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15.12.2003 10:24

Emmy Noether-Nachwuchsgruppe erforscht marine Extrem-Lebensräume

Thomas Jung Universitätskommunikation
Technische Universität Kaiserslautern

    Nach seinem zweijährigen Forschungsaufenthalt an der Northeastern University Boston erforscht Dr. Thorsten Stoeck seit 1. Dezember am Fachbereich Biologie, Fachrichtung Ökologie, der TU Kaiserslautern die Artenvielfalt von Einzellern in marinen Extrem-Lebensräumen.

    Der 32-jährige Emmy Noether-Stipendiat, der erste an der TU Kaiserslautern und der dritte in Rheinland-Pfalz, setzt in seinem Forschungsprojekt mit seinen Mitarbeitern auf die Entdeckung neuer Organismen. Der Forscher konzentriert sich dabei vor allem auf Organismen aus Lebensräumen, in denen ähnliche Bedingungen wie zur Zeit der frühen Entwicklung des Lebens vorherrschten: ein Mangel an Sauerstoff, hohe Temperaturen und eine stark schwefelhaltige Umgebung. Diese Lebensräume befinden sich beispielsweise im Mittelatlantischen Rücken, in verschiedenen Tiefseebecken oder im Schwarzen Meer. Neue Organismen aus einem solch ursprünglichen Umfeld sollen zu einer genaueren Rekonstruktion der Evolution und zu einem besseren Verständnis von höherem Leben unter extremen Bedingungen beitragen.

    "Das exzellente Forschungsumfeld, die idealen Arbeitsbedingungen, modernste apparative Ausstattung und die positive Resonanz im Fachbereich Biologie waren ausschlaggebend", begründet Dr. Thorsten Stoeck seine Entscheidung für die TU Kaiserslautern.

    Die Nachwuchsgruppe wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit rund 487.000 Euro über vier Jahre unterstützt. Das Emmy Noether-Programm der DFG fördert bis zu sechs Jahren herausragende junge Wissenschaftler, die während eines zweijährigen Forschungsaufenthalts im Ausland die Grundlagen für ein selbständig entwickeltes Projekt legen, das sie in Phase zwei in Deutschland mit einer Nachwuchsgruppe weiterbearbeiten. Die Fördervoraussetzungen sind ein exzellentes Forschungsprojekt sowie herausragende wissenschaftliche Leistungen.

    Auf diese Weise sollen exzellente junge Postdocs aus dem Ausland nach Deutschland zurückgewonnen werden und die Forscher können zügig die Voraussetzungen erwerben, die sie für die Hochschullehrer-Laufbahn qualifizieren.

    Professor Dr. Eckhard Friauf, Dekan des Fachbereichs Biologie, betont, dass dieses Stipendium keinesfalls mit einer Juniorprofessur vergleichbar sei, da die finanzielle und personelle Ausstattung des Stipendiums besser sei. Gleichwohl stelle es ebenso wie die Juniorprofessur eine Qualifizierungsphase vor der Lebenszeitprofessur dar. "Das Projekt Diversitätsuntersuchungen von Dr. Thorsten Stoeck ergänzt das bestehende Angebot bei uns gut und steigert zusätzlich die Attraktivität des Fachbereichs für Studierende und Doktoranden", erläutert der Dekan.

    Thorsten Stoeck beschäftigte sich 1995 in seiner Diplomarbeit an der Universität Oldenburg mit bakteriologischen Untersuchungen in Küstengewässern. Von 1999 bis 2001 führte er am Senckenberg Institut in Wilhelmshaven als Postdoc Forschungen in der Nordsee durch.

    Dass mit diesem angesehenen DFG-Projekt wissenschaftliches Neuland beschritten wird, belegen die Anfragen zur Mitarbeit aus dem Ausland.

    Emmy Noether, die Namensgeberin des DFG-Programms und 1882 in Erlangen geboren, gilt als geniale Mathematikerin, die wegen der frauenfeindlichen Atmosphäre, die damals an deutschen Universitäten herrschte, nie mehr als einen kleinen Lehrauftrag erhielt. Sie starb 1935 im amerikanischen Exil.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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