie gut erfüllt die vorhandene IT die Anforderungen des Unternehmens; wie und wo entfalten IT-Investitionen ihren geschäftlichen Nutzen; wie effektiv und wirtschaftlich sind IT-Produktion und Entwicklung?

    Mit dieser Bandbreite der Leistungserhebung unterstützt ITEM Entscheidungen in zahlreichen Geschäftsbereichen: Es ist ein Tool zur Unterstützung von Mergers & Acquisitions, Joint Ventures/Partnerschaften und Outsourcing-Fragen. Es ist hilfreich bei der Finanzierung für IT-Unternehmen, zum Beispiel bei Börsengängen und monetären Bewertungen, sowie für Projekt-, Produkt- und Infrastrukturprüfungen.

    *Analog der betriebswirtschaftlichen Methodik der "Due Diligence", mit der Wirtschaftsprüfer im Vorfeld von Transaktionen die finanziellen, rechtlichen und personalwirtschaftlichen Aspekte in einem Unternehmen bewerten. Hier existieren bereits seit längerem etablierte Standarddienstleistungen am Markt.

    Kontakt:
    Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST
    Prof. Dr. Herbert Weber
    Telefon: 0 30/2 43 06-1 01
    E-Mail: Herbert.Weber@isst.fraunhofer.de

    Fraunhofer ISST
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Ines Jansky
    Telefon: 0 30/2 43 06-2 00
    E-Mail: Ines Jansky@isst.fraunhofer.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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