Etwa 90 Prozent (3.916 von 4.387) aller neu in diesem Wintersemester immatrikulierten Studierenden wählten freiwillig die Smart-Card als Studierendenausweis. Mit diesem neuen intelligenten Ausweis leistet die RUB erfolgreiche Pionierarbeit für die Hochschulen in NRW auf dem Weg zu einer modernen, kundenorientierten Dienstleisungsuniversität.
Bochum, 02.11.1998
Nr. 238
Studieren à la Card
90 Prozent wollen die RUB-Smart-Card
Auf den Weg zur modernen Dienstleistungsuniversität
Etwa 90 Prozent (3.916 von 4.387) aller neu in diesem Wintersemester immatrikulierten Studierenden wählten freiwillig die Smart-Card als Studierendenausweis. Mit diesem neuen intelligenten Ausweis leistet die RUB erfolgreiche Pionierarbeit für die Hochschulen in NRW auf dem Weg zu einer modernen, kundenorientierten Dienstleisungsuniversität. Von diesem Studierendenausweis profitieren beide Seiten. Die Chipkarte vereinfacht Verwaltungsprozesse für die Studierenden und das Personal des Universitätssekretariats: Die Studierenden können einige Dienstleistungen der Verwaltung unabhängig von den Öffnungszeiten in Anspruch nehmen; die Mitarbeiter des Universitätssekretariats werden von Routineaufgaben entlastet durch die Selbstbedienung und können sich auf die Beratung von Studierenden konzentrieren.
Hohe Akzeptanz
Im Sommersemester 1997 begann die RUB, mit einer Smart-Card den alten - auch schon maschinenlesbaren - Studierendenausweis abzulösen. Neueinschreiber können sich für den neuen oder alten Ausweis entscheiden. Mehr als 90% votierten in den letzten vier Semestern für die Chipkarte, von der seitdem etwa 10.000 bei Immatrikulationen ausgegeben worden sind. Wenn die finanziellen Bedingungen es erlauben, will die RUB im nächsten Jahr damit beginnen, Studierenden anzubieten, den alten Ausweis durch die neue Smard-Card zu ersetzen. Übrigens: Trotz des erhöhten technischen Aufwandes spart die RUB bereits jetzt jährlich über DM 15.000 ein.
Der Clou: Die Elektronische Unterschrift
Der Clou des Bochumer Ausweises ist die elektronische Unterschrift. Damit können Studierende an den Selbstbedienungsterminals alle Anwendungen nutzen, die eine handschriftliche Unterschrift erfordern. Dazu gehört u.a. die Adreßänderung oder die Bezahlung von Gebühren im Bereich der Universität. Die Abwicklung der Zahlungsaufträge erfolgt per Lastschrift-Einzugsverfahren mit digital signierter Einverständiserklärung des Studierenden direkt von der Universität, ohne daß Clearing-Gebühren anfallen.
Selbst ist der Student
Zur Zeit sind 16 Selbstbedienungsplätze über den Campus verteilt aufgestellt. An diesen Selbstbedienungsplätzen können die Studierenden u.a. sich schon rückmelden, Studienbescheinigungen ausdrucken, im Internet surfen, auf ihre persönliche Mailbox zugreifen, online in der Bibliothek recherchieren und Bücher reservieren. Zum Sommersemester 1999 werden bei der Immatrikulation die Daten parallelisiert online erfaßt, um die Taktfrequenz der Einschreibungen zu erhöhen. In einer weiteren Stufe zum Wintersemester 1999/2000 wird eine Vorimmatrikulation über das Internet möglich sein.
Auf dem Weg zur virtuellen Universität
Durch die Kooperation mit anderen Hochschulen im Land werden weitere Einsatzgebiete für die digitale Signatur erschlossen. So ist die elektronische Signatur ein unverzichtbarer Bestandteil zur Sicherstellung der Unverfälschtheit aller digitalen Dokumente, z.B. in einer digitalen Bibliothek. Jede weitere Funktion, die durch die Chipkarte erschlossen werden kann, ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer virtuellen Universität. Der Studierende wird dann Funktionalitäten vom heimischen PC über das Corporate Netzwerk nutzen können.
Neue Einnahmequellen für die Hochschulen
Die Einführung des neuen Studierendenausweises geht auf die Idee des Mitarbeiters der Universitätsverwaltung Hans-Joachim Cipa zurück. Das Land NRW hat ihn für diesen Verbesserungsvorschlag in diesem Sommer mit dem bisher höchsten Preis ausgezeichnet. Aber auch die RUB hofft, daß ihr dieser Ausweis neue Einnahmequellen erschließt. So hat z.B. eine Umfrage unter den Studierenden ergeben, daß sie Werbung auf der Chipkarte akzeptieren, wenn die Einnahmen ihnen zugute käme, z.B. durch weitere Optimierung von Verwaltungsprozessen, und man auf Werbung für bestimmte Produkte wie z.B. Zigaretten- oder Alkoholwerbung verzichtete. Erste Vorverhandlungen mit Inserenten haben begonnen.
Ausblick
Übrigens: Im gesamten Bundesgebiet besteht ein großes Interesse an den Einsatz von Chipkarten als Studierendenausweis. So hat eine Studie einer Mülheimer Unternehmungsberatungsfirma ergeben, daß 22% der deutschen Hochschulen kurzfristig und 22% mittelfristig Chipkarten als Studierendenausweise einsetzen wollen - mit ganz besonderem Interesse werden allerdings die Erfahrungen und Erfolge des "Bochumer Modells" verfolgt, da dieses wegen dem Einsatz der digitalen Signatur einmalig ist.
Weitere Informationen
Reg. Dir. Dr. Karl-Heinz Schloßer, RUB, Dezernat für Informations- und Kommunikationsdienste, Studierendenservice, 44780 Bochum, Tel. 0234/700-4334, -4014, Fax: 0234/7094-615, E-Mail: karl-heinz.schlosser@ruhr-uni-bochum.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, fachunabhängig
überregional
Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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