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29.02.2020 23:15

DGTHG verleiht Abbott Medical Preis für besondere Forschungsleistungen zu Herzklappenerkrankungen

Regina Iglauer-Sander Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie e.V.

    Die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie e.V. (DGTHG) verlieh im Rahmen der 49. Jahrestagung 2020 in Wiesbaden den Abbott Medical Preis an Dr. med. Maximilian Kreibich.

    Die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) verlieh im Rahmen der 49. Jahrestagung 2020 in Wiesbaden den Abbott Medical Preis, dotiert mit 5.000 Euro, an Dr. med. Maximilian Kreibich von der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Universitäts-Herzzentrum Freiburg, Bad Krotzingen, für seine Arbeit „Type A aortic dissection in patients with bicuspid aortic valve aorthopathy“. Alljährlich würdigt die DGTHG die besonderen Leistungen von Ärzten und Wissenschaftlern mit renommierten Medizin- und Forschungspreisen, die im Rahmen der feierlichen Eröffnung der Jahrestagung durch den DGTHG-Sekretär Prof. Dr. Andreas Markewitz übergeben werden.

    Die bikuspide Aortenklappe ist der häufigste angeborene Herzklappenfehler und erhöht das Risiko für Erkrankungen der Aortenklappe und der Aorta ascendens. Eine dieser Erkrankungen ist die Aortendissektion der Aorta ascendens (Typ A Aortendissektion). Kreibich und Kollegen konnten in dieser retrospektiven Arbeit mit Daten aus dem Universitäts-Herzzentrum Freiburg, Bad Krozingen, und der University of Pennsylvania zeigen, dass Patienten mit bikuspider Aortenklappe, im Vergleich zu Patienten mit trikuspider Aortenklappe, zum Zeitpunkt einer Typ A Aortendissektion signifikant jünger waren und weniger kardiovaskuläre Risikofaktoren aufwiesen. Der Durchmesser der dissezierten Aorta ascendens war bei Patienten mit bikuspider Aortenklappe signifikant kleiner. Durch die Anwendung eines Modells zur Berechnung des Diameters der Aorta ascendens vor der Aortendissektion, zeigte sich, dass nur 4% der Patienten mit trikuspider Aortenklappe (errechneter Aorta ascendens Diameter ≥55 mm) und wahrscheinlich 24% der Patienten mit bikuspider Aortenklappe (errechneter Aorta ascendens Diameter≥50 mm) einen Durchmesser der Aorta ascendens aufwiesen, bei welchem man einen präventiven Ersatz dieser nach aktuellen Leitlinien empfohlen hätte. Der Diameter der Aorta ascendens allein scheint somit sehr wahrscheinlich nicht ausreichend zu sein, um das Risiko einer Aortendissektion Typ A vorherzusagen.

    (Laienverständliche Erklärung)
    Die bikuspide Aortenklappe, bei der die Aortenklappe nur zwei statt drei Taschen (trikuspide Aortenklappe) aufweist, ist einer der häufigsten Herzklappenfehler. Die bikuspide Aortenklappe selbst verursacht keine Beschwerden, erhöht jedoch das Risiko für verschiedene Erkrankungen der Aortenklappe und der aufsteigenden Hauptschlagader (der Aorta). Eine dieser Erkrankungen ist die Aortendissektion, bei welcher es zum Einriss der Hauptschlagader kommt, also einen akuten medizinischen Notfall darstellt. Kreibich und Kollegen konnten in dieser retrospektiven Arbeit zeigen, dass Patienten mit bikuspider Aortenklappe, zum Zeitpunkt der Aortendissektion, im Vergleich zu Patienten mit trikuspider Aortenklappe signifikant jünger waren und weniger Begleiterkrankungen aufwiesen. Zudem war der Durchmesser der Hauptschlagader bei Patienten mit bikuspider Aortenklappe deutlich kleiner. Wendet man ein Modell zur Berechnung des Durchmessers der Hauptschlagader vor der Aortendissektion an, so zeigte sich, dass nur 4% der Patienten mit trikuspider Aortenklappe und wahrscheinlich 24% der Patienten mit bikuspider Aortenklappe einen Durchmesser der Hauptschlagader aufwiesen, bei welchem man einen präventiven Ersatz nach aktuellen Leitlinien empfohlen hätte. Der Durchmesser der Hauptschlagader allein scheint somit wahrscheinlich nicht ausreichend zu sein, um das Risiko einer Aortendissektion vorherzusagen.

    3.635 Zeichen inkl. Leerzeichen


    Weitere Informationen:

    https://www.dgthg.de/de/pressemeldungen


    Bilder

    Dr. med. Maximilian Kreibich, Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Universitäts-Herzzentrum Freiburg, Bad Krotzingen
    Dr. med. Maximilian Kreibich, Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Universitäts-Herzzentrum Freiburg ...
    Dr. med. Maximilian Kreibich
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    Anhang
    attachment icon DGTHG_Abbott Medical Preis

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Dr. med. Maximilian Kreibich, Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Universitäts-Herzzentrum Freiburg, Bad Krotzingen


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