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26.03.1998 00:00

Laser lokalisiert Mitochondrien

Kornelia Suske Pressestelle
Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Pressemitteilung vom 25.03.1998 der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Universitätsklinikum

    Lasermikrostrahl lokalisiert Mitochondrien in der Zelle

    Entsteht die Alzheimer'sche Krankheit durch funktionsgestörte Mitochondrien?

    Mitochondrien kommen in allen Zellen des Körpers vor und dienen bekanntermaßen der Energiegewinnung, von der alle Stoffwechselprozesse der Zelle abhängig sind. Mitochondrien werden daher auch gerne als "Kraftwerke" der Zelle bezeichnet." Die Energie liefern sie, indem sie bestimmte Stoffwechselprodukte mit Hilfe von Sauerstoff "verbrennen" und dabei sogenannte energiereiche Phosphate bilden. In jüngster Zeit mehren sich die Hinweise, daß Mitochondrien durch die Aufnahme von Calcium Ionen in ihrer Funktion schwer gestört werden können, so daß die Zelle stirbt. So stehen Mitochondrien zum Beispiel im Verdacht, an der Entstehung sogenannter neurodegenerativer Krankheiten, wie beispielsweise der Alzheimerschen Krankheit, beteiligt zu sein.

    Zwei Arbeitsgruppen um Hochschuldozent Dr. Walter Schubert und Dr. Wolfram S. Kunz an der der Magdeburger Universität berichten in einem der führenden Wissenschaftsjournale (The Journal of Cell Biology, Vol.140, S.1091-1101, 1998) über einen wesentlichen Fortschritt auf dem Gebiet der Mitochondrienforschung. Es ist ihnen gelungen, die Funktion der Mitochondrien in einzelnen Zellen direkt zu beobachten. Möglich wurde dies mit einem Lasermikrostrahl, der die Mitochondrien in der Zelle lokalisiert und gleichzeitig auch deren "Atmung" registriert ("Functional imaging"). Dabei werden Moleküle angeregt, die innerhalb der Mitochondrien, in der sog. Atmungskette sitzen. Dadurch ist es möglich, zu einer genauen Kartierung der Mitochondrienfunktion innerhalb der Zelle, ähnlich einer Landkarte zu gelangen.

    Überraschenderweise fanden die Wissenschaftler, daß in einzelnen Muskelzellen verschiedene Mitochondrien mit verschiedenen "Atmungstypen" vorkommen. Zukünftig wird es mit diesem Verfahren daher möglich sein, feinste Störungen der Mitochondrienfunktion in ihrer natürlichen zellulären Umgebung zu erfassen. Daraus ergeben sich neue Möglichkeiten für die Erforschung und Diagnostik zahlreicher Krankheiten. Besonders interessant dürfte die Technik für die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen gestörter Mitochondrienfunktion und der Schädigung von Nervenzellen sein wie zum Beispiel bei der Alzheimer'schen Krankheit und der amyotrophen Lateralsklerose, die zu einer rasch fortschreitenden Lähmung führt.

    Weitere Auskünfte erteilt gern: Hochschuldoz. Dr. med. Walter Schubert, Institut für Medizinische Neurobiologie, Arbeitsgruppe Neuroimmunologie und Molekulare Mustererkennung, Tel. 0391/ 6354 121 (116-118), Fax. 0391/ 6354 121, Email: Schubert@pc.mdlink.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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