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16.12.2003 15:15

Mit 10 Jahren schon Web-Veteran

Heidi Neyses Kommunikation & Marketing
Universität Trier

    Erstes elektronisches Informatik-Journal liefert Wissen nach wie vor gratis: Trendsetter sind sie geworden, die Informatik-Wissenschaftler der Univer-sität Trier. Vor genau zehn Jahren begannen sie, einen Großteil der internationalen Fachliteratur selbst zu verbreiten und zu archivieren - digital, statt auf Papier und kostenlos für den Nutzer. Die wissenschaftlichen Fachverlage betrachteten es 1994 noch gelassen, als Professor Christoph Meinel, C 4-Professor für Informatik, mit einem Team das "Electronic Colloquium on Computational Complexity (ECCC)" gründete, um über die neuesten Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Komplexitäts-Theorie - ein Kerngebiet der theoretischen Informatik - zu berichten. Heute wird die auf allen akademischen Feldern wachsende Zahl solcher elektronischen Wissenschafts-Journale von den etablierten Fachverlagen kritisch verfolgt, weil sie das Geschäft mit der gedruckten Information beeinträchtigen.

    Das erste internationale elektronische Forschungsarchiv für Informatik ist auf dem Trierer Server mit der Internet-Adresse www.eccc.uni-trier.de/eccc beheimatet. Seit 2000 wird das vorhandene Datenmaterial zusätzlich jährlich in Form einer CD-ROM publiziert. Die Redaktion des renommierten Internet-Verzeichnisses "Magellan" (Verweise auf mehr als 1,5 Millionen Internetseiten, 40 000 Besprechungen) hat dem von Trier aus betreuten ECCC-Fachmagazin vier Sterne verliehen, die höchst erreichbare Auszeichnung für eine Website.
    "Obwohl das Trierer Electronic Colloquium on Computational Complexity erst seit zehn Jahren online ist, gehört es schon zu den 'Veteranen' der Wissenschaftszeitschriften im Internet", so sein Chefredakteur Prof. Meinel. Noch älter ist das Projekt des Teilchenphysikers Paul Ginsparg. Er startete schon 1991, ein Jahr nach der Geburtsstunde des Word Wide Web, einen Server, auf dem String-Theoretiker aus aller Welt über das Internet ihre neuesten Forschungs-Resultate kostenlos ablegen und noch unveröffentlichte Vorabdrucke ihrer Kollegen abrufen konnten. Im Unterschied zu Ginspargs Dienst überprüft beim Trierer ECCC ein Herausgebergremium die Beiträge auf Plausibilität und Relevanz, bevor es sie spätestens zwei Monate nach Einreichung veröffentlicht. Jährlich werden so etwa 100 Fachbeiträge auf dem Gebiet der Komplexitätstheorie veröffentlicht. Auch Bücher und Online-Vorlesungen werden elektronisch angeboten.
    Mit zu diesem "Board" aus 42 Experten verschiedener Nationen gehört zum Beispiel Madhu Sudan vom renommierten Massachusetts Institute of Technology. Er wurde 2002 auf dem 24. Internationalen Mathematiker-Kongress in Peking mit dem Nevanlinna-Preis ausgezeichnet - eine dem Nobelpreis vergleichbare Würdigung herausragender Leistungen auf dem Gebiet der theoretischen Informatik.
    Auch mit anderen Pionierleistungen hat die Trierer Informatik in den vergangenen zehn Jahren weltweit auf sich aufmerksam gemacht:

    · Seit 1994 wird ein Bibliographie-Server für Informatik-Fachinformationen dblp.uni-trier.de betrieben, der mittlerweile mehr als 450.000 Artikel listet und umfangreichen Suchmöglichkeiten anbietet. Sein Begründer, Michael Ley, erhielt 2003 den ACM SIGMOD Contribution Award.
    · 1997 wurde das "Zentrum für Wissenschaftliches Elektronisches Publi-ieren (WEP)" aufgebaut. Es veranstaltet Gastvorträge und Kolloquien und ist beratend an Fächer übergreifenden Projekten beteiligt, etwa mit der Germanistik und mit der Politikwissenschaft.
    · Über ein Internet-Portal wurde 1998 eine Plattform geschaffen, auf der seitdem Mikrochip-Spezialisten aus aller Welt zusammenarbeiten. Neben Informationen aus der Forschung stellt www.bdd-portal.org den Entwicklern von Software zum Entwurf und zur Analyse von Mikrochips auch Hilfsmittel bereit, um "online" die Korrektheit von neuen Schaltkreis-Entwürfen zu testen.
    · 2002 wurde ein nicht nur für die Zukunft des wissenschaftlichen Lernens bedeutsames Teleteaching-System mit dem Namen "Tele-Task" (www.tele-task.de) vorgestellt. In den USA erhielt die Technologie, mit der auch Laien problemlos Vorträge ins Internet übertragen können, den "Einstein-Award".

    Universität Trier
    Pressemitteilung 275/2003
    Pressestelle
    Leitung: Heidi Neyses
    Tel.: 0651/201-4238
    Fax: 0651/201-4247
    E-Mail: neyses@uni-trier.de
    E-Mail: presse@uni-trier.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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